Der emotionale Auswärtssieg

Spielbericht

(hk). Eine erfolgreiche Rückkehr an die ehemalige Wirkungsstätte feiert Jörg Jöstingmeier. Mit seinem neuen Team SuS Pivitsheide II entführt er durch den 2:1-Auswärtssieg am Hiddeser Bent die vollständige Ausbeute. Sein Team befolgt den vorgegebenen Matchplan akkurat, weshalb er via Lippe-Kick kundtut: „Das, was wir uns vorgenommen haben, haben wir gut umgesetzt.“ Nämlich: „Den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen, und ihm unser Spiel aufzuzwingen.“

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Von Henning Klefisch

Henning Diekmann

Kampf- und kombinationsstark lassen die Pivitker die Kugel geschickt und sicher durch die eigenen Reihen laufen. Doch sie leiden unter einer enormen Verschwendungssucht im Umgang mit den eigenen Tormöglichkeiten. Es ist unfassbar, wie viele Torchancen die Lila-Grünen tatsächlich ungenutzt lassen. Immerhin gelingt es dem Taktgeber im Spiel der Gäste, Henning Diekmann, nach 35 Minuten eine der zahlreichen Chancen zu verwerten. Clever, wie der Edeltechniker in dieser Szene reichlich Übersicht beweist und im gegnerischen Strafraum das Runde in das Eckige befördert. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff erzielt Aslanbek Nuraev (Bild rechts) mit einem Freistoß-Knaller aus 28 Metern die Vorentscheidung. Unhaltbar für SG II-Keeper Beytullah Uzunay schlägt die Kugel im rechten unteren Toreck ein.

„Das kann einen schon auf die Palme bringen“

Jörg Jöstingmeier

Nicht nachvollziehbar ist es für Jöstingmeier, dass seinem Team vom Referee Olaf Biere ein Elfmeter verwehrt wird. Der Unparteiische entscheidet auf Freistoß. Dafür bekommen die Hausherren einen Elfmeter nach 78 Minuten zugesprochen, den Jöstingmeier als „sowas von lächerlich“ bezeichnet. „Was auch die Spieler von gegenüber bestätigt haben, sogar der Gefoulte nach dem Spiel. Im Gespräch mit mir hat er das bestätigt, dass es kein Foulspiel war“, betont der SuS II-Coach bei Lippe-Kick. Wie kommt es zum Foulspiel? „Nach einem langen Ball nach vorne nahm der letzte Mann den Ball mit dem Arm an, was zur Folge eine rote Karte hat und Strafstoß für uns. Es gab keine Karte, aber Freistoß für uns. Das kann einen schon auf die Palme bringen. Das sind spielbestimmende Dinge und wenn man als Trainer sich dazu äußert, wird man gleich des Feldes verwiesen.“

„Wir waren nicht konzentriert genug“

Halis Kacan

Halis Kacan bemängelt bei Lippe-Kick die Aspekte, die ursächlich für diese Heimniederlage sind: „Wir hatten einfach vorne keine Gefahr, haben vorne zu wenig Druck gemacht und wenige Torschüsse gehabt.“ Obwohl Dakwaz Kaval in der Schlussphase per Elfmeter verkürzt, reicht es nicht mehr zum erhofften Punktgewinn. Weitere Defizite, die sich als Hemmschuh für das eigene Spiel erweisen: „Wir waren heute nicht konzentriert genug. Insgesamt haben wir heute einfach zu viel Fehlpässe gespielt.“

„Das darf nicht passieren, ist leider passiert“

Jörg Jöstingmeier resümiert nach der Begegnung bei Lippe-Kick: „Es war ein Derby und Prestige-Duell, der Schiedsrichter hat null Ahnung von allem. Das hat er mir nach dem Spiel auch bestätigt und hat sich auch sehr gewundert, dass ich so reagiert habe auf seine Entscheidungen. Meine Reaktion darauf, was pfeifst du für einen Sch…, habe ich auch gesagt. Dafür habe ich mich direkt nach dem Spiel bei ihm entschuldigt. Das darf mir nicht passieren, aber es ist bedauerlicherweise passiert“, räumt er bei Lippe-Kick offenherzig ein.

Fazit: Der Auswärtssieg für den SuS Pivitsheide II fällt deutlich zu niedrig aus. Sie sind ihrem Kontrahenten in vielen Bereichen deutlich überlegen und hätten schon frühzeitiger für mehr Klarheit sorgen können. Strittig ist die Entstehungsgeschichte, die zum Elfmeter führt.

Tore:
0:1 Henning Diekmann (35. Min.)
0:2 Aslanbek Nuraev (75. Min.)
1:2 Dakwaz Kaval (76. Min.)