Clevere Wellmänner landen Derby-Sieg

Spielbericht

(hk). Der TBV Lemgo II holt sich den Derby-Sieg. Mit dem 3:1-Auswärtssieg bei der SG Hörstmar/Leese zerstreuen sie auch die allerletzten Zweifel am Klassenerhalt. Während die Jahnplatz-Jungs mit jetzt 38 Punkten den achten Rang festigen, muss die Spielgemeinschaft mit 25 Zählern um den Klassenverbleib weiterhin bangen.

Von Henning Klefisch

Alan Namo

Die Lemgoer benötigen keine lange Anlaufzeit in dieser Partie. Vom Chef-Trainer Mathias Wellmann exzellent eingestellt, pressen sie hoch, erspielen sich eine Vielzahl an aussichtsreichen Abschlussaktionen. Bis Mitte der ersten Halbzeit hätten sie leicht und locker mit drei Toren in Führung liegen können. Einzig Alan Namo jedoch erzielt nach sieben gespielten Minuten den 1:0-Halbzeitvorsprung für die Gäste. Wellmann möchte ebenfalls inhaltlich berücksichtigen: „Heftig war aber auch, dass man zur Halbzeitpause eventuell einen Elfmeter für Hörstmar/Leese geben kann, der Schiedsrichter ihn nicht gibt und wir dann in einer Fünf-gegen-Zwei-Situation in einen Konter laufen, der Schiri dann aber im Konter zur Halbzeit abpfeift“, hätte er sich vom Unparteiischen Stefan Wattenberg in dieser Szene eine andere Entscheidung gewünscht.

Radovanovic verpasst die endgültige Wende

Milan Radovanovic

In der Anfangsphase vom zweiten Durchgang erwischt das Team von Chef-Trainer Ferhan Demir einen besseren Zugang zu diesem Match. Insbesondere Davide Ayena wird häufig in das eigene Spiel eingebunden, erzielt nach 59 Minuten den Ausgleichstreffer, als er nach einem weiten Zuspiel clever seinen Körper hineinschiebt, mutterseelenallein vor dem gegnerischen Kasten steht, dann entschlossen mit einem Schuss in die lange Ecke dem TBV II-Torwart Noel Amir Strate in dieser Szene überhaupt keine Abwehrchance gestattet. „Bitter nur, dass wir davor in der Aktion das 2:0 machen müssen“, ärgert sich Wellmann sehr über diese verpasste Vorentscheidung. Nach dem 1:1 geht die Spielgemeinschaft beinahe in Führung. Es fehlt zum 2:1 nicht viel, als nämlich Milan Radovanovic einen Freistoß an den Pfosten zirkelt, der Nachschuss in vielversprechender Lage von den Hausherren „gnadenlos“ am Gäste-Gehäuse vorbeigeschossen wird.

„Habe ich so noch nie gesehen“

Luka Ciler

Deutlich kaltschnäuziger ist da schon nach 71 Minuten Luka Ciler unterwegs. Nachdem er das Spielgerät 20 Meter vor dem gegnerischen Kasten zugespielt bekommt, unternimmt er einen eleganten Sonntags-Spaziergang, lädt die gegnerische Abwehrreihe zum Tanz ein, vollendet zur 2:1-Führung. Diese baut Klaus-Ole Kersten drei Minuten vor dem Schlusspfiff zum 3:1-Endstand aus. Alle Aktiven benötigen eine gute Kondition, denn die Nachspielzeiten haben es wahrlich in sich. Der alte Recke Wellmann erlebt eine persönliche Weltpremiere: „Kurios auch, wir spielen beide Halbzeiten 53 Minuten. Habe ich so noch nie gesehen, dass wir 106 Minuten insgesamt spielen.“

Fazit: Diese Heim-Niederlage hätte aus SG Hörstmar/Leese-Sicht keineswegs sein müssen. Sie machen kein schlechtes Spiel, doch die TBV II-Cracks sind in den entscheidenden Situationen einfach wacher und zielstrebiger, weshalb dieser dreifache Punktgewinn durchaus verdient ist.

Tore:
0:1 Alan Namo (7. Min.)
1:1 Davide Ayena (59. Min.)
1:2 Luka Ciler (71. Min.)
1:3 Klaus-Ole Kersten (87. Min.)