SG Hörstmar/Lieme — SV Eintracht Jerxen-Orbke

Spielbericht

Walking in a Warkentin Wonderland

(hk). Lippe-Kick widmet dem Helden dieses Spiels ein eigenes Lied. ‚Walking along, singing this song, walking in a Warkentin Wonderland‘, dieser Song könnte demnächst für Arno Warkentin angestimmt werden. Mit Verlaub, was für ein geiler Kicker ist dieser wuselige Stürmer, der beim 4:2-Heimsieg im Lipper-Derby über den SV Eintracht Jerxen/Orbke den Auf- und Absteiger im Alleingang filetiert.

Von Henning Klefisch

A. Warkentin

Lupenrein ist dieser Hattrick, den Arno Warkentin erzielt, ist er alleine für die 3:0-Führung verantwortlich (1., 17., 23. Min.). Auch der kniehohe Rasen stellt für den kleinen Techniker kein großes Hindernis dar. Mit dem ersten Angriff fällt das erste Tor. Thomas Pries verarbeitet einen langen Ball exzellent, vernascht drei Gegner, legt auf Warkentin ab, der einschiebt. Beim zweiten Treffer bittet der gleiche Spieler die komplette SVE-Hintermannschaft mitsamt Fänger Jonas Prokisch zum Tanz und – trifft. Beim 3:0 fliegt er wie beim Zirkus Krone durch die Luft, ist mit einem formvollendeten Fallrückzieher erfolgreich. „Das war der Wahnsinn“, staunt Schneidermann nicht schlecht, nachdem wieder Pries den Butlerservice angeboten hat. Sogar ein halbes Dutzend an Toren wäre möglich gewesen, vergibt Hörstmar/Lieme noch drei, vier exzellente Abschlussaktionen. In einer Szene haut der Matchwinner das Spielgerät mutterseelenallein über das verwaiste Jerxer-Gehäuse. Kicker Simon Schneidermann drückt sein Bedauern aus: „Da hätten wir letztendlich schon den Deckel draufmachen müssen.“ Stattdessen verkürzt Fabian Meier für die „Junx“ nach einem Eckball in der 40. Minute zum 3:1.

Jerxen verkauft sich gut

F. Meier

Im zweiten Abschnitt scheint beim Gastgeber komplett der Stecker gezogen worden zu sein. Sie spielen keinen Fußball mehr, agieren ungewohnt passiv, schlucken daher logischerweise das 3:2. Beim Favoriten fehlt in dieser Szene nach einer Auswechslung die richtige Struktur, ein Gästekicker nutzt diesen Freiraum und ist erfolgreich. Ansprechende Umschaltaktionen verlaufen im Sande, weshalb Warkentin für Klarheit sorgen muss – mit seinem Tor zum 4:2-Endstand in der 84. Minute nach einem Konter. Wieder ist Thomas Pries der Vorlagengeber bei diesem kongenialen Duo. Schneidermann blickt zurück: „Ich finde, dass der Sieg auch in der Höhe in Ordnung geht, Jerxen/Orbke hat aber in der zweiten Halbzeit richtig gut dagegengehalten und gezeigt, dass sie eine gute Truppe haben.“ Für den SVE-Abwehrmann Tim Bertram ist klar: „Nach Startschwierigkeiten waren wir in der zweiten Hälfte überlegen und hätten einen Punkt durchaus verdient gehabt. Hinten raus bekommen wir dann noch das 4:2, anstatt das 3:3 selbst zu machen“, kann Fußball so bitter sein.

Fazit: Wahnsinn, dieser Warkentin. Er zerlegt die Eintracht quasi im Alleingang. Im zweiten Durchgang steigert sich der Außenseiter kolossal, schnuppert sogar am Punktgewinn. Der Absteiger enttäuscht nicht, doch die Hör/Lie-Offensivwucht ist dann doch zu viel des Guten für die Möller-Männer. Verdient gewinnt der Gastgeber dieses Spiel.

Tore:

1:0 Arno Warkentin (1. Min.)

2:0 Arno Warkentin (17. Min.)

3:0 Arno Warkentin (23. Min.)

3:1 Fabian Meier (40. Min.)

3:2

4:2 Arno Warkentin (84. Min.)