Abwechslungsreiche Partie ohne Sieger

Spielbericht

(hk). Für die SG Leese/Hörstmar/Lieme und den TuS Ahmsen ist es bereits das zweite Aufeinandertreffen in der noch jungen Saison. Vor einigen Wochen kam es im Kreispokal zum Duell, was die Ahmser für sich entscheiden konnten. Im heutigen Liga-Spiel gibt es keinen Gewinner, endet diese Begegnung 1:1-Unentschieden nach 90 interessanten Minuten. Für den spielenden SG Leese/Hörstmar/Lieme-Co-Trainer Toni Mayer steht nach dem Spiel fest: „Ein Spiel auf Augenhöhe, wenn nicht sogar mit der besseren Leistung von uns.“

Von Henning Klefisch

Den aussagekräftigeren Start in diese Begegnung erwischt der TuS Ahmsen, der schnell zu zwei Abschlussaktionen kommt. In der einen Szene ist die Querlatte die Endstation, in der anderen der stark parierende SG LHL-Fänger Dominik Schulz. In der Folgezeit stabilisieren sich die Hausherren zunehmend. Die Partie besticht mit herzhaften, allerdings stets fairen Zweikämpfen. Ahmsen-Obmann Lothar Köhnemann hat aufmerksam registriert: „Was auffiel: Sören Seifert wurde schon am häufigsten und heftigsten attackiert. Er war trotzdem in jedem Kopfball-Duell der Sieger, hat sich in jeden Zweikampf geworfen und hatte sogar die Kopfball-Möglichkeit zum 1:0.“ 35 Minuten sind absolviert, als sein Flugkopfball das Gastgeber-Gehäuse nur knapp verfehlt. Niklas Lehbrink findet in Schulz wenig später seinen Meister. Leese/Hörstmar/Lieme fightet sich in diese Partie hinein, aber Köhnemann beobachtet „eigentlich nur echte Chancen für uns.“ Wobei: Kurz vor dem Halbzeitpfiff knallen die Hausherren einen klasse geschossenen Freistoß an das Lattenkreuz. In der dritten Minute der Nachspielzeit hat Lehbrink eine famose Möglichkeit, wird aber vom aufmerksamen Schiedsrichter Vincent Krull zurückgepfiffen. „Abseits auf Zuruf“, schimpft Köhnemann. Mayer freut sich über die abwechslungsreiche Partie im ersten Abschnitt, hat „auf beiden Seiten gute Chancen und ein ansehnliches Spiel“ gesehen.

Leese/Hörstmar/Lieme drängt auf das zweite Tor

B. de Monteira

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel gehen die nunmehr stark aufspielenden Mayer-Männer mit 1:0 in Führung. Bressa De Monteira verwandelt nervenstark. Doch für Köhnemann ist dieser Handelfmeter „zumindest zweifelhaft.“ Erklärend: „Ein total unnötiger Pfiff, weil der Ball klar an die Hand springt und nicht die Hand zum Ball geht.“ Der Gastgeber zeigt eine kämpferisch tadellose Leistung, drängt auf den zweiten Treffer, während der Favorit Schwierigkeiten offenbart. Den Angriffszügen fehlt es an der nötigen Power, der Überzeugung. Nach der Trinkpause geht Ahmsen ab Mitte der zweiten Halbzeit mehr ins Risiko, was auch belohnt wird. 73 Minuten sind absolviert, als die Johannfunke-Jungs einen Angriff über die linke Seite fahren. Nach einer Seitenverlagerung bekommen sie auf der rechten Seite einen Einwurf zugesprochen. Diesen erhält Lehbrink in den Fuß, dreht sich und haut den Ball auf das gegnerische Gehäuse. Sein Gegenspieler möchte blocken, doch fälscht die Kugel so unglücklich ab, dass Schulz im SG-Tor nur noch hinterherschauen kann, wie der Ball in die lange Ecke fällt. Köhnemann findet: „Ein glücklicher Ausgleich.“ Mayer ist überzeugt: „Einmal von hundertmal geht dieser Ball ins Tor. Völlig unverdient inmitten von diesem Spielgeschehen.“

„Eine sehr unglückliche Zweikampfsituation“

S. Seifert

Sogar das Führungstor ist möglich, als Richter über rechts Dampf macht, Lehbrink über die andere Flanke. Die Sicherheit in Person ist hingegen LHL-Schnapper Schulz, der ein grandioses Spiel zeigt. Die Hausherren müssen in den Schlussminuten sogar in Unterzahl agieren, da De Monteiro die Ampelkarte kassiert. Mayer meint: „Eine sehr unglückliche Zweikampfsituation. Er presst den Gegner vorne an, lässt das Bein leicht stehen. Ein ganz normales Foulspiel.“ Für ihn ist diese Hinausstellung von seinem Offensivwirbelwind „völlig überzogen.“ Hier hätte er sich „mehr Fingerspitzengefühl“ erhofft. Eine finale Ermahnung, aber keine Karte wäre hier passender für den Co-Trainer gewesen. In der 88. Minute bekommt Seifert unverhofft eine attraktive Abschlussaktion. Er kann die Kugel allerdings nicht kontrollieren. Ahmsen dreht weiter am Schwungrad. Seifert wird mit einem langen Ball geschickt. Er will seinen Mitspieler mit einem Querpass bedienen, doch in der Mitte steht keiner. Der Angriffswirbel geht weiter, als in der 90. Minute Ritter auf Tönsmann flankt. Dieser köpft mutterseelenallein neben das gegnerische Gehäuse.

„Drei Punkte sind definitiv drin gewesen“

SG Leese/Hörstmar/Lieme Co-Trainer Toni Mayer ist davon überzeugt, dass „drei Punkte definitiv drin gewesen sind.“ Diese wären auch „verdient“ eingefahren worden. Da sein Team aber „ganz andere Ansprüche als Ahmsen“ besitzt, kann man mit diesem Zähler absolut einverstanden sein. Mit dem bisherigen Saisonstart zeigt sich Mayer zufrieden. „Das lässt sich gut ansehen“, ist auch fußballerisch eine erfreuliche Entwicklung zu konstatieren. Der Ausfall vom gesperrten De Monteiro muss eben der breite Kader auffangen. Hier zeigt sich Mayer zuversichtlich, dass dies gelingen wird.

„Ein Chancenplus auf unserer Seite“

Köhnemann bilanziert via Lippe-Kick: „Ein sehr intensives Spiel mit einem erkämpften Unentschieden für Leese. Ein Chancenplus war auf unsere Seite zu zählen, aber Leese hatte ein paar Freistöße mehr. Fakt ist ganz einfach: die Tore zählen. Folglich eine Punkteteilung, die in Ordnung geht. Uns fehlte heute die Idee eines Tim Jahn, um die Stürmer in Szene zu setzen, so müssen wir damit leben“, fehlte das letzte Durchsetzungsvermögen, um erfolgreich zu sein.

Fazit: Letztlich geht diese Punkteteilung wohl schon so in Ordnung. Beide Teams legen den Offensivgang ein, doch es fehlt die Genauigkeit im Torabschluss. Zudem pariert SG LHL-Fänger Dominik Schulz mehrfach ausgezeichnet. Es ist ein umkämpftes Spiel mit einigen ansprechenden Aktionen.

Tore:

1:0 Bressa De Monteiro (per Elfmeter; 49. Min.)
1:1 Niclas Lehbrink (73. Min.)