Brake bringt sich unnötig ins Wackeln

Spielbericht

(hk). Nach zwei gänzlich unterschiedlichen Halbzeiten sichert sich der TuS Brake am Ende einen knappen 3:2-Derby-Sieg bei der Spielgemeinschaft aus Leese/Hörstmar/Lieme. Mit nunmehr 27 Punkten festigen die Hansestädter den zwölften Rang, während sich auch für die Hausherren tabellarisch nichts verändert.

Von Henning Klefisch

Pascal Rentschler

Mit der Darbietung seiner Jungs in den ersten 45 Minuten zeigt sich Brake-Spielertrainer Alexander Kirsch mehr als einverstanden. Den gefährlichsten gegnerischen Angreifer Davide Ayena legen seine Defensivakteure hervorragend an die Kette. Der Spielvortrag der Hausherren ist klar erkennbar. Immer wieder wird mit weiten Zuspielen der wuchtige, aber zugleich elegante Angreifer gesucht, doch zunächst nicht oft gefunden. „Man muss nicht darüber reden, dass er in der Liga ein Ausnahmespieler ist“, schwärmt Kirsch bei Lippe-Kick. Bis auf einen Pfostenschuss werden die Hausherren nicht konkreter, wenn es um das Thema Torgefährlichkeit geht. Zudem sind die Walkenfeld-Jungs selbst noch zweimal erfolgreich. Per Doppelschlag durch Alexander Kirsch (33. Min.) und per Traumtor durch Pascal Rentschler (39. Min.) kurz vor dem Seitenwechsel. „Wir waren die bessere Mannschaft, hatten die bessere Spielanlage“, beschreibt Alexander Kirsch die Szenerie im ersten Abschnitt.

Brake hätte hektische Schlussphase verhindern können

Daniel Sasse

In der Frühphase vom zweiten Durchgang drängen zunächst die Mayer-Männer massiv auf den schnellen Anschlusstreffer. Diese Drangperiode übersteht Brake allerdings, erhöht durch den auffälligen Rentschler in der 50. Minute sogar auf 3:0 nach einem Torwartfehler von Ferhan Demir. Wenige Augenblicke später vergeben sie sogar die „1000-prozentige Chance“ zum 4:0. Jörn Pieper läuft ohne Gegenwehr auf den LHL-Kasten zu, doch findet in Demir seinen Meister. „Wir waren sehr gut im Spiel, sehr gut in den Zweikämpfen. Dann bekommst du aus dem Nichts ein Gegentor“, moniert Kirsch. Was ist passiert? Brake lässt sich im eigenen Strafraum die Kugel abluchsen. Den ersten Versuch pariert Torwart Daniel Sasse noch exzellent, doch im Nachschuss vollstreckt Ayena eiskalt. Nur 120 Sekunden später trifft der gleiche Akteur zum 2:3 für die Spielgemeinschaft. Kirsch spricht von einem „Eier-Ball, wo keiner so richtig weiß, wie dieser hereingehen kann.“ An Freund und Feind vorbei bahnt sich dieser seinen Weg in den Kasten. In der Folgezeit legen die Gäste ihren vollständigen Fokus auf eine stabile Defensive, verteidigen leidenschaftlich und vielbeinig. Leese/Hörstmar/Lieme trifft zum vermeintlichen Ausgleichstreffer. Vermeintlich deshalb, weil Referee Chris Brocke den Versuch als abseitsverdächtig einstuft, ihn deshalb nicht zählen lässt.

„Der Sieg ist nicht unverdient“

Alexander Kirsch

Kirsch resümiert gegenüber Lippe-Kick: „Wir haben so einige Spieler auf dem Platz gehabt, die es durchziehen mussten, auch durchgezogen haben. Deshalb bin ich am Ende auch sehr stolz, dass wir das Spiel über die Zeit gebracht haben.“ In dem Wissen, dass die Leistungsfähigkeit in den zweiten 45 Minuten merklich schwächelt, sie so einige hektische Momente überstehen müssen, ist es für Kirsch umso bemerkenswerter, dieses Spiel erfolgreich finalisiert zu haben. „Wenn man die 90 Minuten nimmt, ist der Sieg nicht unverdient, weil Leese/Hörstmar/Lieme am Ende trotz ihrer Überlegenheit keine hundertprozentige Torchance mehr hatte.“ Was ihn sehr stolz macht: „Wir haben einmal mehr bewiesen, dass wir gegen die Mannschaften aus den oberen Tabellenregionen nicht nur Paroli bieten, sondern auch siegreich sein können“, erachtet er dies als einen „wichtigen Fingerzeig“ im Hinblick auf die folgende Spielzeit.

Fazit: Letztlich geht dieser Auswärtssieg absolut so in Ordnung, weil der TuS Brake vor allem im ersten Spielabschnitt klar tonangebend ist, sogar das wohl entscheidende 4:0 auf hanebüchene Art und Weise verpasst. Am Ende müssen sie einige bange Momente überstehen, doch retten sich verdientermaßen und erfolgreich ins Ziel.

Tore:
0:1 Alexander Kirsch (33. Min.)
0:2 Pascal Rentschler (39. Min.)
0:3 Pascal Rentschler (50. Min.)
1:3 Davide Ayena (59. Min.)
2:3 Davide Ayena (61. Min.)