Spielbericht
(hk). Einen immens wichtigen Dreier im Abstiegskampf verbucht die SG Sabbenhausen-Elbrinxen-Falkenhagen II. Im Heimspiel in der Wörmke-Arena wird der unmittelbare Tabellennachbar SuS Pivitsheide II mit 2:1 distanziert. Fast der gesamte Köterberg fällt dem SG II-Chef-Trainer Holger Piepenhagen bildlich gesehen von den Schultern, bezeichnet er diesen Erfolg doch als „extrem wichtig.“ Komplett gegensätzlich ist da schon die Stimmungslage im Gäste-Lager. Spieler Henning Diekmann spricht von einem „natürlich sehr enttäuschenden Ergebnis in einem sehr wichtigen Spiel.“ Ihn wurmt richtig: „Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“ Weil: „Sowohl kämpferisch als auch spielerisch haben wir nicht das abgerufen, was wir wollten.“
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Von Henning Klefisch
Die beiden O-Ton-Geber sollten mit ihren Prophezeiungen aus dem Lippe-Kick-Vorbericht Recht behalten, sind es nämlich Kleinigkeiten, die in diesem extrem hart umkämpften Match den Ausschlag geben. Den Hausherren spielt es in die Karten, dass sie bereits nach 180 Sekunden durch Dominik Brandtner den Torreigen eröffnen dürfen. Mit einer grazilen Körpertäuschung versetzt Bjarne Hundertmark an der linken Strafraumkante seinen Gegenspieler, bedient per Rückpass Brandtner, der per technisch hochwertigem Chip-Ball den Pivitsheider Torwart Rudolf Frank überwindet.
„Ärgerlich, so früh in Rückstand zu geraten. Das gegen einen Gegner, der so tief steht“, moniert Diekmann. Als einen weiteren Störfaktor erkennt er ein eigenes Tor, was wegen einer angeblichen Abseitsposition nicht anerkannt wird. In einer anderen Aktion „müssen wir hundertprozentig einen Elfmeter bekommen. Da fühle ich mich vom Schiedsrichter schon etwas benachteiligt“, räumt der SuS II-Kicker unumwunden im Gespräch mit Lippe-Kick ein. Weil: „Wenn du mit einem 1:1 in die Halbzeitpause gehst, wird es ein anderes Spiel.“ Von diesem frühen Rückschlag angestachelt, intensivieren die Gäste massiv die Schlagzahl, drücken auf den prompten Ausgleichstreffer. Sie rennen allerdings gegen ein echtes Abwehrbollwerk an: „Wir haben mit Mann und Maus verteidigt, jeder hat sein letztes Hemd gegeben“, zeigt sich Piepenhagen von dieser Einstellung tief beeindruckt. Dies ist ausreichend, um den knappen 1:0-Vorsprung mit in die Kabine zu nehmen.
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Rendorf vollendet Traum-Kombination
In der Halbzeitpause gibt Piepenhagen seinem Team als klare Botschaft mit auf den Weg, mehr die fußballerischen Facetten auszuleben. Das gelingt durchaus, sind die Pivitker jedoch weiterhin etwas spielbestimmender. Die Südost-Lipper überzeugen vor allem mit einer kompromisslosen Zweikampfführung, ist ihnen doch bewusst, dass sie speziell im Umschaltspiel über ihre flinken Angriffsspieler eine kontinuierliche Torgefahr erzeugen können. Nach einem hervorragenden Spielzug, einem Doppelpass von Felix-Donat Berkel mit Brandtner, wird per Musterzuspiel Tim Rendorf bedient, der in der 76. Minute mit einem Traumtor zur 2:0-Führung trifft.
Piepenhagen ist begeistert: „Ein geiles Tor.“ Ab der 88. Minute müssen die Pivitsheider in Unterzahl agieren, weil ihr Spieler nach einem Stoßen gegen Berkel von Referee Patrick Boyce mit der roten Karte des Spielfeldes verwiesen wird. Dennoch markiert Marvin Pivit gegen die in dieser Szene passiven Gastgeber in der sechsten Minute der Nachspielzeit den späten 1:2-Anschlusstreffer. Den ersten Versuch pariert SG Sabbenhausen-Elbrinxen-Falkenhagen II-Fänger Niklas Weber glänzend, klatscht das Spielgerät zur Seite ab, dann trifft aber der aufmerksame Pivit. In der insgesamt achtminütigen Nachspielzeit, wegen einer längeren Verletzungspause von einem SG II-Kicker, verteidigen die Hausherren den knappen Vorsprung.
„Weiß nicht, ob man das als Unparteiischer so machen muss“
Holger Piepenhagen atmet ganz tief durch: „Wir sind sehr froh über diesen Heimsieg, der ultrawichtig war. Wenn man sich die anderen Resultate, auch die Bezirksliga-Ergebnisse anguckt, war das heute überlebenswichtig, ein richtig großer Schritt.“ Obwohl Henning Diekmann den Südost-Lippern auch nicht bescheinigt, spielerisch die ganz großen Bäume ausgerissen zu haben, attestiert er ihnen, zumindest „kämpferisch den Abstiegskampf angenommen zu haben.“
Weil es einige strittige Situationen im ersten Abschnitt gibt, die gegen die Pivitker ausgelegt werden, fühlt Diekmann sich ungerecht behandelt. Verwundert stellt er fest: „Es bekommt einen besonders schlechten Beigeschmack, wenn du die beiden Situationen gegen dich gepfiffen kriegst, wenn der Schiedsrichter nach dem Spiel mit der Heim-Mannschaft eine halbe Stunde zusammensteht und ein Bierchen trinkt. Ich weiß nicht, ob man das als Unparteiischer so machen muss.“ Die Lila-Grünen sehen sich allerdings auch selbstkritisch. „Wir müssen es besser machen, um in Sabbenhausen etwas zu holen. Glückwunsch an den Gastgeber zu den drei Punkten“, möchte sich Diekmann jetzt mit seinem Team darum bemühen, am folgenden Sonntag im Heimspiel gegen den FC Augustdorf II zu punkten.
Fazit: Ein echter Kellerkrimi ereignet sich im frühlingshaften Sabbenhausen an diesem Donnerstag-Abend. SuS Pivitsheide II hat mehr vom Spiel, ist allerdings in Torraumnähe glücklos, während die Hausherren in den richtigen Momenten die Tore erzielen, zudem kämpferisch und taktisch exorbitant zu überzeugen wissen. Gegen dieses Bollwerk beißen sich die Pivitker die Zähne aus.
Tore:
1:0 Dominik Brandtner (3. Min.)
2:0 Tim Rendorf (76. Min.)
2:1 Marvin Pivit (90. + 6 Min.)
Details
Datum | Zeit | Liga | Saison | Spieltag |
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4. Mai 2023 | 90' | Kreisliga B Detmold | 2022/23 | 20 |
Spielort
Sportplatz Falkenhagen |
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22, Lilienthal, Falkenhagen, Sanderschäfer, Lügde, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32676, Deutschland |
Ergebnisse
Club | 1st Half | 2nd Half | Goals | Spielausgang |
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SG Sabbenhausen/Elbrinxen/Falkenhagen II | 1 | 1 | 2 | Win |
SuS Pivitsheide II | 0 | 1 | 1 | Loss |