Lüerdissern erneut ein Schnippchen geschlagen

Spielbericht

(hk). Die vollen sechs zu vergebenen Zähler aus dem Hin- und dem Rückrundenspiel gehen an die SG Sonneborn/Alverdissen. Nach dem 1:0 im Waldstadion feiern sie heute Nachmittag einen 2:1-Heimerfolg in Alverdissen. Siegtorschütze Jan-Oliver Drawe jubelt bei Lippe-Kick: „Was das Team heute wieder abgerissen hat, ist einfach nur geil.“ VfL-Spielertrainer Tim Steffen spricht von einer „ärgerlichen Niederlage.“

Von Henning Klefisch

„Hatten viel Ballbesitz und eine ziemlich klare Linie“

Marcus Klewe

So sieht er immerhin sein Team im ersten Durchgang als spielbestimmend, weshalb das Führungstor aus der 33. Spielminute, erzielt von Tim Plöger, dem Spielverlauf entspricht. Marcus Klewe zirkelt einen Eckball akkurat auf das Haupt von Plöger, der aus Nahdistanz einschädelt. Drawe beanstandet: „Zu der Zeit waren wir zu weit weg und haben dem Gegner zu viel Platz geboten.“ Steffen analysiert eigenen Auftritt in den ersten 45 Minuten: „Es war kein Chancenfestival, aber wir hatten viel Ballbesitz und eine ziemlich klare Linie.“ Mit diesem Auftritt zeigt er sich „grundsätzlich zufrieden.“

„Immer wieder gefährlich über die Außenpositionen“

Oliver Drawe

Etwas anders gestaltet sich da schon die Gemengelage in der Frühphase vom zweiten Spielabschnitt. Sonneborn/Alverdissen fährt eine etwas höhere Pressinglinie, sie verdichten die Mittelfeldzone geschickt. Nach einem Lüerdisser Ballverlust im Vorwärtsgang bringen die Gäste nicht mehr genügend Akteure hinter das Spielgerät, finden keinen Zugang in die Zweikämpfe, weshalb die Hausherren in der 50. Minute diese sich bietenden Räumlichkeiten zum 1:1 durch den furios aufspielenden Marius Haupert ausnutzen. Zehn Zeigerumdrehungen folgend sorgt Jan-Oliver Drawe nach einem famosen Vortrag über die Seite sogar für die endgültige Wende in diesem Spiel. Aus elf Metern Torentfernung muss er nur noch einschieben. Drawe huldigt dem eigenen Spielvortrag: „Wir konnten immer wieder gefährlich über die Außenpositionen nach vorne stoßen“, fällt so etwa der Ausgleichstreffer.

Lassotta verhinert späten Ausgleich

Patrick Lassotta

Steffen ärgert sich: „Sonneborn/Alverdissen macht aus vier Chancen zwei Tore.“ Seine Lüerdisser wollen die schnelle Antwort geben, doch die hochkarätigen Abschlussaktionen folgen erst in den Schlussminuten. Offensive Wucht und Kreativität wechselt Steffen mit Volker Klocke und Ferhat Havadir ein. Klocke vergibt nach 85 Minuten äußerst aussichtsreich. Er bekommt die Kugel fünf Meter vor dem gegnerischen Gehäuse, verarbeitet diese exzellent, knallt auf den Kasten, doch SG-Fänger Patrick Lassotta pariert überragend.

„Respekt für diese Leistung“

Mit der Leistungssteigerung von seinem Ensemble kann sich Drawe mehr als anfreunden: „Danach haben wir nochmal alles reingehauen und unser Tor verteidigt“, schwärmt er. Zugleich zusammenfassend: „Insgesamt geht der Sieg in Ordnung. Respekt für diese Leistung!“ Steffen bilanziert: „Es sollte heute wohl nicht sein. Sonneborn/Alverdissen wollte das von seiner gesamten Körpersprache heute auch ein klein wenig mehr. Sie haben aufopferungsvoll verteidigt“, attestiert er den Hausherren. Was ihn vor allem stört: „Wir müssen uns die erste Viertelstunde nach dem Seitenwechsel ankreiden lassen. Da waren wir nicht klar genug im Defensivverhalten, vor allem nach Ballverlusten.“ In Summe, so findet er im Lippe-Kick-Gespräch: „Ein Punkt wäre durchaus drin gewesen.“ Und er konstatiert freimütig: „Solche Niederlagen sind immer ärgerlicher, als zum Beispiel die 0:6-Pleite gegen Asemissen, weil Sonneborn/Alverdissen nicht besser war als wir.“ In der kommenden und vollständigen Trainingswoche bereiten sich die Lüerdisser akribisch auf die Aufgabe am Pfingstmontag vor. Dann kommt es zum Aufeinandertreffen mit dem TuS Leopoldshöhe.

Fazit: Möglicherweise hätte der VfL Lüerdissen bei mehr Konsequenz im eigenen und im gegnerischen Strafraum sogar tatsächlich mehr verdient gehabt. Da aber die Spielgemeinschaft in den zweiten 45 Minuten die richtigen Stellschrauben dreht, geht der zweite Sieg im zweiten Lüerdissen-Saisonvergleich schon so in Ordnung.

Tore:
0:1 Tim Plöger (33. Min.)
1:1 Marius Haupert (50. Min.)
2:1 Jan-Oliver Drawe (60. Min.)