Johannesmeyer-Fünferpack bei spektakulärer Pivitker-Show

Spielbericht

(hk). Der Autor dieser Zeilen ist bekannt dafür, in jüngeren Jahren zahlreiche Stunden in Wettbüros verbracht zu haben. Dort wurden liebend gerne auch etwas riskantere Sport-Wetten platziert. Doch solch einen 8:3-Sieg des SuS Pivitsheide II gegen den ambitionierten BSV Müssen, damit hätte beileibe nicht spekuliert werden können. SuS-Obmann Henning Diekmann würde wohl nach diesem grandiosen Triumph am liebsten spontan den Moonwalk zelebrieren. Er schwärmt via Lippe-Kick: „Ein geiles Ergebnis, ein richtig guter Auftakt. Wir sind super zufrieden, haben drei Punkte, die uns sicherlich nur die wenigsten zugetraut haben.“ BSV-Vereins-Boss Nils Petersmeier befindet sich am anderen Ende der Stimmungsskala, stammelt gegenüber Lippe-Kick: „Es ist schwer, ein Fazit zu finden. Wir verlieren in der Höhe am Ende auch verdient 3:8.“

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Von Henning Klefisch

Leon Sebastian Ernst

Dieses Spiel ist völlig verrückt. Bis Mitte der ersten Halbzeit führen die stark aufspielenden Gäste nach einem Doppelschlag von Leon Sebastian Ernst (11.; 22. Min.) völlig verdientermaßen mit 2:0. Alles scheint wie erwartet zu verlaufen. Dann beginnt der erste Teil der Show des überragend aufspielenden Tobias Johannesmeyer. Bei seinem Doppelpack in der 27. und 29. Minute profitiert der ehemalige CSL Detmold-Akteur jeweils von individuellen Aussetzern der Müssener. Die Hausherren erhalten dadurch neuen Elan, drehen die Partie in der zweiten Minute der Nachspielzeit vom ersten Durchgang sogar komplett. Diesen Gegentreffer bezeichnet BSV-Boss Nils Petersmeier als „natürlich unheimlich bitter für uns.“

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„Es waren viele individuelle Fehler“

Tobias Johannesmeyer

Die Moral der Gäste ist intakt, denn vier Minuten nach dem Wiederanpfiff markiert Bennet Kuhlmann (Bild rechts) den 3:3-Ausgleichstreffer, „aber danach kam aus meiner Sicht einfach zu wenig“, so moniert Petersmeier. Zudem hat er gegenüber Lippe-Kick zu beanstanden: „Es waren viele individuelle Fehler, die zu richtig unnötigen Gegentoren geführt haben.“ Danach fallen die Pivitker-Tore wie die reifen Früchte. Die Gastgeber spielen frisch, fröhlich und frei nach vorne, sind leidenschaftlich und beherzt unterwegs, geben nicht auf, entwickeln eine immense Spielfreude. Der grandiose Tobias Johannesmeyer (52.; 68. Min.), Clemens Weber (67. Min.), Philipp Thielmann (71. Min.) und Jan Reimer (88. Min.) bauen den Vorsprung auf 8:3 aus.

„Danach waren wir einfach besser“

Henning Diekmann

„Nachdem wir verdientermaßen 0:2 zurückgelegen haben, haben wir eine tolle kämpferische und spielerische Mannschafts-Leistung gezeigt, uns toll ins Spiel zurückgekämpft“, lobt Diekmann den Charakter seiner Elf. Vor allem der Fünffach-Torschütze Tobias Johannesmeyer sticht positiv heraus, weshalb er sich mit diesem Auftritt eindrucksvoll für die Elf der Woche beworben hat. Bemerkenswert findet der Obmann, wie seine Jungs die Begegnung noch zu den eigenen Gunsten drehen, sich selbst nach dem schnellen Ausgleichstor unmittelbar nach der Halbzeitpause nicht verunsichern lassen, vorbildlich zurückfighten. „Wir haben verdient mit 8:3 gewonnen. Der BSV Müssen war die ersten 20, 30 Minuten noch gut drin, danach waren wir einfach besser. Sie haben sich mehr erhofft, aber wir freuen uns über einen guten Auftakt und eine tolle mannschaftliche Leistung“, bilanziert Diekmann.

„Glaube, dass der eine oder andere noch straucheln wird“

Nils Petersmeier

Der Kopf von Nils Petersmeier geht zunächst nach unten, konstatiert er doch spürbar niedergeschlagen im Gespräch mit Lippe-Kick: „Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht, aber die Jungs auch und ich glaube, dass jeder Einzelne weiß, dass es so nicht reicht.“ Die Handlungsanweisung, die er seinem Team mit auf den Weg gibt, ist leicht und verständlich: „Nächste Woche im Training Gas geben und am Wochenende dann besser auftreten.“ Den siegreichen Pivitsheidern möchte er jedoch an dieser Stelle seinen „Glückwunsch“ aussprechen. So attestiert er diesen, „eine gute Partie geliefert zu haben und ich glaube, dass da noch der eine oder andere straucheln wird.“

Fazit: Eine überragende Vorstellung demonstriert der SuS Pivitsheide II. Der Charakter und die Moral der Lila-Grünen sind vorbildlich, lassen sie sich von den Rückschlägen zu Beginn der beiden Halbzeiten nicht unterkriegen.

Tore:
0:1 Leon Sebastian Ernst (11. Min.)
0:2 Leon Sebastian Ernst (22. Min.)
1:2 Tobias Johannesmeyer (27. Min.)
2:2 Tobias Johannesmeyer (29. Min.)
3:2 Tobias Johannesmeyer (45. + 2 Min.)
3:3 Bennet Kuhlemann (49. Min.)
4:3 Tobias Johannesmeyer (52. Min.)
5:3 Clemens Weber (67. Min.)
6:3 Tobias Johannesmeyer (68. Min.)
7:3 Philipp Thielmann (71. Min.)
8:3 Jan Reimer (88. Min.)