Mehr Platzverweise als Tore

Spielbericht

(hk). Eine wahrlich aufregende Partie findet verdientermaßen keinen Gewinner. Zwei Tore, aber drei Platzverweise bietet das 1:1-Remis zwischen dem SuS Pivitsheide II und dem TuS Kachtenhausen. Damit zeigt sich Jörg Jöstingmeier, der Coach der Pivitker, absolut einverstanden, als er Lippe-Kick gegenüber erklärt: „Aufgrund der ersten Halbzeit und dem Verlauf der zweiten Halbzeit geht das Unentschieden in Ordnung.“

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Von Henning Klefisch

Zur Halbzeitpause führt die Heimmannschaft nach einem verwandelten Foulelfmeter von Aslanbek Nuraev (Bild links) mit 1:0. Stefan Klundt ist zuvor im gegnerischen Strafraum unsanft von den Beinen geholt worden. Im zweiten Durchgang dauert es nicht lange, nur acht Minuten, ehe Dominik Wall ausgleicht. Die Schlussphase sorgt für emotionale Stimmungsbeschleuniger, die in Platzverweisen enden. Nach einem „dämlichen Foulspiel“ (O-Ton: Jöstingmeier) wird der Torschütze Nuraev mit der Ampelkarte vom Spielfeld verwiesen. Ausgerechnet in der Phase reduzieren sich die Hausherren selbst, als „der Gegner schon viel Druck ausgeübt hat.“ Jöstingmeier hadert: „So etwas darf nicht passieren.“

Jöstingmeier und der Wunsch nach „mehr Fingerspitzengefühl“

Er selbst ist als originärer Coach gefordert, hat er dann einige Umstellungsmaßnahmen eingeleitet, um zumindest den einen Zähler noch zu retten. In der zweiten Minute der Nachspielzeit muss pro Team jeweils ein Akteur nach roter Karte das Spielfeld vorzeitig verlassen. Seinen Schützling Henry Dakat (Bild rechts) möchte Jöstingmeier nicht in den Senkel stellen. Hier wünscht er sich „ein bisschen Fingerspitzengefühl“ vom Referee. Mit einer gelben Karte hätte er sich auch nicht in Grund und Boden schämen müssen. „Dem Spieler mache ich keine Vorwürfe. Wenn der Gegenspieler so auf den Torwart draufgeht, ohne eine Chance, an den Ball zu kommen, da muss er auch damit rechnen und der Schiedsrichter auch, dass so etwas zur Rudelbildung führt.“ Was ihn richtig wurmt: „Die Aussage des Schiedsrichters, mein Spieler hätte ihn geschlagen, ist völlig falsch. Auf so ein Niveau lassen wir uns bestimmt nicht ein.“ Den gewonnenen Zähler habe sein Team „teuer bezahlt.“ Dennoch will er ein Kompliment an seine Schützlinge richten, „dass wir den Punkt noch gerettet haben.“

„Müssen vor dem Tor abgeklärter werden“

Dominik Wall

Der TuS Kachtenhausen hat mit dem klaren Ziel die Reise an die Hebbelstraße angetreten, dreifach zu punkten. Letztlich muss der Wunsch durch dreigeteilt werden. TuS-Obmann Andree Köhler hat die Defizite erkannt: „Auch heute waren wieder Situationen, wo wir vor dem Tor einfach abgeklärter sein müssen. Normalerweise müssen wir in Führung gehen, bekommen dann das Gegentor und laufen dann natürlich blöd hinterher und nach dem Ausgleich verpassen wir es dann nachzulegen.“ Vielleicht sollte Coach Jörg Horstkötter in der anstehenden Trainingswoche vermehrt Torschussaktionen in den Übungsbetrieb einstreuen.

Fazit: Ein Remis, was leistungsgerecht ist. Weitere Tore hätten fallen können, doch am Ende wird es ein Kartenfestival – mit drei Feldverweisen in der Schlussphase. Beide Teams sind fußballerisch eher dem gehobenen Unterhaus-Niveau zuzuordnen. Dies wird immerhin ansatzweise gezeigt.

Tore:

1:0 Aslanbek Nuraev (per Elfmeter; 30. Min.)
1:1 Dominik Wall (53. Min.)