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Zimmermänner mit bitterer Pleite

Spielbericht

(hk). Andre Patscha wollte eine Reaktion. Und der Chef-Trainer des SV Diestelbruch-Mosebeck bekam sie. Bestens erholt von der bitteren 2:3-Heimniederlage gegen den FC Fortuna Schlangen präsentieren sich die Männer aus dem Dörenwald. Sie triumphieren nach einer vor allem im ersten Abschnitt konzentrierten und spielstarken Vorstellung mit 4:1 beim SuS Pivitsheide. Während die Pivitker nach gerade einmal vier Punkten aus acht Partien im Abstiegssumpf weilen, verteidigen die Di-Mo-Männer mit viermal so vielen Zählern einen eindrucksvollen vierten Tabellenplatz.

 

 

Von Henning Klefisch

 

 

Malte Wrenger

Mit der Anfangsphase seiner Mannschaft zeigt sich SuS Pivitsheide-Kapitän Niklas Schnitger mehr als einverstanden. Insbesondere die Ballaktionen und Kombinationen haben es ihm spürbar angetan. Einen ultimativen Hochkaräter vergibt der SuS-Kreativ-Kicker Samuel Töws, als er mit dem Spielgerät alleine auf den gegnerischen Keeper Leonard Schlegel zuläuft, doch in diesem seinen Meister findet.

Leonard Schlegel

Ein, zwei weitere Abschlussaktionen der Hausherren versanden jedoch. „Wie aus dem Nichts“ liegen die Pivitker nach einer knappen Viertelstunde durch Malte Wrenger aber mit 0:1 im Hintertreffen, der mit dem ersten Torschuss direkt erfolgreich ist. Nach einem Gäste-Einwurf offenbaren die Pivitsheider eklatante Defizite im Stellungsspiel. Wrenger bittet seine Gegenspieler zum Tanz, schlenzt von der rechten Halbseite die Kugel letztlich gefühlvoll am gegnerischen Fänger Janic Stohlmann vorbei ins linke Eck.

 

„Wir lassen Pivitsheide nicht den Hauch einer Chance“

 

Maximilian Herms

Danach zeigt der SV Diestelbruch-Mosebeck in Summe eine unglaublich erwachsene Leistung. Der Ball und Gegner laufen gleichermaßen. Der eine durch die eigenen Reihen, der andere hinter dem Objekt der Begierde her. Die Gäste übernehmen den Taktstock in dieser Partie.

Janic Stohlmann

Bereits in der 18. Minute zeigt sich ausgerechnet der Kapitän Schnitger etwas schläfrig, als er nach einem Eckball seinen Gegenspieler Maximilian Herms nicht folgt, dieser auf 2:0 erhöht. In der 37. Minute macht Stohlmann nicht die allerbeste Figur, als erneut nach einem Eckstoß, dieses Mal Patrick Hoffmann, zur 3:0-Pausenführung erhöhen kann. „Das kann passieren“, möchte Schnitger mit seinen Jungs nicht zu hart ins Gericht gehen. Patscha schwärmt via Lippe-Kick: „Wir sind hochgradig überlegen, lassen Pivitsheide nicht den Hauch einer Chance“, ist diese Weste blütenrein, die der Gast an diesem Tag präsentiert.

 

„Hätten uns deutlich früher mit Anschlusstreffer belohnen können“

 

Niklas Schnitger

Die Hausherren, die im ersten Durchgang es vor allem mit dem Abwehrpressing probieren, rücken nach einer klaren Order von Chef-Trainer Christoph Zimmermann in den zweiten 45 Minuten die Pressingzone etwas weiter nach vorne, bilden eine Raute mit Niklas Schnitger als Solo-Sechser.

Lucas Tiessen

Mit Lucas Tiessen und Bressa De Monteiro kommt zudem neue Angriffspower ins Team. Mit einer Mischung aus dem Mittelfeld- und einem situativen Angriffspressing machen sie es den Gästen jetzt zunehmend schwerer, das gewünschte Spiel aufzuziehen. Einige höchst lukrative Möglichkeiten versieben die Lila-Grünen aber nahezu leichtfertig. „Wir hätten uns deutlich früher mit einem Anschlusstreffer belohnen können“, bedauert dies Niklas Schnitger doch allzu sehr.

 

„Wir haben nur noch pomadig gespielt“

Als deutlich dunkler gestaltet sich da schon der zweite Abschnitt für die Di-Mo-Jungs, als der Leistungsabfall erschreckend ist. In der Kabine wird noch eindringlich darauf hingewiesen, bloß nicht nachzulassen, die Zweikämpfe auch weiterhin mit der nötigen Überzeugungskraft und Vehemenz zu bestreiten. Zugleich appelliert Patscha, dass seine Jungs Wachsamkeit demonstrieren müssen, erwartet er doch jetzt einen druckvoll agierenden Gastgeber. „Wenn sie das 1:3 schießen, kann es noch einmal ein bisschen brenzlig werden“, hat er in seinen vielen Jahren auf dem Fußballplatz diesbezüglich schon einige Situationen erlebt. Seine Männer sind offenbar nicht gerade aufmerksam, machen das im zweiten Abschnitt schlecht, was sie im ersten Durchgang gut gemacht haben. „Wir haben nur noch pomadig gespielt, es war keine Bewegung mehr drin, haben uns nicht mehr die Räume erspielt, nicht mehr die Wege gemacht, die wir noch im ersten Abschnitt gemacht haben“, enttäuscht ihn dieser Auftritt doch sehr. Positiv ist zu vermerken, dass sie allerdings den gut performenden, zweikampfstarken und druckvoll agierenden Pivitkern auch nicht allzu viele Möglichkeiten genehmigen.

 

Merwitz mit Entschlossenheit und Schusstechnik

 

Lasse Merwitz

Der wunderbare Anschlusstreffer von Lasse Merwitz fällt erst in der 85. Minute, damit zu spät. Es ist aber ein echtes Traumtor, denn der eigentliche Rechtsfuß gönnt sich den persönlichen Ballbesitz, läuft auf die gegnerische Abwehrkette zu, knallt aus zentraler Position 20 Meter vor dem gegnerischen Kasten den Ball in das rechte Eck.

Robin Meier

Vielleicht hätten sich seine Mitspieler schon vorher ein Beispiel an diesem Mut nehmen sollen. Hilfreich, um einen möglichen Spannungsbogen in den Schlussminuten im Keim zu ersticken, ist das 4:1, das Robin Meier in der 90. Minute markiert. Dieses fällt nach einem Abstimmungsdefizit in der SuS-Innenverteidigung. Dort rutscht der lange Ball durch. Meier ist der passende Adressat und hebt das Spielgerät gefühlvoll über Stohlmann hinweg in den gegnerischen Kasten.

 

„Das Ganze ins Positive zu kippen“

„Unter dem Strich ist das wieder sehr ärgerlich. Wenig Ertrag für ein eigentlich ganz solides Spiel. Diese drei Tore schlechter waren wir meiner Meinung nach nicht“, fühlt sich SuS Pivitsheide-Leader Niklas Schnitger mit seinem Team daher gänzlich unter Wert geschlagen. „Jetzt gilt es, weiterzumachen“, bleibt den Pivitkern auch überhaupt nichts anderes übrig. In den beiden anstehenden Partien geht es zunächst zum punktgleichen Vorletzten SF Oesterholz-Kohlstädt, dann in das Derby gegen FSV Pivitsheide. „Das Ziel ist es, da das Ganze ins Positive zu kippen“, gibt Niklas Schnitger jetzt diese Marschroute via Lippe-Kick aus.

 

Zweite Halbzeit ist „unterirdisch und saumäßig schlecht“

 

Als „schwarz und weiß“ oder als „Licht und Schatten“ charakterisiert SV-Chef-Trainer Andre Patscha diese Rückkehr an die Hebbelstraße, die es für ihn persönlich nach mehreren Jahrzehnten gegeben hat. Im ersten Abschnitt ist vieles Positives zu erkennen, im zweiten lässt sein Team kontinuierlich nach. Am Ende steht dennoch ein „völlig verdienter Sieg aufgrund der ersten Halbzeit.“ Trotzdem, das möchte er hier ausdrücklich betonen, ist die Vorstellung in den zweiten 45 Minuten „unterirdisch und saumäßig schlecht.“ Trotz dieser Minusleistung gestatten sie dem Kontrahenten nur überaus wenige Einschussmöglichkeiten, weshalb der Sieg nie so wirklich in Gefahr gerät.

 

 

 

Fazit: Vor allem wegen der zweiten Halbzeit ist ganz wahrscheinlich mehr möglich, für die Hausherren, die aber ihre Überlegenheit nicht in Tore ummünzen können, deshalb die nächste bittere Niederlage schlucken müssen. In den kommenden beiden Partien gibt es eine wichtige Standortbestimmung für das Team von Chef-Trainer Christoph Zimmermann.

 

 

Tore:
0:1 Malte Wrenger (14. Min.)
0:2 Maximilian Herms (18. Min.)
0:3 Patrick Hoffmann (37. Min.)
1:3 Lasse Merwitz (85. Min.)
1:4 Robin Meier (90. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
1. Oktober 2023 90' Kreisliga A Detmold 2023/24 8

Spielort

Sportplatz SuS Pivitsheide Kunstrasen
Pivitsheide V.H., Pivitsheide V. L. Kussel, Detmold, Kreis Lippe, Nordrhein-Westfalen, 32758, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SuS Pivitsheide011Loss
SV Diestelbruch-Mosebeck314Win

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