Fichna schießt Rau-Elf zum Sieg

Spielbericht

(hk). Der TuS Kachtenhausen ist unglaublich. Ein Phänomen. Mit dem dritten Sieg hintereinander nistet sich das Team von Chef-Trainer Alexander Rau eindrucksvoll im Sonnendeck ein. Im zweiten Abschnitt dreht der Aufsteiger die Partie, gewinnt beim SuS Pivitsheide nach einer starken Performance mit 3:2. In der Begegnung gibt es zahlreiche äußerst strittige Situationen, zudem drei Rote Karten in der Schlussphase. Gäste-Regisseur Jürgen Bolinger hat auch so einige Schlachten auf dem Spielfeld geschlagen, doch auch er muss einräumen: „Ganz heftiges Spiel. Drei Rote Karten. Führung abgegeben und dann doch wieder gedreht.“ Allerdings schwächelt der Liga-Neuling, denn er muss offenbaren: „Die Leistungen aus den letzten Spielen haben sich leider nicht widergespiegelt und so musste das alles über den Kampf kommen.“

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Von Henning Klefisch

Tim Manca

Leistungsmäßig einen erfolgreichen Einstieg in diese Partie erleben die Hausherren, die den Gegner vor Aufgaben stellen. Mit der erforderlichen Griffigkeit ausgestattet, entwickeln sie gleich mehrere vielversprechende Offensivaktionen. Es fehlt jedoch an der Präzision oder aber Gäste-Fänger Stephan Lehne pariert hervorragend.

Jason Tissen

Vom Zeitpunkt her ist es durchaus überraschend, dass Sören Rottschäfer Kachtenhausen in der 13. Spielminute mit 1:0 in Führung schießt. Kalt wie ein Gefrierschrank agiert der rutschende Goalgetter, als er die erste Abschlussaktion direkt mit einem Treffer belohnt. Zuvor macht Tim Manca im Mittelfeld wichtige Meter, bedient auf der rechten Flankenposition Jason Tissen, der mit einem Muster-Zuspiel für Rottschäfer den Lieferhelden macht.

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Pivitker drehen die Begegnung

Tim Penner

In der Endphase vom ersten Abschnitt schlagen die Pivitker unbarmherzig zurück. 37 Minuten sind von der Uhr, als Tim Penner von der Mittellinie startend über die Flankenposition sich stark durchtankt, gleich mehrere Gegenspieler vernascht. Dann fliegt der Ball wohl gegen einen Arm vom TuSK-Defensivspieler. Der Unparteiische Jörg Kiermeier verhängt einen Strafstoß, der nervenstark vom Kapitän höchstpersönlich, Niklas Schnitger, zum 1:1-Ausgleichstreffer verwandelt wird. Gerade einmal 60 Sekunden folgend dreht Jan Block sogar diese Begegnung.

Jan Block

Nachdem er das Spielgerät im Mittelfeld nach einem kapitalen Fehlpass nach dem Anstoß erobert, knallt er die Kugel mit einem präzisen Abschluss rechts unten in die Torecke. Stephan Lehne im Gäste-Gehäuse ist in dieser Szene völlig machtlos. Somit geht der Gastgeber mit einer 2:1-Führung in die Halbzeitpause. „Wir haben sehr gut gespielt, sind griffig gewesen“, lobt Schnitger die eigene Performance. „Schon in der ersten Halbzeit gab es einige fragwürdige Entscheidungen des Schiedsrichters und das ging dann in der zweiten Halbzeit so weiter. Leider hat er selbst viel Unruhe ins Spiel gebracht“, ist dies die subjektive Wahrnehmung von Bolinger.

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Ärgernis über entscheidende Freistoßentscheidung

Sören Rottschäfer

Weil die Pivitker es leichtsinnigerweise verpassen, das wohl vorentscheidende dritte Tor nachzulegen, werden sie durch Sören Rottschäfer sieben Minuten nach dem Seitenwechsel mit dem Ausgleichstreffer bestraft. Für Schnitger ist dieses Tor irregulär, weil der Referee diese Szene zuvor hätte wegen eines Foulspiels abpfeifen müssen. Wenige Minuten später müssen die Haferbach-Kicker in Unterzahl weiterspielen, kassieren sie doch den roten Karton gegen Rottschäfer, der etwas emotional wirkt.

Mathis Fichna

„Das spielt uns eigentlich komplett in die Karten, können wir aber leider nicht nutzen“, zuckt Schnitger dabei mit den Schultern. Nicht nachvollziehbar für ihn ist auch die Freistoßentscheidung in der 83. Minute, die zum 3:2 durch Mathis Fichna führt. Präzise wie ein Uhrenmacher flankt Kamal Awsse den Ball auf Fichna. Ein Handspiel wird als Grund genannt, doch für Schnitger ist klar zu beobachten, dass sein Mitspieler Bressa De Monteiro zunächst gefoult wird, dann mit der Hand auf das Spielgerät fliegt. Wie die Pivitsheider diesen ruhenden Ball verteidigen, wird in jedes Lehrvideo eingehen, wie man es nämlich nicht machen soll. Auch SuS-Fänger Janic Stohlmann hätte diesen Einschlag durchaus verhindern können. Er springt unter der Flanke hindurch, hätte den Ball zweifelsfrei fangen können.

„Auch so ein dreckiger Sieg tut mal ganz gut“

Janic Stohlmann

Die Schlussphase hat es wahrlich in sich, denn Stohlmann wird wegen einer Beleidigung gegen den Referee mit Rot vom Platz gestellt. Gesellschaft leistet ihm wenig später Frederick Wilden, der beherzt zur Grätsche ansetzt, dabei allerdings in bester Roy Keane-Manier auch den Gegenspieler vehement trifft. Vor allem die Schiedsrichter-Entscheidungen beim 2:2 und 2:3 treffen bei Niklas Schnitger nicht auf die große Gegenliebe.

Niklas Schnitger

Er gibt jedoch zu, dass ebenfalls die Gäste einige strittige Szenen gegen sich gesehen haben, die auch anders hätten entschieden werden können. Ärgerlich ist diese Niederlage, weil „wir Kachtenhausen komplett im Griff gehabt, ein gutes Spiel gemacht haben.“ Doch Jammern hilft an dieser Stelle nichts, muss das Positive aus diesem Spiel gezogen werden, um darauf aufzubauen. „Glückwunsch an Kachtenhausen.“ Jürgen Bolinger rekapituliert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Wir nehmen gerne die drei Punkte mit, auch wenn das nicht unser bestes Spiel war. Auch so ein dreckiger Sieg tut mal ganz gut.“

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Fazit: Ganz bestimmt wäre auch eine Punkteteilung im Bereich des Möglichen gewesen. So ist es ein äußerst interessantes Fußballspiel, was von der Spannung und Dramatik bis zum Schluss lebt. Dass Kachtenhausen dieses für sich entscheidet, ist auch ein Qualitätsmerkmal.

Tore:
0:1 Sören Rottschäfer (13. Min.)
1:1 Niklas Schnitger (per Elfmeter; 37. Min.)
2:1 Jan Block (38. Min.)
2:2 Sören Rottschäfer (52. Min.)
2:3 Mathis Fichna (83. Min.)