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Seifert seift die Asper ein

Spielbericht

(hk). Einen ungemein wichtigen Auswärtssieg verbucht der TuS Ahmsen II für sich. Mit diesem 4:2-Auswärtserfolg beim unmittelbaren Klassenerhalts-Konkurrenten SV Werl-Aspe II verlassen die Ahmser einen Abstiegsplatz und tauschen mit Union Entrup die Plätze. Entscheidender Mann bei den Gästen ist der Doppeltorschütze Jörn Seifert. Die Stimmung ist dementsprechend hervorragend im Ahmser-Lager, weshalb Coach Tobias Frenzel resümiert: „Wie das Ergebnis vermuten lässt, sind wir natürlich sehr happy, über den Erfolg und den positiven Start in die Rückserie.“ Ein Vorteil für die beiden Reserveteams ist gewiss, dass die Erstvertretungen spielfrei haben, weshalb interne Verstärkungen aus den A-Ligateams dazustoßen. Vor allem für die Asper-Reserve ist dies ein Segen, denn zahlreiche Corona-Fälle sorgen für einen personellen Aderlass. „Wir wussten, dass dieses Spiel kein leichtes wird“, gibt SV Werl-Aspe II-Kicker Marius Grimm bei Lippe-Kick zu.

 

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Von Henning Klefisch

 

Es ist allerdings eine Achterbahnfahrt der Gefühle, denn beide Teams stecken nie auf, sind zielgerichtet in ihrem Offensivspiel und gallig in den Zweikämpfen. Den Traumstart für die Gäste ermöglicht ausgerechnet Rückkehrer Leon Wippersteg. Es sind keine 180 Sekunden gespielt, als Finn Petzold einen überragenden Diagonalball hinter die Asper-Abwehrkette auf Wippersteg schlägt, der nervenstark den Asper-Torwart Alexander Peters bezwingt. Auch Hidir Oezer, der Abwehrmann vom SV Werl-Aspe II, sieht in dieser Szene nicht gut aus. Damit ist der gesteckte Defensivplan der Hausherren Makulatur.

Niclas Lehbrink

In der Folgezeit stehen die Grün-Weißen defensiv extrem stabil, akzentuieren ihr Offensivspiel gekonnt, initiieren sogar eine rasante Druckphase, was Frenzel honoriert. Das Führungstor sorgt für ein hohes Maß an Sicherheit. Aus den direkten Duellen gehen die Ahmser meist als Sieger hervor, pflegen ein gekonntes Umschaltspiel. Nachdem die Kugel stibitzt ist, wird blitzartig über wenige Stationen im Mittelfeld nach vorne gespielt. Die Angriffsspieler Seifert und Niclas Lehbrink wirbeln, dass es eine echte Freude ist. Für das berechtigte 2:0 sorgt mit Spielertrainer Frenzel aber ein Defensivmann. Gidion-Gian Benkel ist in dieser Szene nicht zupackend genug, verliert leichtfertig die Kugel.

 

„Hätten über ein 0:4 nicht meckern können“

 

Frenzels Stirn runzelt sich allerdings ein wenig, wenn er mit Blick auf den Vortrag in der Endphase der zweiten Halbzeit sagt: „Mit einigen Offensivaktionen der Gastgeber zum Ende der ersten Hälfte zeigte sich dann aber auch schon ein wenig, dass uns der Zugriff dahinglitt.“ Dennoch halten die Ahmser die 2:0-Führung noch bis zum Halbzeitpfiff. Grimm kritisiert scharf: „Wir kamen in der gesamten ersten Hälfte absolut nicht ins Spiel. Fanden keine Mittel, dem Offensivdrang etwas entgegenzusetzen. Die Defensive stand ständig unter Druck und erhielt fast alle Bälle postwendend zurück.“ Immerhin: „Etwas Glück auf unserer Seite hielt uns aber mehrfach im Spiel.“ Grimm stellt Betrübliches fest: „Wäre der Pausenstand ein 0:4, hätten wir vermutlich nicht meckern können. Wir hatten in Hälfte eins vielleicht eine, maximal zwei Torraumszenen.“

 

Starke Reaktion von Ahmsen nach dem Ausgleich

 

Niklas Haupt

In der Frühphase vom zweiten Spielabschnitt treten die Hausherren nach einigen geschickten taktischen Umstellungen besser auf. Sie provozieren einige Fehler beim TuS Ahmsen II. Niklas Haupt egalisiert mit seinem Doppelschlag innerhalb von nur fünf Minuten. Die Reaktion seiner Elf gefällt Frenzel aber ausgesprochen: „Mit dem Ausgleich haben auch wir dann reagieren müssen, um mehr Zugriff und Kontrolle wiederzuerlangen!“ In den Zweikämpfen zeigen die Ahmser ein höheres Maß an Überzeugungskraft, entscheiden diese für sich. Die beiden Treffer von Seifert fallen jeweils nach schnell vorgetragenen Umschaltaktionen. In beiden Situationen demonstriert der Co-Trainer der Erstvertretung seine geniale Abschlussqualität.

 

„Fehlte das letzte Aufraffen und Wille“

 

 

Marius Grimm

In der Halbzeitpause wählt SV Werl-Aspe II-Coach Stefan Tappe deutliche Worte für den besorgniserregenden Auftritt seiner Jungs. Sicherlich ist der Doppelschlag von Haupt hilfreich, um den Glauben an die eigene Stärke zurückzubringen. „Der dritte Treffer lag zwar in der Luft, doch es fehlte das letzte Aufraffen und Wille, um ihn zu erzwingen“, so Grimm. Zudem vermisst er auch die so wesentliche „Cleverness“ und „Entschlossenheit“, um zumindest einen Zähler zu sichern. Für ihn ist dieses Gegentor „ein Stich in die Brust.“ Nach dem 2:3 von Seifert raffen sich die Asper nicht ausreichend auf, was für Grimm definitiv nicht überraschend kommt: „Dass die Köpfe dann wieder tief hingen, die Beine schwerer wurden und es so umso schwerer für den wiederholten Anschlusstreffer wurde, war klar. Um dieses aber wirklich zu erreichen, hätte man mehr Einsatz bringen müssen, aber hier fehlte es leider.“ In diesem Bereich stellen sich die Ahmser deutlich schwungvoller und zielstrebiger an.

„Sieg geht vollkommen in Ordnung“

 

Frenzel resümiert abschließend im Gespräch mit Lippe-Kick: „Der Sieg geht daher vollkommen in Ordnung, wohlgemerkt, dass der Erfolg aber auf der Kippe stand.“ Hier bezieht er sich wohl auf die Spielphase nach dem 2:2. „Nichtsdestotrotz ist es ein Schritt des Weges gewesen, den wir vor uns haben.“ Die folgende Aufgabe ist die schwierigste der gesamten Saison. Tobias Frenzel zeigt Demut und Realismus zugleich, als er bei Lippe-Kick erklärt: „Mit Schötmar nächste Woche wartet allerdings ein ganz dicker Brocken auf uns, für den wir auch ans Maximum gehen müssen.“

 

Niederlage ist „ärgerlich, aber nicht unverdient“

 

 

Diesen Sieg für den TuS Ahmsen II bezeichnet Marius Grimm als „ärgerlich, aber nicht unverdient.“ Vor allem der Auftritt im ersten Durchgang trifft keine seiner Geschmacksnerven. Er gibt sich im Gespräch mit Lippe-Kick überzeugt: „Hätten wir uns in der ersten Hälfte so präsentiert wie in der zweiten, wäre es knapper und vielleicht positiver für uns ausgefallen.“ Der Routinier verspricht sich von seinem Team nun, von Anpfiff an mit der nötigen Wachsamkeit und Ernsthaftigkeit im folgenden Liga-Match zu agieren. Im Heimspiel gegen die SG Leese/Hörstmar/Lieme II erhofft er sich jetzt eine klare Reaktion nach dieser bitteren Niederlage.

 

Fazit: Ein verdienter Sieg für den TuS Ahmsen II in einem aufregenden Derby. Die Asper enttäuschen keineswegs, doch am Ende macht auch Jörn Seifert den entscheidenden Unterschied. Schlussendlich ist für die Gäste die Hypothek aus dem ersten Abschnitt zu gewaltig, um realistisch in die Punkteränge zu fahren.

Tore:

0:1 Leon Wippersteg (3. Min.)
0:2 Tobias Frenzel (33. Min.)
1:2 Niklas Haupt (50. Min.)
2:2 Niklas Haupt (55. Min.)
2:3 Jörn Seifert (67. Min.)
2:4 Jörn Seifert (87. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
6. März 2022 90' Kreisliga B2 Lemgo 2021/22 16

Spielort

Heerser Bruch
Werl-Aspe, Bad Salzuflen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32107, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SV Werl-Aspe II022Loss
TuS Ahmsen II224Win

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