SV Werl-Aspe II beweist langen Atem, springt auf Rang zwei

Spielbericht

(hk). Am Ende setzen sich die Hausherren, durch zwei Treffer in der Nachspielzeit, mit 4:2 durch. „Es war insgesamt ein sehr zähes Spiel. Wir haben mit unseren Mitteln lange Zeit gut ausgesehen und dagegengehalten. Am Ende haben wir leider kaum noch für Entlastung sorgen können. Dennoch ist es bitter, den Treffer zum 3:2 in der letzten Minute zu fangen. Es waren die Standardsituationen, die Aspe den Sieg brachten. Aus dem Spiel heraus haben wir wenig zugelassen“, so ein etwas enttäuschter TuS Bexterhagen II-Trainer Dennis Lütkehölter. SV Werl-Aspe II-Co-Trainer Andreas Hennemeier stellt ganz sachlich fest: „Uns erwartete eine Mannschaft, die mit breiter Brust auftrat.“

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Von Henning Klefisch

Aboubacar Soumah

Am Anfang läuft die Partie für die Reds. Nach nur zwei Minuten verpasst Abou Soumah den Traumstart. Frei vorm SVWA II-Hüter Burhan Gündogan schiebt er den Ball am Tor vorbei. Den Hausherren fällt nicht viel ein. Lütkehölter nimmt wahr: „Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass Aspe etwas fahrig und nervös war.“ In der 31. Minute nutzen die Gäste diese Phase. Zunächst bekommen die Reds einen Einwurf zugesprochen. Jascha Klatt startet in den Strafraum, wird per Zuckerpass in Szene gesetzt und legt vor, mustergültig auf Kai Hansen, der zur Führung einschiebt.

Nicolas Kraus

Nur fünf Minuten später legt Olcay Esen den Ball schulbuchmäßig ab. Der Schlenzer aus 19 Metern Distanz von Nicolas Kraus findet den Weg in die lange Ecke zum Ausgleich. Danach hat abermals Kai Hansen die Führung auf dem Kopf, als er eine Banovic-Flanke am zweiten Pfosten nicht mehr sauber genug platziert bekommt. „Wir können mit der ersten Halbzeit sehr gut leben. Wir haben zwar dort schon zu tief verteidigen müssen, doch durch die gute Zweikampfführung, haben wir nichts groß zugelassen und sind munter auf den Beinen gewesen“, gibt Lütkehölter bei Lippe-Kick zu Protokoll.

Kai Hansen

Hennemeier hat beobachtet: „Bexterhagen II konzentrierte sich in der ersten Hälfte mehr auf das Verteidigen und versuchte immer wieder, durch lange Bälle, ihre schnellen Stürmer in Szene zu setzen.“ Das Abwehrverhalten seiner Jungs gefällt ihm ausgesprochen gut: „Hinten waren wir hellwach und verteidigten die langen Bälle so gut es geht weg.“ Den höheren Ballbesitzanteil hat Hennemeier bei seinem Team gesehen, das immer wieder alles Mögliche unternimmt, die gegnerische Deckung in Bewegung zu bringen.

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„Wir wollten nun unbedingt den Sieg“

Lion Giebner

In der zweiten Halbzeit machen die Gäste zunächst so weiter. Die Hausherren bestimmen auch weiterhin die Szenerie, während die Bexterhäger nach Ansicht von Andreas Hennemeier „tief hinten drin standen.“ Vor allem über Umschaltaktionen versuchen die Reds ihr Glück. In der 60. Minute ist es ein schöner Spielzug über die rechte Außenbahn, den Lion Giebner vorher flankt und Abou Soumah mit einem Kontakt zur 2:1-Führung verwandelt. Dann müssen die Gäste zweimal wechseln. Für Banovic (Bild rechts) und Klatt, die beide stark spielen, geht es leider nicht mehr weiter. „Mit dem Wissen, dass hier nichts entschieden ist, drückten wir nun noch mehr auf den Ausgleichstreffer“, gibt Andreas Hennemeier gegenüber Lippe-Kick zu Protokoll.

Ruhende Bälle sorgen für echte Torgefahr

Alexander Gumin

In der 65. Minute treffen die Asper in Person von Alexander Gumin per direktem Freistoß aus spitzem Winkel. „Danach wurde es für uns sehr zäh. Die Kräfte schwanden, wir haben wenig Entlastung hinbekommen. Und dann bekommen wir in den letzten zwanzig Minuten, gleich zwanzig Freistöße in unserer Hälfte gegen uns gepfiffen, von denen die Hälfte sicherlich niemals Foulspiele waren“, skizziert Dennis Lütkehölter das Geschehen. Nicht nur, dass die ruhenden Bälle eine Stärke der Werl-Asper sind, auch die daraus resultierenden Einwürfe und Eckbälle sorgen für Gefahr. Hennemeier verrät bei Lippe-Kick: „Wir wollten indessen unbedingt den Sieg, was man uns auch auf dem Platz anmerkte und erspielten uns einige Chancen. Das Spiel verlief nur noch in eine Richtung“, nämlich auf das Gäste-Gehäuse.

Maslo agiert spielentscheidend

Timo Frodermann

„Wir haben vieles gut verteidigt. Wenn nicht, war in der Phase zweimal Timo Frodermann zur Stelle, der gut hielt“, berichtet Dennis Lütkehölter im Gespräch mit Lippe-Kick. In der 93. Minute ist auch der Keeper geschlagen, als nach einem Eckball der zweite Ball der Asper dem Angreifer Yannick Maslo vor die Füße fällt und dieser am zweiten Pfosten in das kurze untere Eck einnetzt.

Yannick Maslo

Das 4:2 ist quasi der Abpfiff, als die Reds noch einmal einen langen Schlag nach Anpfiff durchführen wollen, der Rückpass aber verspringt und die Stürmer der Hausherren somit frei durchstarten. Maslo bekommt die Kugel, spielt prompt in den Lauf von Olcay Esen, der mutterseelenallein auf das gegnerische Gehäuse zuläuft, per Querpass seinen besten Buddy Nihat Durmaz in Position bringt, der wiederum zum 4:2-Endstand erfolgreich ist.

Werl-Asper überholen die Bexterhäger

Andreas Hennemeier

Andreas Hennemeier blickt mit Freude auf dieses Spiel zurück: „Insgesamt war es eine tolle Leistung von uns. Wir dominierten das Spiel über weite Strecken und gaben uns zweimal nach Rückstand nicht auf. Wir lieferten uns einen echten Kampf mit Bexterhagen II und dem besseren Ende für uns.“ Mit diesem Derby-Sieg klettern die Heerser Bruch-Boys an den Reds vorbei auf den zweiten Rang. Neun Zähler nach vier Partien sind eine vorzeigbare Zwischenbilanz.

Dennis Lütkehölter

„Wir haben taktisch und kämpferisch eine gute Partie gemacht. Spielerisch war das aber zu wenig. Auch wenn es durchaus klar war, dass Aspe viel Ballbesitz haben wird. Am Ende fühlt sich das brutal an. Doch bei der Vielzahl an Standards war klar, dass immer was passieren kann. Schade, denn ein Punkt wäre sicherlich auch ein vertretbares Ergebnis gewesen“, resümiert Dennis Lütkehölter abschließend im Lippe-Kick-Gespräch.

Fazit: Ein später, aber keineswegs unverdienter Sieg für den SV Werl-Aspe II, der in einem packenden und intensiven Spiel eine keineswegs enttäuschende Bexterhäger Mannschaft bezwingt.

Tore:
0:1 Kai Hansen (31. Min.)
1:1 Nicolas Kraus (33. Min.)
1:2 Aboubacar Soumah (60. Min.)
2:2 Alexander Gumin (65. Min.)
3:2 Yannick Maslo (90. + 2 Min.)
4:2 Nihat Durmaz (90. + 3 Min.)