„Brauchen uns vor keinem Team zu verstecken!“

Spielbericht

(hk). Der SV Werl-Aspe II schreibt seine Erfolgsgeschichte weiter. Das nächste Erfolgs-Kapitel ist ein überzeugendes 3:3-Unentschieden im Heimspiel gegen den Aufstiegsaspiranten TuS Lipperreihe II. Mit diesem Punktgewinn bleiben die Schwarz-Weißen auch nach dem Vergleich mit dem Favoriten im elften Spiel in Folge ungeschlagen. Während die Lipperreiher 34 Punkte auf der Habenseite besitzen, somit zwei Zähler weniger als der Tabellenführer TBV Lemgo III, rangieren die Asper mit 21 Punkten auf einer hervorragenden achten Position. SV Werl-Aspe II-Akteur Marius Grimm blickt auf diese Partie zurück.

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Von Marius Grimm

Die Vorgabe ist klar. Die Hausherren sind heiß und der Kader strotzt vor Quantität, aber auch Qualität. Gegen eine der Spitzenmannschaften der Liga soll es nicht leicht werden, das Ziel „keine Niederlage“ zu erreichen. Aber alle wollen es schaffen und dem Trainerteam das elfte Spiel ohne Niederlage bereiten. Die Wetterbedingungen hätten besser sein können. Gerade im Vergleich zum Vortag. Doch der Schnee der vergangenen Tage hat es nur in einer Ecke noch „überlebt“. Dem Wetter zum Trotz soll es auf dem Kunstrasen freudig hergehen und die Werl-Asper an das Spiel der vergangenen Wochen anknüpfen.

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Peters-Fauxpas führt zur schnellen Hypothek

Alexander Peters

Wie zu erwarten ist, hat der Gast aus Lipperreihe ebenfalls mächtig Dampf auf dem Kessel und legt entsprechend los. Sie pressen früh und lassen den Ball flott und gekonnt durch ihre eigenen Reihen rollen. Die Werl-Asper-Defensive bekommt eine Menge zu tun, steht jedoch gut und kann vieles früh vereiteln. Besonders brenzlig wird es, wenn die Völkel-Männer in der Vorwärtsbewegung den Ball unnötig und überhastet verloren haben. Das Pressing vom Gegner bringt sie zudem aus dem Konzept und durch die gehäuften Fehlpässe geht die Konzentration verloren und sie werden unsicherer. Irgendwie scheint dies in diesem Match ansteckend und nahezu jeder Spieler bringt seine gewohnte Leistung nicht. Wie es in solchen Fällen kommen muss, fällt durch so einen blöden Fauxpas das 0:1. Der Abschlag von Alexander Peters aus der Hand missglückt und landet direkt vor den Füßen von Miguel Taverner Y Risse (Bild rechts). Dieser erkennt seine Chance schnell, legt den Ball parat und bringt ihn sofort zurück aufs Tor. Weil Peters nicht schnell genug den Weg zurück ins Tor findet, kann er nur zuschauen, wie der Ball in seinem Kasten einschlägt. „Ärgerlich, aber es hat sich angebahnt. Dieser Gegentreffer half uns aber ein wenig, den Mut und den Ehrgeiz zu packen und wieder ins Spiel zu kommen. Bis zur Pause gelang es uns jedoch noch sehr holprig. Aber es wurde besser“, erklärt Grimm gegenüber Lippe-Kick.

Pape packt den Hammer aus

Alexander Pape

In der Pause gibt es eine Aufmunterung und Ermutigung, sich nicht so leicht aus dem Konzept zu bringen. „Wir können es doch besser!“, ist die Ansage. Wie ausgewechselt geht es in die zweite Hälfte. Mit voller Konzentration, Kampf und Wille sind die Werl-Asper von Beginn an präsent und überraschen so den Gast ein wenig. So bringen sie die Lipperreiher aus dem Konzept und können sich einige gute Szenen herausspielen. Mit viel Herz und Wille setzt sich Alexander Pape auf der rechten Seite durch und behauptet den Ball kurz vor der Außenlinie. Er zieht nach innen und packt seinen Hammer aus, drischt den Ball beherzt ins lange Ecke. Der TuS Lipperreihe II-Torwart Andre Spitzer wirft sich noch dazwischen, ist jedoch nicht schnell genug.

Strittiges Gäste-Tor

Julian Hennemeier

Beflügelt von dem Ausgleich, spielen die Werl-Asper offen und freudig nach vorne. Der Gast ist nun etwas von der Rolle. Die Gastgeber können sich einige gute Möglichkeiten erspielen, doch es fehlt ein wenig für den erfolgreichen Abschluss. Lipperreihe II gibt sich aber nicht auf und versucht, sich wieder ins Spiel zu kämpfen. Der Führungstreffer gelingt jedoch dem Underdog.

Ole Haupt

Nach einem starken und wichtigen Zweikampf von Julian Hennemeier spielt er den Ball schnell auf Ole Haupt, der den Ball im richtigen Moment bekommt und im Alleingang mittig auf das Tor zuläuft. Platziert schließt er erfolgreich diesen Spielzug ab. Diese Führung hält jedoch nicht lange, denn nur wenige Zeigerumdrehungen danach erringen die Rot-Weißen, im wahrsten Sinne des Wortes, den Ausgleich. Sören Krack wird ahndungswürdig weggeschupst, so dass Sebastian Rahaus frei an den Ball kommt und diesen über die Linie drückt.

Emmerich beschert den Punktgewinn

Luca Danjel Emmerich

Als dann kurz darauf der dritte Treffer für die Gäste fällt, ist die Euphorie der Werl-Asper-Führung schnell verflogen. Sie geben nicht auf und beide Seiten liefern sich einen Offensivkampf. Keine Mannschaft will mit ihren Kräften sparen, so bleibt das Spiel weiterhin flott und kräftezehrend. Einmal sollen die Schwarz-Weißen aber dann doch noch jubeln. Nihat Durmaz wird bestens von Hennemeier angespielt. Dieser stürmt in den Strafraum und flankt den Ball butterweich hinüber auf den zweiten Pfosten, wo Luca Danjel Emmerich freistehend, kurz nach seiner Einwechselung, diesen über die Linie köpft. Dieses 3:3 ist dann auch der Endstand dieser Partie.

„Erste Hälfte waren wir komplett von der Rolle“

Marius Grimm (Bild links) bilanziert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Im Großen und Ganzen keine unverdiente Punkteteilung. Die erste Hälfte fanden wir nicht ins Spiel und waren teils komplett von der Rolle. Der Wille und Ehrgeiz hat aber gerade in der zweiten Hälfte gepasst und so ist dieses Unentschieden sehr gerecht. Auch war es eine ordentliche Wiedergutmachung nach der 0:6-Niederlage aus dem Hinspiel.“ Es geht noch schwieriger. Zum Beispiel zum Klassen-Besten TBV Lemgo III. Grimm stellt voller Anerkennung fest: „Aktuell belegt die Dritte den ersten Tabellenplatz und sie werden mit Sicherheit alles dafür geben, weiter der Spitzenreiter zu bleiben. Für uns und dem neuen Ziel „ein Dutzend Spiele ohne Niederlage“ keine leichte Aufgabe, aber wir werden alles in diese Partie werfen, was wir haben. Wir brauchen uns vor keinem Team der Liga zu verstecken!“ Diese Aussage ist durch das annehmbare Spiel gegen die Lipperreiher eindrucksvoll bestätigt worden.

Fazit: Eine Partie wie eine Achterbahnfahrt, die herauf- und heruntergeht. Beide Teams suchen beherzt den Weg in Richtung Offensive, doch lassen es zuweilen etwas an der defensiven Sorgfaltspflicht mangeln. Somit ist letztlich diese Punkteteilung leistungsgerecht.

Tore:
0:1 Miguel Taverner Y Risse (21. Min.)
1:1 Alexander Pape (53. Min.)
2:1 Ole Haupt (75. Min.)
2:2 Sebastian Rahaus (79. Min.)
2:3 Dennis Bergner (81. Min.)
3:3 Luca Danjel Emmerich (88. Min.)