Herrmann führt Werl-Aspe III zum perfekten Saisonstart

Spielbericht

(hk). Die Vorfreude im Lager des SV Werl-Aspe III auf dieses Spiel ist riesengroß. Bei bestem Wetter ist es am Sonntag ins erste Heimspiel gegen den Sportclub Lemgo/West gegangen. Nach der späten Entscheidung und den ersten Punkten in der Vorwoche wollen die Hausherren ganz dringend nachlegen und den Grundstein für einen 9-Punkte-Spieltag und erfolgreichen Werl-Aspe-Sonntag legen. Das Trainergespann hat wieder die Qual der Wahl bei der Spielerauswahl. Fast alle stehen zur Verfügung. Durch diesen Luxus können sie ein paar Kandidaten schonen und müssen nicht zwingend volles Risiko gehen. Entsprechend gut ist die Stimmung am Heerser Bruch.

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Von Henning Klefisch

Marius Grimm

Mit dem Gast von der West-Alm erwarten sie einen Gegner, der ebenfalls das erste Spiel der Saison gewonnen hat und entsprechend breit ist deren Brust. Die Hansestädter sind mit Sicherheit nicht angereist, um kampflos die Punkte dazulassen. Stark dezimiert und angeschlagen reist der Gast an. Hierfür vielen Dank, nicht selbstverständlich ist das Erscheinen mit derartiger Kadersituation. Nominell stehen somit 15 gegen 11 auf dem Spielplan. SV Werl-Aspe III-Außenverteidiger Marius Grimm berichtet gegenüber Lippe-Kick: „Wir unterschätzten den Gast jedoch trotz dieser Fakten nicht. Wir konzentrierten uns auf unser Spiel und versuchten, das umzusetzen, was das Trainer-Team vorgab.“

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Der Gast sucht und findet seine Chancen

Thomas Herrmann

Der Offensivweg ist stets vielversprechend und bringt den Gast ganz schön ins Laufen. Nach gut neun Minuten landet der Ball verdient im Kasten. Torschütze ist Thomas Herrmann. Der Gast gibt nicht auf und nutzt seine Qualitäten im Zentrum, welches die Werl-Asper schwer bis gar nicht in den Griff bekommen. Entsprechend ist der Gast nicht chancenlos. „Gerade bei Ballverlusten auf unserer Seite schaltete der Gast schnell um und nutzte die Räume“, beobachtet Grimm. Eiskalt und durch Fehler der Hausherren und mangelndem Zugriff im Zentrum begleitet, geht der Gast mit 2:1 in Führung. Timo Rentschler kann nämlich in der 32. Minute ausgleichen und Roman Winter gelingt es, kurz vor dem Pausenpfiff, zu einem psychologisch wertvollen Zeitpunkt also, das 2:1 zu erzielen.

Die bittere Rentschler-Verletzung

Timo Rentschler

Kurz vor der Pause gibt es jedoch noch zwei wichtige Szenen in diesem Spiel. Die erste ist die unerfreuliche Verletzung eines Lemgoers, der vom Platz humpelt. Gute Besserung an dieser Stelle. Soll es sich bewahrheiten und eine längerfristige Verletzung sein, dann ist dies ein sehr großer Verlust für den SC. Timo Rentschler muss im Verlauf der zweiten Spielhälfte verletzt vom Platz genommen werden. Das hat zur Folge, dass der SC Lemgo/West „mit zehn, teilweise mit neun Mann zu Ende spielen“ muss, berichtet uns Frank Wellmann.

Die strittige Elfmeter-Entscheidung

Torben Hertel

Die zweite Situation kurz vor der Pause ist die Elfmeter-Entscheidung vom Unparteiischen Matz Gnade. Thorben Hertel wird im gegnerischen Strafraum heruntergedrückt. Eine schlecht einzuschätzende Situation. Da aber zuvor in einer anderen Szene gegen die Hausherren entschieden wird (Marcel Göbel wird im „Luftkampf“ weggeschubst), dürfte dies für die Werl-Asper so in Ordnung gehen. Ein Pfiff, der beim SC Lemgo/West auf Unverständnis stößt. Frank Wellmann sieht dazu keinerlei Veranlassung. „Aus heiterem Himmel“ ertönt der Pfiff. Herrmann tritt an und will beweisen, dass der „Ausrutscher“ in der Vorwoche vom Punkt nur ein einmaliges Versehen gewesen ist. Er beweist es und gleicht aus. Mit diesem Unentschieden geht es in die Pause. Frank Wellmann, der Trainer des SC Lemgo/West, ist mit dem Spielverlauf in der ersten Spielhälfte im Großen und Ganzen einverstanden, zumal er sein Team als das „überlegene“ agieren sieht.

„Gaben dem Gast nur wenig Luft zum Atmen“

Anouar Heller

Die Dritte aus Werl-Aspe schnauft durch und sie stellen ein wenig um. Das Trainer-Team baut sie noch einmal auf und heizt nochmals ein. Denn die drei Punkte sollen in Aspe bleiben. Grimm gibt gegenüber Lippe-Kick zu Protokoll: „Wir gaben dem Gast nach dem Wiederanpfiff nur wenig Luft zum Atmen und drängten diesen mächtig in die Tiefe.“ Es dauert jedoch einige Zeit, bis der Ball wieder den Weg ins Tor findet. Wieder ist es Thomas Herrmann mit seinem dritten Treffer an diesem Tag nach 62 Spielminuten. Sie lassen nicht nach und Anouar Heller kann nur fünf Zeigerumdrehungen danach mit einem „Wums“ das Ergebnis auf 4:2 hochschrauben. Der Gast versucht es zwar immer mal wieder, sich mit Offensivtätigkeiten auszuprobieren, doch es reicht nicht für nennenswerte Abschlüsse. Kurz vor dem Ende sorgt Emircan Akgöz mit einem platzierten Ball knapp unter die Latte für das Endergebnis von 5:2.

Für Lemgo/West geht es nur um Schadensbegrenzung

Marius Grimm bilanziert via Lippe-Kick: „Am Ende ein Ergebnis, welches in der Höhe auch vollkommen in Ordnung geht. Wir hatten noch mehr Möglichkeiten für weitere Tore, doch es hat nicht sollen sein.“ Zugleich zugebend: „Die Unterzahl hatte hier natürlich ihren Anteil.“ Bei den Gästen gibt es zu viele Stammspieler, die fehlen. Nachdem Timo Rentschler vom Feld genommen werden muss, bleibt dem SC Lemgo/West nur noch, Schadensbegrenzung zu praktizieren. Frank Wellmann erläutert dazu noch: „Ohne unsere fünf Stammspieler konnten wir dann doch nicht mehr dagegenhalten.“

Fazit: Dem SC Lemgo/West bleibt am Ende nur die Gewissheit, eine starke erste Hälfte gespielt zu haben, die man für sich entschieden hat. Die personelle Schwächung fordert leider in der zweiten Spielhälfte ihren Tribut und kostet die Führung und den Sieg.

Tore:
1:0 Thomas Herrmann (9. Min.)
1:1 Timo Rentschler (32. Min.)
1:2 Roman Winter (45. + 2 Min.)
2:2 Thomas Herrmann (per Elfmeter; 47. Min.)
3:2 Thomas Herrmann (62. Min.)
4:2 Anouar Heller (67. Min.)
5:2 Emircan Akgöz (88. Min.)