Doppelter Pape entscheidet maues Spiel

Spielbericht

(hk). Am Ende drängt die SG Sonneborn/Alverdissen mit Nachdruck noch auf den Ausgleich. Es soll aber nicht sein, weshalb sie mit einer 1:2-Niederlage im Gepäck die weite Heimreise Richtung niedersächsische Landesgrenze antreten muss. Ein Doppelpack von Alexander Pape entscheidet die hart umkämpfte Partie.

Von Henning Klefisch

P. Lassotta

Fußball paradox aus Sicht vom SV Werl-Aspe ergibt sich im ersten Spielabschnitt. Die Hausherren wirken wenig energisch, vielmehr träge. Sie liegen nach 45 Minuten trotzdem mit 1:0 in Front. Ein wahrer Zuckerpass in den Lauf von Alexander Pape führt nach sechs Minuten zur schnellen Führung. Wie der unnachahmliche Pape den Ball allerdings an den gegnerischen Fänger Patrick Lassotta vorbei in den Kasten schlenzt, ist ganz großes Kino. Marcio Goncalves, der Coach der Hausherren, ist froh, beim sonntäglichen Frühstück ausreichend Kaffee konsumiert zu haben. Ansonsten wäre er beinahe eingeschlafen, bezeichnet er die ganze Angelegenheit doch als einen „langweiligen Sonntagskick.“ SG-Kicker Jan Oliver Drawe hat viel Ballbesitz bei seinem Team registriert. Zudem hat er die vielen starken Kombinationen im Hinterkopf, die so einige Abschlussaktionen produzieren. Hier prangert er allerdings die fehlende Genauigkeit an. Als „bitter“ aus seiner Sicht bewertet er die Tatsache, dass der Kontrahent mit dem ersten Abschluss erfolgreich ist.

SG-Schlussoffensive bleibt unbelohnt

O. Seipt

Besser machen wollen es die Hausherren im zweiten Spielabschnitt. Vor allem die direkten Duelle möchten sie für sich entscheiden, um somit das Selbstbewusstsein zu stärken. Mit mehr Offensivelan sind die Asper unterwegs, wird dies zwei Minuten nach dem Seitenwechsel bereits belohnt. Der quirlige Ole Seipt wird per Steckpass in Szene gesetzt. Der unterstreicht seine hohe Teamplayer-Fähigkeit, bedient per Querpass Pape, der wiederum leichtes Spiel hat. In der Folgezeit fühlen sich die Hausherren vielleicht etwas zu sicher. Goncalves vollzieht einige Spielerwechsel, um für neue Impulse von außen zu sorgen. Vor allem Sonneborn/Alverdissen ist nun allerdings am Drücker. Fänger Tim Lambracht muss zunächst per Fußparade abwehren. Nach 83 Minuten ist er jedoch machtlos, als Nico Schlathaus mit enormer Raffinesse einen Eckball auf den kurzen Pfosten schlägt. Fabio Husmann schaltet am schnellsten, haut den Ball volley in die gegnerischen Maschen. Ein Tor des Willens vom Modellathleten mit Torinstinkt. Somit ist eine spannende Schlussphase garantiert, doch die engagierten Gäste treffen das gegnerische Gehäuse kein zweites Mal mehr. Auch Werl-Aspe hat bei schnellen Tempogegenstößen das erlösende dritte Tor auf dem Fuß.

„Sieg mussten wir uns erarbeiten und erzwingen“

M. Goncalves

Für Goncalves zählt nicht allein der Pragmatismus: „Letztendlich war es ein Sieg, mehr aber auch nicht. Diesen Sieg mussten wir uns erarbeiten und erzwingen. Das haben wir geschafft, trotz der Personalmisere“, verdient sich der SV Werl-Aspe hier keine B-Note. Gleich neun Akteure müssen die Hausherren ersetzen, weshalb auch einige Akteure aus der Reserve Bewährungsmöglichkeiten erhalten. Sie müssen ihren inneren Schweinehund überwinden, kickten sie zuvor doch noch 90 Minuten für das B2-Team beim 4:4 gegen den TuS Asemissen II. Eine Punkteteilung wäre nach dem Dafürhalten von SG Sonneborn/Alverdissen-Torjäger Jan Oliver Drawe das berechtigte Resultat gewesen. „Wir konnten uns heute für eine gute Leistung nicht belohnen.“ Er wiederholt, zugleich hadernd: „Mit etwas mehr Spielglück hätten wir ein Remis mit nach Hause nehmen können. Glückwunsch an Werl-Aspe.“

Fazit: Eine Punkteteilung wäre in Anbetracht der SG-Schlussoffensive nicht völlig illusorisch gewesen. In einem mäßigen A-Liga-Spiel entscheidet somit ein Hauch mehr Kaltschnäuzigkeit vom Doppeltorschützen Alexander Pape.

Tore:

1:0 Alexander Pape (6. Min.)
2:0 Alexander Pape (47. Min.)
2:1 Fabio Husmann (83. Min.)