Ruhende Bälle führen Goncalves-Elf auf den Erfolgsweg

Spielbericht

(hk). Was für eine kurzweilige Angelegenheit und was für ein großartiges Tor-Festival. Nach 90 intensiven Minuten setzt sich der Aufstiegsaspirant SV Werl-Aspe im Derby gegen den Aufsteiger SV Wüsten mit 5:3 durch, profitiert dabei von gleich zwei Eigentoren der Wüstenfüchse. Zur speziellen und eigenen Motivation in diesem Spiel weiß Marcio Goncalves, der Coach der Hausherren, zu berichten: „Wir haben heute einen Pflichtsieg eingefahren.“ Nach Enttäuschungen folgt das Glücksgefühl im Fußball: „Gerade nach der letzten Woche, wollten wir wieder schnell in die Siegerstraße einkehren. Uns ist es gelungen, auch wenn wir uns etwas schwergetan haben“, fällt das Fazit von ihm positiv aus. Einige Umstellungen muss er in seiner Startformation vornehmen, weil manche Akteure erkrankt ausfallen.

Von Henning Klefisch

Alexander Bolschew

SVW-Aufstiegs-Trainer Henri Ellerbrok hat mit freier Sicht auf die ersten 45 Minuten beobachtet: „Die erste Halbzeit war von Standards geprägt, weil beide Teams nicht zwingend zu Torchancen kamen.“ Er geht auf die Gegentore von Johannes Schubert (per Eigentor; 13. Min.) und Alexander Bolschew (21. Min.) ein: „Aus meiner Sicht bitter, dass wir zwei Treffer nach Ecken bekommen und einen Freistoß auf den zweiten Pfosten nicht verteidigen können.“ Der Favorit hat mehr vom Spiel, doch in der interessanten Spielfeldzone strahlen sie zu wenig Torgefahr aus.

Justin Reissmann

Der Liga-Neuling ist emsig, beweist einen ungeheuren Kampfgeist. Deshalb ist es nur mehr als folgerichtig, dass gerade einmal 120 Sekunden nach dem 0:2 Justin Reissmann mit einem direkt verwandelten Freistoßtor nach einem vorherigen Foulspiel an ihm den Anschlusstreffer markiert. Mit einem 3:1 für den SV Werl-Aspe geht es deshalb in die Halbzeitpause, weil Bolschew nur weitere zwei Minuten später mit seinem zweiten Treffer des Tages erfolgreich ist. Ganz entscheidende Erfolgsfaktoren hat Goncalves bereits gegenüber Lippe-Kick ausfindig gemacht: „Wir wollten Profit aus unseren gefährlichen Standards schlagen und haben es in der ersten Halbzeit umgesetzt.“ Wahre Worte, die sich auch belegen lassen: „Alle drei Tore fielen nach Standards“, spricht er hier nichts als die Wahrheit aus.

Ampelkarte für Marcio Goncalves

Erik Plecke

Den besseren Start in die zweiten 45 Minuten haben die Hausherren, die jetzt auch mehr Torgefahr entwickeln. Zum 3:2 elf Minuten nach dem Wiederanpfiff ist aber Erik Plecke erfolgreich, nachdem Ben Luca Wallbaum, Reissmann und Marvin Kaminski diesen Treffer nach einem starken Spielzug vorbereitet haben. Zunächst finden sie in Aspe-Keeper Kai Kassner ihren Meister.

Till Meßmann

Plecke versenkt letztlich den Abpraller im gegnerischen Gehäuse. Ellerbrok beobachtet: „In der Folge wird das Spiel etwas wilder, und eher überraschend kassieren wir das 2:4“, welches Till Meßmann nach 62 Minuten beisteuert. Wenige Augenblicke danach stellt der Referee Roger-Mark Rudzki Marcio Goncalves, den Coach der Hausherren, mit der Ampelkarte vom Feld. Ellerbrok findet: „In dieser Hinsicht hat der Schiedsrichter über 90 Minuten seine Null-Toleranz-Linie gegen Kommentare durchgezogen.“ 80 Minuten sind von der Uhr, als die Wüstener durch Jan Peikert zum 5:2 das zweite Eigentor fabrizieren. Selbst danach ist der Kampfgeist nicht erloschen und kurz vor dem Schlusspfiff verkürzt Daniel Redondo Müller zum 3:5-Endstand. Die Werl-Asper erzielen ihre beiden Treffer im zweiten Abschnitt nach Spielzügen heraus.

„Viel wichtiger ist der Sieg“

Marcio Goncalves

„Ärgerlich sind jedoch die Gegentore, aber viel wichtiger ist der Sieg“, konstatiert Marcio Goncalves abschließend gegenüber Lippe-Kick. „Insgesamt haben wir trotz der vielen Ausfälle ein gutes Spiel gemacht, konnten uns aber aufgrund der schwachen Abwehrleistung bei Standards nicht für den Aufwand belohnen“, hat dies die Analyse von SV Wüsten-Chef-Coach Henri Ellerbrok ergeben.

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Fazit: Ein verdienter Erfolg für den SV Werl-Aspe, der auch von Eigentoren und reichlich Kaltschnäuzigkeit beim Verwerten der eigenen Tormöglichkeiten profitiert. Zudem sind sie nach ruhenden Bällen stets gefährlich.

Tore:
1:0 Johannes Schubert (per Eigentor; 13. Min.)
2:0 Alexander Bolschew (21. Min.)
2:1 Justin Reissmann (23. Min.)
3:1 Alexander Bolschew (25. Min.)
3:2 Erik Plecke (56. Min.)
4:2 Till Meßmann (62. Min.)
5:2 Jan Peikert (per Eigentor; 80. Min.)
5:3 Daniel Redondo Müller (90. + 4 Min.)