Werl-Aspe erleidet schmerzhafte Heimniederlage

Spielbericht

(hk). Allerbeste Werbung für den Lemgoer Kreisoberhaus-Fußball liefern der SV Werl-Aspe und der TBV Lemgo II an diesem Ostermontag. Die Gäste entführen mit dem 2:1-Auswärts-Erfolg letztlich die volle Ausbeute vom Heerser Bruch. Der siegreiche und bestens gelaunte TBV II-Trainer Mathias Wellmann hat im Gespräch mit Lippe-Kick ein „sehr spannendes und enges Spiel“ beobachtet, „das sicherlich Lust gemacht hat, es sich anzuschauen.“

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Von Henning Klefisch

Elyesa Bal

Schon frühzeitig markieren die Hansestädter das Führungstor. Elyesa Bal macht den Tor-Butler für Louis Hagemann, setzt diesen mit einem mustergültigen Zuspiel in Szene.

Louis Hagemann

Elf Minuten sind da von der Match-Uhr, als die personifizierte Tormaschine rasant durchstartet, per elegantem Chip-Ball in die lange Ecke Connor Fitzgerald im Werl-Asper-Kasten überhaupt keine Abwehrchance gestattet.

Der Tabellenzweite ist wütend, rennt unverdrossen an, drängt auf den prompten Ausgleichstreffer, doch erzielt diesen zunächst nicht. Ebenfalls Wellmann ist sich bewusst, dass definitiv mehr möglich ist, bemängelt er doch via Lippe-Kick: „Wir haben drei, vier vermeintliche Abseitspositionen, aus denen wir ansonsten in vielversprechender Position gewesen wären.“

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Wellmann vermisst eine härtere Bestrafung

Liam Raskin

In der 25. Spielminute schlägt es berechtigterweise zum Ausgleich ein. Die Lemgoer stellen sich in einer Verteidigungsaktion eher ungeschickt an, weshalb der Favorit mit einem Zuspiel in den Rückraum den einlaufenden Alexander Pape in Position bringt, der unbarmherzig das Spielgerät in die gegnerischen Maschen drischt.

Alexander Pape

Eine weitere Aktion, die nach Wellmanns Dafürhalten zumindest diskussionswürdig ist, ereignet sich wenige Augenblicke danach: „Bitter für uns in einer Szene, als Liam Raskin über links durch ist, und er rund 20 Meter vor dem Tor zu Fall gebracht wird. Er wäre sonst frei zum Tor durch gewesen.“ Hier sanktioniert der Referee Lukas Wessel diese Aktion mit einer gelben Karte, was der TBV II-Trainer als nicht hart genug empfindet. Um seine Meinung zu untermauern, zieht er noch einige Zeitzeugen zurate: „Außenstehende haben auch klar gesagt, dass es hätte Rot geben können, wenn nicht sogar müssen.“ Es geht mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden in die Kabine.

Werl-Aspe vergibt zweimal die Ausgleichs-Chance

Connor Fitzgerald

In der Halbzeitpause thematisieren die Gäste noch einmal intensiv ihr Verhalten im Vorgehen gegen den Ball. Diese Worte fruchten schnell, denn bereits fünf Zeigerumdrehungen nach dem Seitenwechsel, presst Liam Raskin extrem früh und hoch, wodurch er sich den Ball stibitzt, Fitzgerald umspielt und zum erneuten Führungstreffer einlocht. In der Folgezeit beruhigt sich merkwürdigerweise die Partie etwas, sind Großchancen in dieser Phase eher rar gesät. Erst in der Schlussviertelstunde gewinnt die Begegnung an Rasanz, als der TBV Lemgo II gleich zweimal die erstklassige Möglichkeit vergibt, zum vorentscheidenden 3:1 zu treffen. Mathias Wellmann möchte allerdings nicht unerwähnt lassen: „Werl-Aspe hat in den letzten fünf Minuten zweimal die Möglichkeit, aus wirklich guter Position das 2:2 zu machen.“

„Wir müssen uns einfach mehr belohnen“

Marcio Goncalves

Die Stimmung ist bei Marcio Goncalves nach dieser vermeidbaren Heimniederlage nur wenig feierlich: „Wir haben heute leider aus besten Chancen wenig Ertrag erzielt, dadurch konnten wir das Spiel in der zweiten Hälfte nicht drehen“, wünscht er sich mehr Überzeugungskraft im letzten Spielfelddrittel. Obendrein prangert er via Lippe-Kick an: „Wir müssen uns einfach mehr belohnen, daran werden wir arbeiten und in der nächsten Woche versuchen, effektiver zu sein!“ Nach 90 intensiven Minuten spricht der TBV II-Trainer Mathias Wellmann vielleicht auch deshalb von einem „sicherlich glücklichen, aber von keinem unverdienten Sieg.“

Fazit: Zweifelsfrei hat der SV Werl-Aspe gleich mehrfach die Ausgleichs-Chance auf dem Fuß oder Kopf. Wie der Tabellenzweite mit seinen Chancen umgeht, gleicht teilweise einer echten Verschwendungssucht.

Tore:
0:1 Louis Hagemann (11. Min.)
1:1 Alexander Pape (25. Min.)
1:2 Liam Raskin (50. Min.)