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Gegas-Elf erkämpft sich immens wichtigen Sieg

Spielbericht

(hk). Vor dem Spiel noch, da hat der TBV Lemgo II-Chef-Trainer Dimitrios Gegas eine überaus deutliche Rhetorik gewählt. Ein verbales Donnerwetter ließ er im Lippe-Kick-Vorbericht los. Vor allem hat er an die Moral seiner Spieler appelliert, seine Jungs an der Ehre gepackt. Zuletzt die Auftritte haben nämlich noch eine Menge Luft nach oben gelassen. Das heutige Heimspiel seiner Hansestädter gegen den Vorletzten TSV Schötmar endet mit einem Erfolgserlebnis, werden die Männer vom Lohfeld doch mit einer 2:1-Niederlage auf die Heimreise geschickt. Zunächst stellt er im Duktus von einem Finanzbeamten fest: „Hat geklappt heute.“ Um schnell sein südländisches Temperament auch in seiner Aussage einfließen zu lassen: „Neun Punkte für den TBV, perfektes Wochenende.“

 

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Von Henning Klefisch

 

Es geht heftig zur Sache, ist dieses intensive Match von vielen Aktionen geprägt. „Wir haben sehr gut angefangen, haben anfangs sehr gut dagegengehalten“, freut sich der TSV Schötmar-Vereins-Boss Ersan Dargecit über den gelungenen Einstieg seiner Jungs in diese Partie.

Dennis Reichert

Im ersten Spielabschnitt sind die Schötmaraner agiler, findet Gegas: „Sie waren aggressiver, wollten es mehr als wir.“ Eine Tatsache, die ihn durchaus stört: „Bei den zweiten Bällen und den Zweikämpfen hatten wir häufig das Nachsehen. Dadurch haben wir uns immer wieder in die Bredouille gebracht“, sind es Fehlpässe, die von den Lemgoern in zahlreicher Ausführung produziert werden.

Fatih Öztürk

Es fehlt beim individuellen Passgeber die innere Ruhe, den selbstbewussten Pass zu spielen. Die Hausherren wirken spürbar gehemmt. Es mangelt an den gewünschten Anspielstationen, weil die Bewegung oft zu wünschen lässt. Trotz all dieser Defizite können die Gegas-Männer einige Akzente setzen. 32 Minuten sind von der Uhr, als Dennis Reichert seine Jungs mit einem Distanzschuss, mit seinem linken Fuß aus 20 Metern, mit 1:0 in Führung schießt. Gerade einmal vier Zeigerumdrehungen folgend wiederholt sich Ähnliches auf der Gegenseite, als nämlich Fatih Öztürk aus 25 Metern den Ball in die linke Ecke jagt. Mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden geht es in die Halbzeitpause.

 

 

Berger: Erst tanzen, dann treffen

 

Deutlich verbessert treten die Lemgoer in den zweiten 45 Minuten auf. In den direkten Duellen agieren sie spürbar zupackender, sind auch in der Viererkette stabiler.

Yannic Berger

Sie finden Gefallen an den Zweikämpfen. Mehr Genauigkeit zeigen sie zudem beim eigenen Offensivvortrag. Das eigene Umschaltspiel wird flotter, überzeugender vorgetragen. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel klingelt es im Gäste-Gehäuse erneut. Nach einem Balldiebstahl serviert auf der rechten Außenbahn der eingewechselte Servan Kartal (Bild links) für den einlaufenden Jan Ehlert. Dieser setzt sich geschickt durch, spielt auf die andere Seite auf Yannic Berger, der seinen Gegenspieler zum Tanz bittet, in den Strafraum stürmt, letztlich den Ball rechts unten per Flachschuss im gegnerischen Kasten versenkt. Gegas klatscht wohl nicht nur innerlich Beifall, wenn er via Lippe-Kick schwärmt: „Schönes Tor, komplett von hinten nach vorne gespielt, mit drei, vier Ballkontakten über wenige Stationen.“ Für Dargecit fällt dieses Gegentor überflüssig, ist der Auftritt der Gäste schließlich auch weiterhin sehr stimmig: „In der zweiten Hälfte hatten wir mehr vom Spiel, wir waren motivierter und bissiger. Haben aber unsere Chancen zu leichtfertig hergegeben.“ Dass dieses 1:2 passiert, ist mit einer „Umorganisation in der Abwehr“ zu begründen, wie es das Urgestein gegenüber Lippe-Kick veranschaulicht.

 

 

„Da hat er uns die drei Punkte gerettet“

 

Die Gäste fühlen sich durch diesen Gegentreffer darin bestärkt, das Risiko deutlich zu erhöhen, weshalb Chef-Trainer Hakan Kocabiyik auch einige starke Spieler einwechselt. Die Schötmar-Kicker ziehen ein echtes Power-Play auf, drängen die Lemgoer rund um den eigenen Strafraum. „Danach ging es eigentlich nur noch in eine Richtung. Wir haben viel Druck ausgeübt und viele Chancen erarbeitet, die wir aber allesamt nicht genutzt haben“, stellt Ersan Dargecit mit Bedauern gegenüber Lippe-Kick fest. Mit Mann und Maus verteidigen die Hausherren allerdings leidenschaftlich, können sich mit Justin Tammert auf einen überragenden Schlussmann verlassen, der als Fels in der Brandung glänzt. Ob lange oder kurze, hohe oder tiefe Bälle, Tammert fängt sie alle, zieht sie wie ein Magnet magisch an.

Hamza Misir

Hamza Misir hat die Ausgleichschance auf dem Silbertablett.

Mächtige Wiese hat er vor sich, etwa 20 Meter, weshalb er auf Tammert zuläuft, sich die aussichtsreiche Ecke aussucht, doch am reflexstarken TBV II-Torwart scheitert. Aus kurzer Entfernung lässt der Fänger seinen Arm hochschnellen, pariert das Geschoss aus der Nahdistanz gekonnt. Dimi Gegas verneigt sich: „Top gehalten, das machen nicht viele. Da hat er uns auf jeden Fall die drei Punkte gerettet.“

Justin Tammert

Verschwenderisch gehen die Hausherren mit den sich bietenden Umschaltaktionen um. Sie leisten sich den Luxus, sogar eine Drei-gegen-eins-Überzahl nicht clever auszuspielen. Stattdessen spielen sie dem Gegner den Ball in die Füße, kassieren einen berechtigten gelben Karton nach einem überflüssigen Foulspiel vom exzellenten Referee Thorsten Pölert. Gegas kritisiert: „Da haben wir ein paar Angriffe nicht sauber ausgespielt. Sonst hätten wir das 3:1 und 4:1 machen können.“

 

 

„Es hätten beide Mannschaften verdient, das Spiel zu gewinnen“

 

Gegas lobt die ganze Mannschaft.

Dimitrios Gegas

Ebenfalls die Akteure aus der eigenen Drittvertretung, die selbst gegen die TSV Schötmar-Reserve vorab teilweise 90 Minuten in den Knochen haben, sich in den Dienst vom TBV Lemgo stellen, den inneren Schweinehund überwinden. „Unter dem Strich hätten beide Mannschaften verdient, das Spiel zu gewinnen. Über ein Unentschieden hätte sich sicher auch keiner beschweren können“, präsentiert sich Gegas einmal mehr als eine ehrliche Haut. In dem Wissen, dass seine Jungs in diesem hart umkämpften Match mit dem erforderlichen Spielglück gesegnet werden.

Ersan Dargecit

Somit zeigt er sich „froh über die drei Punkte.“ Im folgenden Derby bei der SG Lüerdissen/Entrup zählen für die Jahnplatz-Jungs bekanntlich „ganz andere Gesetze“, soll im Hansestadt-Kracher der nächste Sieg nachgelegt werden. Es ist definitiv mehr für den TSV Schötmar möglich gewesen. Das weiß natürlich ebenfalls Ersan Dargecit, der gegenüber Lippe-Kick in seinem Schluss-Statement betont: „Eine Niederlage, die definitiv nicht hätte sein müssen, aber am Ende des Tages ist Fußball ein Ergebnissport.“ Ein Problem, was dem TSV Schötmar vor die Füße fällt: „Du kannst noch so viele Chancen haben, wenn du sie nicht nutzt, bekommst du keine Punkte.“

 

 

 

Fazit: Es ist ein immens hart erkämpfter Sieg in diesem Keller-Kracher. Der TSV Schötmar verkauft seine Haut außerordentlich teuer, doch scheitert an den eigenen Nerven und am TBV II-Schlussmann Tammert.

 

Tore:
1:0 Dennis Reichert (32. Min.)
1:1 Fatih Öztürk (36. Min.)
2:1 Yannic Berger (55. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
12. November 2023 90' Kreisliga A Lemgo 2023/24 14

Spielort

Jahnplatz
Pideritstraße 15, 32657 Lemgo, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TBV Lemgo II112Win
TSV Schötmar101Loss

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