Werl-Aspe II verteidigt Tabellenführung hart und knapp

Spielbericht

(hk). Der SV Werl-Aspe II verteidigt die Spitzenposition. Mit einem frühen Tor von Ahmet Mahir Citakoglu sichert sich das Team von Chef-Trainer Salvatore Völkel den knappen 1:0-Auswärts-Sieg beim TBV Lemgo III. Bestätigt fühlt sich einmal mehr Andreas Hennemeier, der Co-Trainer der Gäste, nimmt er doch ein „erwartet schwieriges Spiel“ wahr. Nicht allein der Kontrahent, ebenfalls das erstmalige Saison-Gastspiel auf dem Kunstrasenplatz erweisen sich als eine veritable Herausforderung. Ein Teil vom Match-Plan lautet: „Wir wollten den Ball deshalb besser laufen lassen und weniger Risiko-Bälle spielen.“

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Von Henning Klefisch

Dieser Wunsch funktioniert in den Anfangsminuten ziemlich gut. Geschickt verbarrikadieren die klar tonangebenden Werl-Asper die Passwege, weshalb es den Hausherren schwerfällt, sich durch das engmaschige Verteidigungs-Netz durchzukombinieren. Deshalb sind es meistens weite Zuspiele, mit denen die Lemgoer zum Erfolg kommen wollen in diesem leidenschaftlich geführten Kampfspiel. Anders geht da schon der Primus vor, der mit feinen Spielzügen mehrfach gefährlich vor den gegnerischen Kasten kommt. Dieser Plan geht nach 14 Minuten auf, als nämlich Ahmet Mahir Citakoglu seine Jungs mit 1:0 in Führung schießt. Nach einem abgeblockten Ball steht er zentral, intuitiv richtig, macht überlegt nach einem zugespielten Querpass den Einschieber. Moritz Stenten im TBV III-Kasten ist in dieser Szene vollkommen machtlos. Im Vorfeld von diesem letztlich entscheidenden Treffer hat John Breeden, der Chef-Trainer der Hausherren, einen „sehr ärgerlichen Stolperer“ von seinem Außenverteidiger erkannt. Was ist passiert? „Er sprintet nach hinten und fällt über seine eigenen Füße“, schildert Breeden diese Slapstick-Einlage. Um zugleich Milde in seinen Worten walten zu lassen: „So etwas kann passieren, war aber extrem bitter.“

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Werl-Aspe III mit mangelnder Konzentration im letzten Drittel

Hennemeier hat allerdings ebenfalls im Gespräch mit Lippe-Kick erkannt: „Zum Ende der ersten Hälfte verloren wir etwas die Spielkontrolle. Lemgo III baute ihr Spiel gut über ihre Sechser auf, verlagerte dann nach außen und kam so häufig vor unser Tor.“ Viele wirklich gefährlichen Abschlussaktionen erspielen sich die Jahnplatz-Jungs allerdings nicht. Dem eigenen Team wirft er vor, „im letzten Drittel teils etwas unkonzentriert“ zu agieren, können sie die herausgespielten Möglichkeiten nicht mit dem beruhigenden zweiten Treffer veredeln.

Dreier-Wechsel bringt dem TBV III neuen Schwung

„Im zweiten Durchgang wollten wir in den ersten Minuten direkt die Kontrolle über das Spiel übernehmen. Dies gelingt uns auch und wir kamen häufig gefährlich vor das Lemgoer Tor, aber an diesem Tag fehlte uns einfach die nötige Entschlossenheit oder ein sehr starker gegnerischer Keeper stand uns im Weg“, berichtet Andreas Hennemeier gegenüber Lippe-Kick. Ganz bewusst hat Breeden mit den Einwechslungen von Andre Nagel, Erik Tappe und Jonas Karsten neue Impulse setzen wollen. Die erhoffte Wirkung funktioniert. Und so erspielen sich die Lemgoer auch mehrere Torannäherungen.

Stenten entwickelt sich zum Teufelskerl

Mit dem mageren Vorsprung im Rücken und der Gefahr, durch eine gute gegnerische Aktion den Auswärts-Dreier zu verspielen, ist es für die Männer vom Heerser Bruch in den zweiten 45 Minuten ein Ritt auf der berühmten Rasierklinge, der äußerst gefährlich daherkommt. Zwar vergeben die Gäste mehrfach die Chance auf das wohl beruhigende, weil vorentscheidende 2:0. Der Favorit hat nach Aussage von Breeden „drei, vier hundertprozentige Chancen auf dem Fuß“, ist es aber sein Fänger Moritz Stenten, der mit „Weltklasse-Paraden“ die gegnerischen Schützen zur Verzweiflung bringt. „Selten habe ich gesehen, dass ein Torwart solche Dinger hält“, staunt der erfahrene Breeden nicht schlecht. Um dann vielsagend zu verraten: „Selbst der Gegner zollte ihm Respekt für diese geile Leistung.“

„Mit etwas Glück hätten wir das 1:1 schaffen können“

Doch ebenfalls die Hansestädter erzeugen Torgefahr. Insbesondere in der aufregenden Schlussphase erhöhen sie das Risiko, drängen auf den Ausgleichstreffer. Vor allem über ruhende Bälle, die sie in die Werl-Asper Box befördern, sorgen sie für unruhige Situationen im Gäste-Sektor. Entweder mangelt es aber bei den Abschlüssen an der nötigen Präzision oder aber der einmal mehr stark agierende SV Werl-Aspe II-Keeper Dario Klatte ist entscheidend zur Stelle. John Breeden ist davon überzeugt: „Mit etwas Glück hätten wir auch das 1:1 schaffen können. Wir hatten zwei super Chancen, ziehen jedoch knapp am Tor vorbei“, so fehlt jeweils nicht viel, um dem Favoriten Punkte abzuknöpfen.

„Das gibt Zuversicht für die folgenden Spiele“

Nach dem Spiel bilanziert der TBV Lemgo III-Coach John Breeden: „Über unseren Einsatz und Kampf war ich sehr zufrieden.“ Er mutmaßt in Anbetracht dieser vorzeigbaren Leistung sogar: „Wenn wir so einige andere Spiele absolviert hätten, würden wir definitiv nicht mit nur neun Punkten auf der Habenseite stehen. Das“, erkennt er trotz dieser bitteren Niederlage auch etwas Positives, „gibt jedenfalls Zuversicht für die folgenden Spiele.“ Dem Tabellenführer SV Werl-Aspe II beglückwünscht er in allerbester Sportler-Manier fair und ehrlich zu diesem Auswärts-Sieg.

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„Wir machten nicht unser bestes Spiel“

Andreas Hennemeier

Andreas Hennemeier bilanziert final via Lippe-Kick: „Es wurde in den Schlussminuten also nochmal eng, doch wir gewannen am Ende mit 1:0.“ Um zugleich zu analysieren: „Insgesamt war es das erwartet schwierige Spiel. Wir machten nicht unser bestes Spiel und sind am Ende froh über die drei Punkte.“ Mit den jetzt errungenen 21 Saisonzählern haben die Werl-Asper die Spitzenposition in der B2 Lemgo-Liga leidenschaftlich vor den lauernden Jägern verteidigt.

Fazit: Ein überaus knapper und hart erkämpfter Auswärts-Sieg für den Spitzenreiter, der am Ende noch einmal mächtig ins Schwitzen kommt, sich auch bei seinem Schlussmann Klatte bedanken darf, dass dieses eine Tor für die drei Punkte tatsächlich reicht.

Tor:
0:1 Ahmet Mahir Citakoglu (14. Min.)