Eintracht Lemgo überrollt TSG II

Spielbericht

(ms). Wahrlich meisterlich, präsentiert sich Eintracht Lemgo in der bisherigen Spielzeit. Da kommt schon die Frage auf, wer diese Mannschaft auf ihrem Weg eigentlich stoppen soll?
Mit bereits mehr als 100 Treffern in der laufenden Spielzeit und den wenigsten Gegentoren, ist das Team nicht nur das Bollwerk der Liga, sondern auch der absolute Maßstab.

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Von Michael Schaper

Heute ist auf dem Sportplatz Holzhausen Großes angesagt. Die Tormaschine aus Lemgo ist zu Gast, und es ist höchste Alarmstufe angesagt. TSG Holzhausen/Sylbach II ist zwar alles andere als Laufkundschaft, welche im Vorbeigehen bedient wird, denn mit bislang 22 Punkten steht man gar nicht mal schlecht da in der Liga. Aber dennoch ist der heutige Gast schon ein klares Brett. Doch wie erwähnt, ist die TSG nicht irgendwer und genauso präsentiert man sich auch heute. Von Beginn an herrscht Kampf auf dem Platz. Von der absoluten Überlegenheit der Eintracht aus Lemgo ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel zu sehen, was aber auch am sehr guten Spiel der Hausherren liegt. Es ist tatsächlich ein Kampf auf Augenhöhe. Holzhausen/Sylbach II hat den Primus auf dem heimischen Platz sehr gut im Griff, und kann sich selbst auch immer wieder mit guten Chancen und Aktionen belohnen. Es ist spannend, und wird von Moment zu Moment immer etwas mehr zu einem absoluten Kampfspiel.

Möwe antwortet auf Brosch

Mit Mann und Maus stellen sich die Gastgeber gegen den in der Liga übermächtigen Gast aus Lemgo.

Janik Brosch

Besonders Janik Brosch, den Torgaranten aus der Hansestadt, hat man im Visier und will ihn nicht ins Spiel kommen lassen, denn wenn er loslegt, ist es meist bitter für den Gegner. Dies gelingt auch gut, bis zur 33. Minute. Aber nur bis hierhin, denn just in diesem Moment ist es der angesprochene Spieler, der das Leder zum 0:1 – Führungstreffer im Tor der Heimmannschaft unterbringt, und seinem Ruf auch heute wieder gerecht wird. Holzhausen/Sylbach II schüttelt sich und geht direkt wieder in die Vollen. Sie merken, hier geht heute was, denn die Eintracht ist noch nicht die Eintracht, welche man kennt.

Alexander Möwe

So dauert es auch nur ganze vier Minuten, bis der Gastgeber ebenfalls seine Qualität deutlich unterstreichen kann. In der 37. Spielminute ist es Sebastian Möwe, der den 1:1 – Ausgleichstreffer erzielen kann, und seinem Team das bis dahin absolut verdiente Unentschieden beschert. Bahnt sich hier eine Überraschung an? Der Eintracht aus Lemgo gelingt es im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit nicht mehr, sich abzusetzen und so kämpft Holzhausen/Sylbach sich und den Ausgleich in die verdiente Pause. Zur ersten Halbzeit befragt, äußert sich der 1. Vorsitzende der Eintracht aus Lemgo, Darvin Dreymann: „Es ist wie erwartet das unangenehme und sehr kampfbetonte Auswärtsspiel. Wir tun uns die ersten 45 Minuten sehr schwer“.

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Der Zug hat keine Bremsen

Auf geht’s in die zweite Hälfte der Begegnung. In der Pause muss etwas geschehen sein in der Kabine der Gäste. Eintracht-Trainer Janik Brosch hat wohl den Nerv seiner Jungs getroffen, um sie heiß zu machen, denn die Eintracht, die nun auf dem Platz steht, ist nicht mehr die, aus der ersten Hälfte. Es geht direkt in den Kampf, das Stellungsspiel ist um einiges besser als zuvor, und langsam erkennt man, warum der Gast an der Spitze der Tabelle steht. Holzhausen/Sylbach II offenbart jetzt echte Probleme, dem Sturm der Gäste Paroli zu bieten. Bislang steht ein Unentschieden auf dem Papier, aber ob das bei einem solchen Druck, Bestand haben kann, ist eher zweifelhaft und bleibt abzuwarten. Dennoch macht es der Gastgeber der Eintracht richtig schwer, ihre Mühe in Lohn zu verwandeln. Wenn es irgendwie möglich ist, soll ein weiterer Treffer vermieden werden. Nach zehn Minuten merkt man, dass die Abwehrbemühungen viel an Kraft kosten und man nicht mehr jedem Pass und Ball folgen kann.

Drei Doppelpacks begraben jede Hoffnung

Immer besser findet der Tabellenführer in das Spiel und kann das Geschehen weitestgehend bestimmen. Allen Mühen zum Trotz, schafft es der Gastgeber aber nicht, sich die Eintracht vom Leib zu halten und so kann Lars Vetter, das in der Luft liegende Tor, endlich verwirklichen.

Emin Kocakoc

In der 58. Spielminute trifft er zum 1:2 – Führungstreffer, der wie eine Zündung der zweiten Brennstufe, auf sein Team wirkt. Nur drei Minuten später kann Janik Brosch erneut das Leder versenken und netzt zum 1:3 für seine Mannschaft ein. Das hat gesessen. Holzhausen/Sylbach gelingt nicht mehr viel. Stark angeknockt, versucht man zwar, den Untergang irgendwie zu verhindern, aber die Zeichen stehen nicht gut.

Lars Vetter

Immer höher wird der Druck, und immer stärker der Sturm der Gäste. Emin Kocakoc hat den Drang, sich auch in die heutige Torschützenliste einzutragen. Wie in einem Testspiel kann er befreit aufspielen und den Ball dann auch in Minute 70 zum 1:4–Zwischenstand einschieben. Die Hausherren können einem schon etwas leidtun, beim Anbetracht der Tatsache, dass sie in der ersten Hälfte mit der Eintracht durchaus auf Augenhöhe sind. Davon ist zum jetzigen Zeitpunkt aber nichts mehr zu spüren, oder zu sehen. Im Gegenteil. Eintracht Lemgo spielt nach Belieben auf und kann sich immer wieder, durch ihr lehrbuchmäßiges Passspiel, schöne Chancen herausspielen.

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Der Knock-Out

Darvin Dreymann

Von den Seitenlinien erschallt das ein oder andere unfreundliche Wort in Richtung der Gäste, die sich aber von solch unsportlichen und unfairen Aktionen nicht beeindrucken lassen. Es wird weiter nach vorn gespielt und Druck gemacht. In der 84. Spielminute klingelt es wieder im heimischen Kasten. Lars Vetter bringt, mit seinem zweiten Treffer, sein Team in der 84. Spielminute mit 1:5 in Führung, was aber noch nicht alles ist. Nur fünf Minuten später, macht Janik Brosch seinen Tag perfekt, als er in der 89. Spielminute, mit seinem dritten Treffer am heutigen Tag, zum 1:6 abschließen kann. Das ist mal eine Klatsche. Oder aber einfach nur die logische Schlussfolgerung aus der dann doch übermächtigen Power der Eintracht aus Lemgo. Und wäre es nicht schon genug, kann Emin Kocakoc fast mit dem Schlusspfiff, auch noch das 1:7, und damit auch seinen zweiten Treffer erzielen. Das war dann auch der endgültige Knock-Out für eine in der ersten Halbzeit noch ebenbürtigen Mannschaft.

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Darvin Dreymann ist bester Stimmung

Dass der 1. Vorsitzende mit der Leistung und dem Ergebnis seiner Mannschaft zufrieden ist, verwundert nicht wirklich, gibt es doch in der Liga keinen wirklichen Zweifel am Voranschreiten seiner Mannschaft: „Sechs Tore in einer Halbzeit!! Danach waren auch die gegnerischen Fans verstummt und konnten nur noch unangebrachte Sprüche bringen. Fair ist was anderes. Am Ende gewinnen wir in der Höhe verdient und holen uns den nächsten Dreier, ein schöner Sonntag“. Diesen Worten ist schon einiges an Stolz zu entnehmen, allerdings auch berechtigt. Zwei Spieler möchte Dreymann am heutigen Tag besonders hervorheben: „Lars Vetter (Mittelfeld), macht gerade in der zweiten Halbzeit ein sehr schönes Spiel und belohnt seine Leistung mit einem Traumtor. Volley, genau in den Knick“. Auch seinen Trainer und Torgaranten Janik Brosch, kann er nicht unerwähnt lassen: „Janik Brosch (Sturm), erzielt drei Tore und geht mal wieder voran. Er ist unser Dreh- und Angelpunkt im Spiel und zieht alle mit“.

Fazit: Es ist zwar zu erwarten, dass der Tabellenführer anreist, um Punkte zu holen, dass der Vorjahres-Meister Holzhausen/Sylbach II in der zweiten Hälfte dermaßen überrollt wird, war nach 45 Minuten alles andere als absehbar. Der Schmerz über diese Niederlage dürfte bei Holzhausen/Sylbach II zwar tief sitzen, aber dennoch kann man gerade auf die eigene Leistung in der ersten Halbzeit aufbauen.

Tore:
0:1 Janik Brosch (33. Minute)
1:1 Sebastian Möwe (37. Minute)
1:2 Lars Vetter (58. Minute)
1:3 Janik Brosch (61. Minute)
1:4 Emin Kocakoc (70. Minute)
1:5 Lars Vetter (84. Minute)
1:6 Janik Brosch (89. Minute)
1:7 Emin Kocakoc (90. Minute +1)