TSG zeigt echte Machtdemonstration

Spielbericht

(hk). Einmal mehr wieder eine unfassbare Machtdemonstriert präsentiert die TSG Holzhausen/Sylbach vor heimischer Kulisse. Wie bereits zum Auftakt beim 6:0 gegen den TuS Ahmsen II ist ihr Torhunger unersättlich. Der Aufsteiger TuS Bexterhagen III wird mit einer 0:5-Klatsche auf die Heimreise geschickt. TSG-Coach Rolf Hermann attestiert seinem Team, eine „gute Leistung.“ Der Co-Trainer der Gäste, Dimitri Töws, ist keineswegs überrascht, dass es sich „wie erwartet“ um einen „schweren Gegner“ handelt, der sich seinem Team in den Weg stellt.

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Von Henning Klefisch

Dennis Barnitzki

Der Matchplan der Reds ist ganz klar, zunächst viel Wert auf eine gepflegte Defensivarbeit zu legen, erst ab der Mittellinie anzugreifen. Gleich drei Sechser bietet der Liga-Neuling auf, geht es vor allem darum, möglichst viele Bälle zu erobern. Dadurch wollen sie im Maschinenraum vom Spielfeld die Deutungshoheit gewinnen. Bis zur Trinkpause, die nach einer halben Stunde von Referee Ersin Polat veranschlagt wird, funktioniert dies hervorragend. Trotzdem spielen sich die TSG-Angreifer hin und wieder durch das gegnerische Abwehrdickicht, doch Bex III-Torwart Dennis Barnitzki pariert diese Abschlüsse herausragend. Für so einige Bexterhäger ist es eine gravierende Umstellung im Vergleich zur C-Liga, wo in vielen Spielen häufig eine große Dominanz ausgestrahlt worden ist. Der Matchplan und auch das Tempo haben sich allerdings in der neuen Spielklasse deutlich verändert.

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TSG-Stürmer schlagen spät, aber verdient zu

Tom Luis Jünemann

Geduld ist ein ganz wesentlicher Ratgeber. Auf den ersten Treffer müssen die Zuschauer in der Eichenkampfbahn nämlich bis zur 41. Minute warten. Tom Luis Jünemann serviert mit einem akkuraten Schnittstellenpass die Kugel für Fabian Rönicke, der im direkten Duell gegen den Bex III-Torwart Dennis Barnitzki die Kugel humorlos in die gegnerischen Maschen drischt. Nur vier Zeigerumdrehungen folgend verdoppeln die Hausherren nach einem ansprechenden Angriffszug über die rechte Außenbahn den Vorsprung. Jünemann bedient mit einem Tiefenball über die gegnerische Abwehrreihe Kevin Kroos (Bild rechts), der bis zur Grundlinie durchstartet, den frei stehenden Cederic Stille bedient. Stille versenkt zum hochverdienten 2:0-Pausenstand für die Hausherren. Töws hat vor den beiden Gegentoren „einfache Ballverluste im Mittelfeld“ beobachtet. Zudem sind Defizite in der Ballverarbeitung und Geschwindigkeit offensichtlich.

„Es war überhaupt kein Konzept mehr da“

Dimitri Töws schwört sein Team auf die zweite Halbzeit ein, appelliert, das schnelle Anschlusstor zu erzielen, um die eigenen Perspektiven zu verbessern. Allerdings scheint sich eine Art Anarchie beim TuS Bexterhagen III breitzumachen. Es mangelt an der nötigen Konzentration im Passverhalten. Jeder spielt seinen Part, doch die Lauf- und Passwege sind nur wenig zielführend, ist es zusammenhanglos, kein Miteinander auf dem Platz zu erkennen. „Es war überhaupt kein Konzept mehr da. Das, was die ersten 30 Minuten noch gut klappte, war jetzt überhaupt nicht mehr vorhanden“, kritisiert Töws. Die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen sind riesig. Sogar ein LKW hätte zwischen der Bexterhäger Abwehr und dem Mittelfeld problemlos wenden können.

Traumtore zum Kantersieg

Fabian Rönicke

Gerade einmal fünf Minuten dauert es nach dem Seitenwechsel, bis erneut die Kugel im gegnerischen Kasten einschlägt. Der Gäste-Verteidiger wagt sich ins Dribbling gegen Jünemann, verliert dabei das Objekt der Begierde. Daraufhin hat der überragende TSG-Offensivmann freie Fahrt, läuft auf Barnitzki zu, umkurvt ihn, schiebt gekonnt ein. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff ist Rönicke zum 4:0 erfolgreich.

Murad Özmen

Jünemann serviert per Steckpass, für den Goalgetter, der alleine auf Dennis Barnitzki zuläuft, dann erfolgreich abschließt. Acht Minuten danach ist der Endstand zum 5:0 realisiert. Was ist passiert? Nach einem schönen Seitenwechsel auf die linke Flanke zu Kevin Kroos, verarbeitet dieser das Zuspiel gekonnt, geht einige Meter mit dem Ball, spielt ihn dann in den gegnerischen Strafraum auf Murad Özmen, der die Kugel erst abschlussfähig macht, dann in die lange Ecke schiebt.

„Die Einstellung der Mannschaft war gut“

Rolf Hermann

„Der Start war schwierig. Bexterhagen III hat gut gestanden und verteidigt, auch viel den Ball gehabt. Der Gegner hat es nicht schlecht gemacht“, findet Hermann voller Anerkennung. Letztlich beweist seine TSG-Equipe aber die nötige Geduld, erspielt sich einige Abschlussaktionen, kommt dem Torerfolg immer näher. „Die Einstellung der Mannschaft war gut, die Zweikämpfe wurden gut geführt, die Wege mit und ohne Ball wurden gemacht.“ Deshalb zeigt er sich mit dieser Leistung „zufrieden“, ist sich aber zugleich im Klaren, dass dieses Leistungslevel auch in den folgenden Partien weiter fortgeführt werden muss. Dann nämlich wird der Erfolgspfad auch nicht verlassen.

„Holzhausen/Sylbach war ganz klar die bessere Mannschaft“

Dimitri Töws hätte sich von seinem Team gewünscht, mehr Schadensbegrenzung nach dem dritten Gegentreffer zu betreiben, um mit aller Macht das vierte oder fünfte Gegentor zu verhindern. Der Co-Trainer vermisst die erforderliche Zweikampfbereitschaft bei seinen Schützlingen. Auch deshalb verdeutlicht er im Gespräch mit Lippe-Kick: „Holzhausen/Sylbach war ganz klar die bessere Mannschaft. Trotzdem hätten wir heute nicht 0:5 verlieren dürfen.“ Immerhin verweist er doch mit Fug und Recht darauf, dass sein Team durchaus Möglichkeiten hat, das Anschlusstor zu markieren. Da hapert es zuweilen an der nötigen Cleverness beim Torabschluss. Ergo steht für Töws fest: „Aufgrund der zweiten Halbzeit eine auch in der Höhe verdiente Niederlage.“

Fazit: Das weitaus bessere Team holt sich die volle Ausbeute. Allerdings fehlt nicht viel und die Bexterhäger treffen ins gegnerische Gehäuse. Der deutliche Sieg ist jedoch über alle Maßen verdient.

Tore:
1:0 Fabian Rönicke (41. Min.)
2:0 Cederic Stille (45. Min.)
3:0 Tom Luis Jünemann (50. Min.)
4:0 Fabian Rönicke (75. Min.)
5:0 Murad Özmen (83. Min.)