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Hermänner bestrafen individuelle Helpup-Fehler

Spielbericht

(hk). Einmal mehr beeindruckt die TSG Holzhausen/Sylbach mit einer fußballerisch hervorragenden Vorstellung. Sie zeigen damit auch die richtige Reaktion nach der 1:5-Schmach beim SC St. Pauli. Die im bisherigen Saisonverlauf so stark aufspielende TuS Helpup wird mit einem klaren 5:2 bezwungen. Mit dem vierten Sieg im neunten Liga-Spiel verteidigen die Blau-Weißen mit nunmehr zwölf Zählern den neunten Rang. Damit stehen sie je zwei Plätze und Punkte hinter den Helpupern. Liebend gerne verwendet Gäste-Coach Frank Willhelm das Wort „schade“, dies fast schon inflationär. Denn diese Niederlage muss aus seiner Sicht nicht unbedingt sein.

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Tom Luis Jünemann

Die Hausherren erwischen einen fantastischen Start in diese Partie, übernehmen direkt die Kontrolle, sind in den direkten Duellen selbstbewusst und widerstandsfähig, weshalb sie folgerichtig in der vierten Minute durch Tom Luis Jünemann den 1:0-Führungstreffer erzielen können. Weitere gutklassige Optionen, um das Ergebnis weiter auszubauen, vergeben sie teilweise fahrlässig. Ab Mitte vom ersten Abschnitt finden auch zunehmend die Gäste einen besseren Einstieg in diese Begegnung, kreieren einige spannende Abschlussaktionen, wodurch der Ausgleich knapp verpasst wird. Die Wirkung von einem echten Nackenschlag besitzt das zweite Tor, das Markus Humann (Bild rechts) zwei Minuten vor dem Seitenwechsel markiert. Dieses 2:0 fällt gerade in der Phase, als die Turn- und Sportlustigen mehrfach am Ausgleichstor schnuppern. Zweifelsfrei ist dies ein Treffer zum psychologisch äußerst wichtigem Zeitpunkt. In den Schlusssequenzen der ersten 45 Minuten lassen es die Hermänner in den Zweikämpfen an der letzten Konsequenz vermissen.

 

„Waren sehr aggressiv, stabil in den Zweikämpfen“

 

Florian Reckefuss

Analog zum ersten Spielabschnitt gelingt der TSG ebenfalls in der Frühphase des zweiten Durchgangs ein echter Traumstart, als erneut vier Minuten nach dem Start ein Treffer erzielt wird. Humann ist mit seinem zweiten Streich erfolgreich. „Wir waren sehr aggressiv, stabil in den Zweikämpfen, haben diese angenommen, sind hinterhergegangen“, freut sich Rolf Hermann über diese schwungvolle und engagierte Spielweise in den ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff. Nach diesem 3:0-Vorsprung wirken die Blau-Weißen allerdings etwas träge, mangelt es an der nötigen Resilienz, um ein Gegentor zu verhindern. Nach 51 Minuten fällt dieses nämlich durch Florian Reckefuss. Das Spielgerät rutscht dem Schützen von seinem Schlappen. Zunächst sieht es so aus, als ob der Ball neben das Tor fliegt. Letztlich findet er allerdings an TSG-Torwart Moritz Lucks (Bild rechts) vorbei den Weg in den Winkel.

 

Der Vorteil mit dem Unterzahlspiel

 

Yorrick Rehm

Zwölf Minuten nach dem Anschlusstor kassieren die West-Lipper von Referee Sebastian Diekmann jedoch eine rote Karte gegen einen Helpuper Defensiv-Akteur. Mit dieser Sanktionierung zeigt sich Willhelm definitiv einverstanden. „Diese rote Karte ist absolut gerechtfertigt. Vielleicht gab es dieses Foulspiel sogar im Strafraum.“ Rolf Hermann beurteilt die Folgewirkung von solch einer Hinausstellung im Gespräch mit Lippe-Kick: „Die Mannschaft, die in Unterzahl spielt, investiert oftmals mehr, was für die Überzahlmannschaft häufig nicht einfacher ist“, versucht er das zweite Gegentor nach 67 Minuten zu begründen. Die Helpuper initiieren einen hervorragenden Konter, einen öffnenden Traumpass, der von Yorrick Rehm wunderbar per Volleyschuss zum 3:2 vollendet wird.

 

„Hatten die TSG so, wie wir sie haben wollten“

 

Mit der starken Charakterleistung seiner Spieler zeigt sich Willhelm hochzufrieden, als er via Lippe-Kick freudig feststellt: „Wir hatten Holzhausen/Sylbach genauso, wie wir sie haben wollten.“ Er bestätigt damit die keineswegs steile These von seinem Trainerkollegen, beobachtet eine veritable Druckphase seiner Elf. Viel fehlt nicht und die Helpuper egalisieren sogar einen klaren 0:3-Rückstand. „Dieses Tor bringt eine gewisse Unruhe in unser Spiel“, so lautet die erste Beobachtung von Hermann nach dem Rehm-Zauber-Volley. Je länger die Partie andauert, umso mehr wird ersichtlich, dass bei den Helpupern der Ausfall von einem zweiten Innenverteidiger kompensiert werden muss. In der zentralen Defensive mangelt es den Männern vom Wäldchen an der erforderlichen Gelassenheit und Konzentration. Nach zwei individuellen Fehlern der Gäste schrauben Lars Thiesmeier (Bild rechts; 75. Min.) und Tom Luis Jünemann (79. Min.) das Ergebnis zum 5:2-Endstand in die Höhe.

 

„Das kann das Spiel sehr schnell wieder kippen“

 

 

Rolf Hermann

TSG Holzhausen/Sylbach-Cheftrainer Rolf Hermann bilanziert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Unter dem Strich bin ich zufrieden. Wir haben verdient gewonnen, müssen an der Konstanz und Konzentration nach dem 3:0 arbeiten. Dass wir einfach konzentriert am Ball bleiben. Ein 3:2 darf uns nicht passieren. Das kann das Spiel sehr schnell wieder kippen“, bemängelt er in diesem Spiel konkret, dass seine Equipe den Grün-Weißen zu viele bespielbare Entfaltungsmöglichkeiten gestattet. Nicht utopisch ist nach seinem Dafürhalten, dass sein Team in der einen oder anderen Situation sogar noch weitere Tore hätte nachlegen können. Entscheidend ist es für ihn vor allem, dass sein Team nach dem 1:5-Desaster beim SC St. Pauli in der Vorwoche jetzt die richtige Reaktion gezeigt hat.

 

„Es war eine akzeptable Niederlage“

 

Für Willhelm ist es vor allem ärgerlich, dass seine Schützlinge bei den Gegentoren „nicht glücklich“ aussehen. So hat er von dieser Handvoll an Einschlägen kein einziges Tor beobachtet, was nach einer Kombination produziert wird. „Vorausgegangen waren im Vorfeld nur individuelle Fehler unsererseits“, bemängelt Willhelm im Gespräch mit Lippe-Kick. Ebenfalls nicht all seine Geschmacksnerven trifft nach seiner Bewertung die Tatsache, dass „alle 50/50-Situationen gegen uns gewertet wurden.“ Dafür kann er auch Beispiele heranziehen. Wie etwa ein Handspiel im gegnerischen Strafraum oder auch ein Abseitstor, was den 3:3-Ausgleich ermöglicht hätte, bezeichnet er diese Szenen als „ein bisschen bitter.“ Wie seine Mannschaft allerdings nach den Gegentoren sich in die Partie zurückfightet, beeindruckt ihn außerordentlich. Diese Reaktion trifft all seine Geschmacksnerven. Weniger, dass sein Team vor allem im Mittelfeld zahlreiche Zweikämpfe verliert, was zu einem stockenden Spielfluss führt. „Es war eine akzeptable Niederlage“, möchte er diese nicht in Abrede stellen. Hoffnungslos zeigt er sich allerdings keineswegs. „Wir werden weitermachen, in den nächsten Wochen weiterhin unsere Punkte einfahren. Denn wir können es besser.“ Beweisen dürfen sie das am kommenden Sonntag gegen den TuS Bexterhagen II.

 

 

Fazit: Auf einem tiefen, hohen und schwer bespielbaren Rasenplatz in der Eichenkampfbahn in Holzhausen werden fußballerische Leckerbissen eher nicht angeboten. Vielmehr dominieren die Primärtugenden, sind es zudem individuelle Aussetzer, die begünstigend bei den Toren wirken.

 

 

Tore:
1:0 Tom Luis Jünemann (4. Min.)
2:0 Markus Humann (43. Min.)
3:0 Markus Humann (49. Min.)
3:1 Florian Reckefuß (51. Min.)
3:2 Yorrick Rehm (67. Min.)
4:2 Lars Thiesmeier (75. Min.)
5:2 Tom Luis Jünemann (79. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
16. Oktober 2022 90' Kreisliga B2 Lemgo 2022/23 10

Spielort

Sportplatz Holzhausen
10, Hauptstraße, Holzhausen, Bad Salzuflen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32791, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TSG Holzhausen/Sylbach235Win
TuS Helpup022Loss

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