Späte Tore entscheiden Verfolger-Duell

Spielbericht

(hk). Des einen Freud ist des anderen Leid. Im Spitzenspiel dieser Runde landet die TSG Holzhausen/Sylbach einen 2:0-Heimsieg über die TuS Helpup. Damit klettern die Hermänner nach zwei späten Toren mit nunmehr 15 Punkten auf den zweiten Rang empor, sind damit der erste Verfolger vom Spitzenreiter TuS Asemissen II. Die Helpuper dagegen rangieren mit zwei Zählern weniger an fünfter Position. Wie bereits im Vorfeld erwartet, ist es für die Hausherren ein „sehr, sehr schweres Spiel“, pustet TSG-Trainer Rolf Hermann tief durch. Weil: „Helpup hat ein sehr gutes Spiel gemacht, sie hatten mehr Spielanteile.“ Deshalb ist der Frust im Gäste-Lager groß. „Aus meiner Sicht kommt diese Niederlage unglücklich zustande“, ärgert sich der Gäste-Trainer Frank Willhelm über diese zweite Saisonpleite seiner Mannschaft doch sehr.

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Von Henning Klefisch

Nach einer leichten Eingewöhnungsphase sind die Helpuper gut drin in der Begegnung, erspielen sich gleich mehrere höchst aussichtsreiche Möglichkeiten. Allerdings entscheiden sich die West-Lipper häufig für die falsche Option. So lupfen sie etwa, wenn ein zielstrebiger Abschluss angebracht gewesen wäre. Passen, wenn geschossen werden soll. Oder eben genau andersherum. „Da hätte ich mir mehr Ruhe und Kontrolle gewünscht“, so formuliert es der Helpup-Chef-Trainer. Zudem stehen sie hinten stabil, genehmigen kaum eine Torannäherung der Hausherren. Hermann sieht die beste Führungschance auf Helpuper Seite.

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Willhelm-Ärger über zu viele Halbbälle

Im Verlauf der zweiten Hälfte allerdings steigern sich die Schützlinge von Chef-Trainer Rolf Hermann erkennbar. Nach 55 Minuten wird einer ihrer Torschüsse erst auf der Tor-Linie geklärt. „Wir hatten eine gute Druckphase gehabt, haben das Spiel kontrolliert, hatten dann auch ein paar Chancen, die wir hätten machen müssen“, wünscht sich Hermann mehr Eiseskälte beim Torabschluss von seinen Jungs. „Mit der Struktur unseres Spiels waren wir zufrieden. Das einzige, was mir nicht so gepasst hat, war, dass wir zu früh die Halbbälle gespielt haben“, kritisiert Willhelm. Als negative Konsequenz daraus ergibt sich, dass sich dadurch das Spielfeld verengt, weshalb eine echte Waffe im Helpuper Spiel, die Rasanz über die Flanken, nicht wie gewünscht zum Vorschein kommt. Zukünftig, das erhofft sich der Gäste-Trainer, müssen die Seinen auch besser mit gegnerischen Spielfeldern und deren Besonderheiten zurechtkommen.

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Erst ein Sonntags-Schuss, dann ein abseitsverdächtiger Konter

Niklas Kroos

Nach  78 Minuten schlägt die Kugel dann im Gäste-Gehäuse von Keeper Sören Bergmann ein, denn Niklas Kroos fasst sich aus 35 Metern Torentfernung ein Herz und haut den Ball mit Schmackes in den gegnerischen Torwinkel. Ein Sonntags-Schuss, der diesen Namen auch sprichwörtlich verdient hat. Somit belohnen sich die zunehmend stärker aufspielenden Hausherren auch ergebnistechnisch.

Luca-Marvin Spanel

Rolf Hermann bezeichnet dieses Führungstor als eine „Erlösung.“ Jetzt müssen die zuvor starken Helpuper eben einem Rückstand hinterherlaufen, der nicht hätte sein müssen. Die Gäste vergeben sogar noch die eine oder andere vielversprechende Ausgleichsmöglichkeit. Als aber in der Schlussminute Fabian Rönicke „aus einer klaren Abseitsposition“, wie es Willhelm beobachtet hat, auf 2:0 stellt, ist die berühmte Messe gelesen. Nach einem präzisen Spielvortrag über die linke Seite serviert Luca-Marvin Spanel das Spielgerät per Querpass in den Rückraum auf Rönicke, der konsequent abschließt.

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„Sehr anstrengendes Spiel, ein sehr wichtiger Dreier“

Rolf Hermann

Mit Erleichterung stellt Rolf Hermann in der Kommunikation mit Lippe-Kick fest: „Wir haben auch nach dem 1:0 voll dagegengehalten, waren weiterhin im Spiel, haben uns nicht nur auf das Verteidigen konzentriert.“ In Summe ist es nach seiner Einschätzung ein „sehr ausgeglichenes Spiel“, weshalb ein Unentschieden eher den Verhältnissen auf dem Spielfeld entsprochen hätte. Obwohl er den Helpupern mehr Spielanteile zugesteht, beobachtet er bei den Turn- und Sportlustigen keineswegs eine Vielzahl an Hochkarätern. Dies hat er eher schon bei seinem Team. „Respekt vor der Leistung von Helpup, sie haben ein sehr gutes Spiel gemacht“, lobt er den Kontrahenten. Die enorme Geduld und Widerstandsfähigkeit von seinem Team bewertet er als veritable Erfolgsfaktoren auf dem Weg zum so wichtigen Erfolg. Ergo steht für ihn fest: „Ein sehr anstrengendes Spiel und ein sehr wichtiger Dreier für uns“, ist dies die richtige Antwort auf den schwachen Auftritt in der Vorwoche gegen den SV Werl-Aspe II.

„Das wird uns nicht umwerfen“

Frank Willhelm

Rein vom Resultat, das ist naturgemäß nicht überraschend, zeigt sich Frank Willhelm überhaupt nicht zufrieden. Entscheidend ist es allerdings für ihn: „Das wirft uns nicht um.“ So präsentiert er sich gnädig: „Es ist okay, wenn man ein gutes Auswärtsspiel macht, auch einmal ohne Auswärtspunkte nach Hause zu fahren.“ Schließlich bieten sich noch genügend andere Möglichkeiten. „Die Punkte holen wir uns irgendwo anders schon wieder“, können aus dieser bitteren Niederlage im Spitzenspiel doch jetzt auch die angemessenen Lehren gezogen werden. Er betont: „Das war kein Einbruch, wird uns nicht umwerfen“, ist nämlich die Vorstellung absolut vorzeigbar gewesen.

Fazit: Eindeutig hätte sich die TuS Helpup zumindest einen Punkt verdient gehabt. Sie können ihre Feldüberlegenheit aber nicht in die erforderliche Torgefahr ummünzen, weshalb sie spät und unglücklich als Verlierer aus diesem Spiel gehen.

Tore:
1:0 Niklas Kroos (78. Min.)
2:0 Fabian Rönicke (90. Min.)