Tümenci-Ärger über Verschwendungssucht

Spielbericht

(hk). Es ist ganz bestimmt nicht leicht in diesen Tagen für die Kicker von Yunus Lemgo. An Ostern jagt ein Spitzenspiel das nächste. Am Samstag noch verloren sie ihr Heimspiel gegen den TSV Schötmar mit 1:4, am Montag folgt die 0:1-Niederlage bei der TSG Holzhausen/Sylbach. Allerdings ist nicht alles schlecht, denn trotz so einiger Verletzungsschwierigkeiten und nur rund 48-stündiger Pause attestiert Yunus-Cheftrainer Yusuf Tümenci seiner Mannschaft „eine gute Leistung.“ Sein Gegenüber Rolf Hermann hat ein „sehr intensives“, zugleich allerdings auch „sehr faires Spiel“ beobachtet. Überragend macht es Referee Sebastian Termöllen, der stets Herr der Lage ist.

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Von Henning Klefisch

Yusuf Tümenci

Notgedrungen müssen die Gäste einige Umstellungsmaßnahmen vornehmen. Trotzdem sieht Tümenci sein Team über die komplette Spielzeit „überlegen“, stets in dem Streben nach dem Führungstreffer. „Allein in der ersten Hälfte hätte es schon 3:0 für uns stehen müssen, doch leider wollte die Kugel wieder nicht ins Tor“, bemängelt Yusuf Tümenci die fehlende Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss. Gänzlich anders verhält sich da schon die TSG Holzhausen/Sylbach, die sich nach 72 Minuten eine Torchance herausspielen und durch Spielertrainer Rolf Hermann erfolgreich sind. Exemplarisch: Gerade einmal 120 Sekunden zuvor steht noch ein Yunus-Kicker mutterseelenallein vor TSG-Torwart Moritz Lucks (Bild rechts) und schießt das Spielgerät knapp neben das gegnerische Gehäuse.

„Waren am Ende die glücklichen Sieger“

Rolf Hermann

Von einer „ausgeglichenen Partie“ spricht Matchwinner Hermann. Je länger es torlos steht, desto mehr intensivieren beide Teams das Risiko, was automatisch zu mehr Freiräumen und somit auch Chancen führt. „Wir waren am Ende die glücklichen Sieger. Es hätte aber genauso ein verdientes 0:0 sein können“, so Hermann, der sich „zufrieden“ und „happy“ über die drei Punkte zeigt. „Yunus hätte sich auch einen Punkt verdient.“ Vielleicht ist dieser knappe Sieg für ihn auch eine ausgleichende Gerechtigkeit. Schließlich hat die TSG in den vergangenen Wochen doch mit reichlich Pech im Gepäck so einige Niederlagen kassiert. „Deshalb bin ich froh, dass es mit dem ersten Dreier nach einigen Spielen wieder geklappt hat“, atmet Rolf Hermann tief und entschlossen durch.

„Mit Schmerzen die nächste Begegnung antreten“

Für Tümenci steht indes definitiv fest: „Den Sieg hätte meine Mannschaft definitiv verdient, doch leider haben wir uns für unsere Leistung nicht belohnt und mussten mit einer enttäuschenden Niederlage wieder nach Hause.“ Seinem Team möchte er an dieser Stelle nicht vorwurfsvoll gegenübertreten. Schließlich haben sie doch ihr Bestes gegeben. Mit dem gleichen Engagement wollen sie zukünftige Aufgaben angehen, in der Hoffnung, dann auch mehr Match-Glück in Anspruch nehmen zu dürfen. Der siegreichen TSG Holzhausen/Sylbach beglückwünscht er an dieser Stelle zum „überraschenden Sieg.“ Die Ursache, warum seinem Team die finale Frische fehlt, hat er schnell ausfindig gemacht: „Wir hatten Samstag ein schwieriges Spiel. Nach einem Ruhetag mussten wir wieder gegen einen weiteren guten Gegner spielen.“ Das Problem, warum vielleicht die letzte Überzeugung und Konsequenz gefehlt hat: „Meine Spieler mussten noch mit Schmerzen die nächste Begegnung antreten. Sogar im Profifußball sieht man sowas nicht. Das soll jetzt keine Ausrede für die Niederlage sein, aber in der Zukunft sollte man darauf Rücksicht nehmen“, appelliert er für mehr Verantwortungsgefühl in Richtung Entscheidungsträger.

Fazit: Yunus Lemgo tut und macht, doch der Ball möchte einfach nicht den Weg in das gegnerische Gehäuse finden. Ganz anders sind da schon die kaltschnäuzigen Hausherren, die zwanzig Minuten vor dem Schlusspfiff durch Hermann das Siegtor erzielen.

Tor:
1:0 Rolf Hermann (72. Min.)