Kirchheide setzt Ausrufezeichen im Abstiegskampf

Spielbericht

(hk). Ganz wichtige drei Zähler landet der TSV Kirchheide im Keller-Krimi gegen den TuS Bexterhagen. Auf dem heimischen Westhang gelingt dem Team von Chef-Trainer Peter Kuckelkorn ein überzeugender 3:0-Erfolg, wodurch sie mit nunmehr 27 Punkten bis auf den zwölften Rang klettern. Sie haben sich mit diesem Heimdreier ein Polster von fünf Zählern auf den ersten Abstiegsrang aufgebaut. „Enttäuschend, alles andere als befriedigend. Glückwunsch an Kirchheide, der Sieg geht absolut so in Ordnung, war verdient“, bilanziert der Bexterhäger Obmann Andre Gronemeier. Von einem „Sechs-Punkte-Spiel“ spricht der TSV-Keeper Andreas „Berti“ Siebert, der sich mit seinem Team auf die Fahne geschrieben hat, „das Ganze zu veredeln.“ Gesagt, getan: „Das ist uns gelungen“, stellt der Routinier völlig treffend und hocherfreut fest.

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Von Henning Klefisch

Tom Limberg

In den ersten zehn Minuten entfachen die Bexterhäger einen immensen Druck, pressen frühzeitig und konsequent. Zwei Chancen springen dabei heraus. Eine landet neben dem Kasten, die andere bringt TSV-Torwart Tom Limberg in seinen Besitz. Dann übernehmen die Hausherren zunehmend die Spielkontrolle.

Fynn Simon

Zunächst findet Fynn Simon im reflexstarken Bexterhäger Keeper Florian Stuke seine persönliche Endstation. Gerade einmal 120 Sekunden danach passt ein Gäste-Innenverteidiger Simon das Spielgerät direkt in den Fuß. Dieser läuft mutterseelenallein auf den gegnerischen Fänger zu, versenkt eiskalt zum 1:0. Wenige Augenblicke folgend läuft der Kirchheider Abwehrmann Robin Winkler in die gegnerische Box, nimmt sich nicht selbst den Schuss, sondern bedient per Querpass Fynn Simon. Weil dieser den Ball allerdings nicht kontrollieren kann, wird er zur sicheren Beute von Stuke. Damit verpassen es die Hausherren, den Vorsprung noch komfortabler auszubauen.

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Arge Ausfallliste der Reds

Von einer „komplett miserablen ersten Halbzeit“ spricht Gronemeier, dies aus Sicht seines Teams. An dieser Stelle darf sich herzlichst und ausdrücklich bei seinem Schlussmann Florian Stuke (Bild rechts) bedankt werden, dass einzig Fynn Simon für die starken und torgefährlichen Kirchheider erfolgreich ist. Im Gäste-Spiel macht sich der Ausfall von so einigen Korsettstangen bemerkbar.

Marc Philipp Hotes

Wie etwa von Spielführer Eric Wöhler oder dem Ballvirtuosen Marc Hotes, der zunächst lädiert auf der Ersatzbank Platz nehmen muss. Alex Jan Maksymowicz und Dominik Dodt, zwei mögliche Leader, fehlen ebenfalls. Allerdings ist der Kader breit genug, um diese Ausfälle so aufzufangen, dass eine bessere Leistung als im ersten Durchgang angeboten wird. „Da waren wir einfach nicht gut, haben alles vermissen lassen, was man für so ein Spiel im Kampf um den Liga-Verbleib benötigt“, klagt Gronemeier bei Lippe-Kick sein Leid.

Philipp Winter

In den zweiten 45 Minuten sind die Reds deutlich engagierter, konzentrierter und griffiger. Bis zur 65. Spielminute sind die Gäste das tonangebende Team, doch versieben beste Möglichkeiten. „Mit etwas mehr Entschlossenheit macht man da den Ausgleich“, bemängelt dies Gronemeier deutlich.

Tobias Gradtke

Denn: „Dann wird das Spiel hinten heraus noch einmal eng“, gelingt es ihnen allerdings nicht, diese Begegnung an Spannung zu bereichern.

Stattdessen schlucken die Bexterhäger eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff durch Philipp Winter das 2:0, was einem Genickschlag gleichkommt. Tobias Gradtke köpft von der Fünfmeterlinie in die Mitte, wo Winter lauert, per Kopfarbeit erfolgreich ist. Davor bereits testen sie gleich zweimal das Aluminium, befördern die Kugel zudem neben oder über das Bex-Gehäuse, weshalb sie bereits vorzeitig für klare Verhältnisse hätten sorgen können.

Weltklasse-Parade von Limberg

Moritz Gromann

Weil etwas Schlechtes selten alleine kommt, kassieren die Schützlinge von Chef-Trainer Jens Reitemeier in Spielminute 78 noch die Ampelkarte gegen Moritz Gromann, weshalb der Innenverteidiger im kommenden Match im Kampf um den Klassenerhalt gesperrt ist. In Unterzahl vergeben sie noch die hochkarätige Möglichkeit, auf 1:2 zu verkürzen. In einer Umschaltbewegung scheitern die Gäste aussichtsreich an Limberg.

Tim Baum

„Für unsere Verhältnisse pariert Tom diesen Ball Weltklasse, hält ihn grandios“, schwärmt sein Keeper-Kollege Siebert bei Lippe-Kick. Diese Nachlässigkeit wird zeitig sanktioniert. Wenige Augenblicke vor dem Schlusspfiff markiert der Linksverteidiger Tim Baum den 3:0-Endstand. Im rechten Sektor vom gegnerischen Strafraum positioniert, erhält er ein Zuspiel und knallt die Kugel aus spitzem Winkel in das kurze Eck. Zuvor bereits scheitert er nach einem erfolgreichen Eins-gegen-eins-Duell mit seinem Schussversuch am überragenden Stuke.

„Müssen das erst einmal sacken lassen“

Andreas Siebert

„Wir sind sehr happy. Dieser Punktevorsprung tut uns richtig gut. Jetzt konzentrieren wir uns auf das Restprogramm und auf den Klassenerhalt“, gibt Siebert die Marschroute bei Lippe-Kick aus. Für den Aufsteiger kommt es zu Partien bei der SG Sonneborn/Alverdissen, gegen die SG Hörstmar/Leese und in Schötmar. Andre Gronemeier (Bild rechts) bilanziert bei Lippe-Kick nach dem Match: „Über 90 Minuten gesehen, mit der schlechten ersten Halbzeit, haben wir nicht unverdient verloren. Das müssen wir jetzt erst einmal sacken lassen, eine Nacht darüber schlafen, Köpfe wieder freikriegen, dann sind immer noch drei Spiele zu spielen. In diesen müssen wir versuchen, den Bock noch einmal umzustoßen.“

Fazit: Die bessere Mannschaft entscheidet diesen Vergleich verdientermaßen für sich. Es wäre aber spannend zu beobachten gewesen, wie die Kirchheider reagiert hätten, wenn den Gästen das Anschlusstor gelungen wäre.

Tore:
1:0 Fynn Simon (21. Min.)
2:0 Philipp Winter (75. Min.)
3:0 Tim Baum (86. Min.)