Trotz Überzahl kann die SG nicht siegen

Spielbericht

(ts). 60 Minuten in Überzahl sagen die einen, 70 Minuten in Überzahl sagen die anderen. Wie auch immer: Die SG Bentorf/Hohenhausen hatte reichlich Zeit, eine Überzahlsituation in Erfolg umzumünzen, verpasste es aber. Der Obmann ist entsprechend unzufrieden. Die SG hat um Spielminute 26 herum das vermeintliche Glück, dass ein Gegenspieler des Feldes verwiesen wird.

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Von Thomas Sauerbier

Gerrit Barthelmeus

Gerrit Barthelmeus, Trainer des TSV Oerlinghausen II, geht heute mit Verstärkung ans Werk: „Wir hatten heute das Glück, dass wir auch noch ein paar Jungs aus der Ersten dazubekommen haben, die sich aber wahnsinnig gut eingefügt haben.“
Sehr früh zieht der Schiedsrichter Bahman Kiadaliri allerdings eine rote Karte gegen den TSV Oerlinghausen II. Im Nachgang hört man allerdings kein allzu großes Getöse gegen den Unparteiischen: „Die Schiedsrichterleistung war leider wieder nicht so der Knaller. Wir bekommen absolut unberechtigt eine rote Karte in der 20. Minute, spielen dann 70 Minuten in Unterzahl, geben aber nicht auf und machen dann nach einer Ecke das 1:0 durch Fynn Mosebach per Kopf. Wir konzentrieren uns dann aufgrund der Unterzahl auf die Defensive, sind dann aber leider einmal unaufmerksam und bekommen das 1:1 nach einem schönen Steilpass.“
Die Schiedsrichterleistung erwähnt Bartelmeus noch einmal, allerdings mit zurückhaltender Kritik: „Leider wurde das Spiel ein bisschen unruhig durch komische Entscheidungen, viele Foulspiele wurden nicht gepfiffen, wodurch dann gute Kontersituationen entstehen.“

Der doppelte Dotz

Hierbei spricht er die zweite Spielhälfte an, in der er dann noch zwei Treffer seiner konterfreudigen Mannschaft bejubeln darf: „Wir haben dann in der zweiten Halbzeit weiter mutig gespielt und ein bisschen auch auf Konter gelauert. Das hat sich dann einmal ausbezahlt, als Steffen einen schönen Diagonalball auf Fatachroun schlägt, der mit dem ersten Kontakt auf Dotz querlegt. Das 3:1 resultiert wieder aus einer Standardsituation, wo wir energischer auf den zweiten Ball gehen und wieder durch Dotz erfolgreich sind.“
Letztendlich kann man den Sieg dann aufgrund einer guten, konzentrierten Defensivarbeit nach Hause bringen: „Wir stehen hinten dann wirklich sehr kompakt, lassen nichts zu. Ich denke aber, der Sieg geht insgesamt in Ordnung, trotz der langen Zeit in Unterzahl waren wir das bessere Team.“

„Für uns war es heute ein gebrauchter Tag, definitiv.“

M. Evers

Marco Evers, Obmann der SG Bentorf/Hohenhausen, zeigt sich heute als guter Verlierer und gesteht dem Sieger den vollen Verdienst zu: „Im Grunde ein verdienter Sieg für Oerlinghausen II.“
Seinen Frust weiß er klar auszudrücken. In Überzahl sollte man punkten, wenn man Ambitionen hat, die Tabelle weiter hinaufzuklettern: „Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Mit Blick auf die Tabelle und der Niederlage von Lüerdissen in Lemgo, wäre heute Platz zwei drin gewesen, aber wenn wir noch mehr von solchen Spielen machen, dann brauchen wir nicht nach oben gucken, sondern nach unten. Ich bin sehr enttäuscht, habe von Anfang an schon gemerkt, nach wenigen Minuten, dass das heute eine ganz zähe Angelegenheit wird. Bei uns waren einige mit dem Kopf überall, aber nicht auf dem Fußballplatz heute.“

Einfache Sachen werden nicht beherzigt

Das ist eine harte, aber auch klare Kritik vom Obmann an seiner Mannschaft. Dabei ist die mangelnde Konzentration der größte Vorwurf seinerseits: „Bezeichnend war das 2:1, das wir uns nach der Halbzeit eingefangen haben, indem wir einen Eckball, eine eigene Standardsituation, haben, in eine Kontersituation von Oerlinghausen hereinlaufen und die das 2:1 machen. Das beschreibt heute den Spielverlauf.“
Dass man nicht wusste, welche Tugenden der Gegner mitbringt, kann man nicht behaupten. Im Vorfeld wurden die Stärken der zweiten Mannschaft aus Oerlinghausen offenbar explizit angesprochen: „Der Trainer hatte extra nochmal Oerlinghausen als robuste und kopfballstarke Mannschaft angekündigt und das war uns eigentlich bekannt. Dann machen die auch aus zwei Standardsituationen zwei Tore, das 1:0 und das 3:1. Das sind einfache Sachen, die vorher besprochen worden sind und die wir einfach auf dem Platz nicht umsetzen konnten.“

Fazit: Die SG Bentorf/Hohenhausen hat es hier offensichtlich verpasst, aus einer Überzahl den Vorteil zu ziehen und kann wichtige Punkte im Kampf um die oberen Ränge nicht einfahren. Der glückliche Sieger aus Oerlinghausen hat es verstanden, auch in Unterzahl konzentriert zu bleiben und am Ende den Sieg über die Zeit zu bringen.

Tore:

1:0 Fynn Mosebach (22. Min.)

1:1 Tim Falke (42. Min.)

2:1 Viktor Dotz (55. Min.)

3:1 Viktor Dotz (60. Min.)