Sieg für den TSV Oerlinghausen II

Spielbericht

(ts). Die Überschrift ist insoweit interessant, als es sich um den ersten Dreier für den TSV Oerlinghausen II in dieser Saison handelt – obgleich man über ein ordentliches Potenzial und genügend Qualität in den eigenen Reihen verfügt, um in der Liga deutlich besser dastehen zu können.

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Von Thomas Sauerbier

Felix Schröder, der Coach des TSV Oerlinghausen II, bekommt heute „ein sehr umkämpftes Spiel“ zu sehen. Marco Evers, der Obmann der SG Bentorf/Hohenhausen, hingegen sagt aus, dass er in der ersten Spielhälfte Zeuge einer Leistung seiner Mannschaft wird, die in seinen Augen an „Arbeitsverweigerung grenzt“.

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Erst die Führung, dann der Ausgleich

Niklas Brand

In der vierten Spielminute kann Niklas Brand dennoch das 0:1 erzielen. Felix Schröder bezeichnet den Treffer schlicht als „Sonntagsschuss“. Es folgt eine Darbietung der SG Bentorf/Hohenhausen, die Marco Evers als „katastrophal“ beschreibt. Der TSV Oerlinghausen II findet nach dem frühen Gegentor „gut“ ins Match, beschreibt Felix Schröder den weiteren Spielverlauf. Man lässt „nichts mehr zu“, stellt er dabei zufrieden fest. In der 22. Minute trifft Edon Mehmeti zum 1:1-Ausgleich und markiert damit den Pausenstand in diesem Match. Es ist ein Tor, das „schön herausgespielt“ wird, notiert Schröder und bewertet den Ausgleich als „verdient“.

Die Pausenansprache trägt Früchte

H. Langer

Der TSV Oerlinghausen II beschließt in der Pause, den Kontrahenten „früh unter Druck zu setzen“, um in der zweiten Halbzeit noch dominanter aufzutreten. Felix Schröder ist mit der Umsetzung des Vorhabens auf dem Feld zufrieden und notiert einige Großchancen, die man jedoch nicht mit einem Torerfolg krönen kann. Dabei spricht er dem gegnerischen Keeper, Heiko Langer, ein Lob für dessen stellenweise „überragende“ Leistung aus. Der Widersacher setzt „immer wieder gute Nadelstiche“, berichtet Schröder, man selbst hat allerdings „mehr vom Spiel“.

Henri Lindner

„Henri Lindner hält zweimal überragend“, erfährt auch der eigene Torhüter ein Kompliment von Felix Schröder. Auf der anderen Seite bringt die lautstarke Ansprache des Trainers in der Pause Schwung in die Leistung der Gäste. Es geht „rauf und runter“, beobachtet Marco Evers und kann dabei „zwei Riesen-Möglichkeiten“ notieren, die allerdings keinen krönenden Abschluss finden. Edon Mehmeti verbucht in der 76. Minute seinen zweiten Torerfolg in diesem Spiel und macht damit den Sieg für den TSV Oerlinghausen II dingfest, denn ein weiterer Treffer fällt nicht in dieser Begegnung.

Evers übt scharfe Kritik

Marco Evers

Nach der dritten „Niederlage in Folge“ ist die Stimmung in den Reihen der SG Bentorf/Hohenhausen dementsprechend gedrückt, berichtet Marco Evers. Er erinnert sich nicht, in seiner Karriere jemals in Oerlinghausen etwas Zählbares verbucht zu haben. „Es reicht halt nicht, wenn wir eine Halbzeit oder 20 Minuten Fußball spielen“, stellt Evers fest und formuliert damit seine Kritik an die Mannschaft. „Da werden wir kein einziges Spiel in der Kreisliga mehr gewinnen“, tut er kund und bezieht sich dabei auf die Darbietung, die man in der ersten Spielhälfte präsentiert.

Eine Situation, die sich wiederholt

Bereits in den letzten beiden Partien machte Evers aus, dass man eine erste Spielhälfte ableistet, die dem Niveau der Liga nicht gerecht wird. Heute betitelt er die Leistung im ersten Durchgang als „katastrophal“, fügt allerdings hinzu, dass man in der zweiten Hälfte „ein gutes Spiel“ macht. So war es auch in den Spielen, die man zuletzt gegen den TBV Lemgo II und den TSV Kirchheide absolvierte, kann Marco Evers einen Schwachpunkt ausmachen, den es dringend zu beseitigen gilt. „Ich verstehe nicht, warum wir nur eine Halbzeit Fußball spielen“, fasst Marco Evers sein Unverständnis in Worte. Eine Pausenansprache, die „man vielleicht bis nach Bielefeld“ hören konnte, bringt erst die gewünschte Leistung aufs Feld. „Ich verstehe nicht, dass manche Spieler in den Arsch getreten werden müssen, um die Leistung abzurufen. Das ist mir unbegreiflich. Ich meine, dafür trainieren wir doch nicht, um so eine erste Halbzeit abzuliefern“, hadert Evers mit den Zuständen.

Es gilt, das vorhandene Potenzial abzurufen

„Inakzeptabel“ lautet die kurze, aber vielsagende Überschrift, die Marco Evers den ersten 45 Minuten seines Teams verpasst. Dabei fügt er hinzu, dass Heiko Langer, der Keeper der SG Bentorf/Hohenhausen, momentan „überragende Leistungen abruft“. „Ansonsten bringt jeder andere Spieler nicht annähernd sein Potenzial auf den Platz“, ärgert sich Evers. Dass das Potenzial vorhanden ist und ausreicht, um in der Liga seinen Mann stehen zu können, daran besteht für ihn kein Zweifel, denn das konnte man in den ersten Partien der Saison und in der Vorbereitung bereits unter Beweis stellen, führt er vor Augen.

Der erste Dreier

Edon Mehmeti

Felix Schröder kann nach Edon Mehmetis Torerfolg zum 2:1 noch zwei Situationen beobachten, in denen einer seiner Schützlinge „frei auf den Torwart“ zusteuert, dann aber die „falsche Entscheidung“ fällt. „Das 3:1 oder 4:1 wäre zu dem Zeitpunkt möglich gewesen und hätte uns mehr Sicherheit gegeben“, lässt Schröder uns wissen. In der Schlussphase der Partie erhöht der Widersacher den Druck, erläutert Felix Schröder weiter, „und erspielt sich noch zwei bis drei gute Halbchancen, bei denen immer der letzte Pass gefehlt hat“. Dementsprechend ist er erleichtert, dass man heute den ersten Dreier der Saison verbucht: „Am Ende gewinnen wir glücklich, aber hätten den Sack früher zumachen müssen.“ Den Sieg haben „die Jungs sich verdient“, meint Schröder und sieht in diesem Erfolg eine Quelle, aus der man „Mut für die kommenden Wochen“ schöpfen kann.

Fazit: Mit dem ersten Dreier der Saison bestätigt sich der TSV Oerlinghausen II das Vorhandensein seines Potenzials – auch wenn noch nicht alles rund läuft. Man tankt Selbstvertrauen und geht mental gestärkt in die weiteren Duelle.

Tore:
0:1 Niklas Brand (4. Min.)
1:1 Edon Mehmeti (22. Min.)
2:1 Edon Mehmeti (76. Min.)