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Interessante Entscheidungen bei Asemisser Punkteteilung

Vorschau

(hk). Dass Florian Meerkötter tatsächlich sprachlos ist, kommt bei diesem kommunikationsstarken Sprachtalent äußerst selten vor. Zunächst leidet der TuS Asemissen II-Chef-Trainer unter einer akuten Sprachfindungsstörung, fängt sich aber gleich wieder, um gegenüber Lippe-Kick mitzuteilen, dass er sogar eine echte Premiere erlebt hat. „Es sind ein paar Dinge passiert, die ich in meinen acht Jahren Trainer so noch nicht erlebt habe.“ Für den TSV Schötmar-Vereins-Boss Ersan Dargecit ist vor allem als positiv zu bewerten: „Wir haben eigentlich das, was wir spielerisch die letzten Wochen gut gemacht haben, weiterführen können.“ Die Basis, um die Wünsche mit Leben zu füllen: „Die Jungs waren über 90 Minuten wach, motiviert und zweikampfbereit. Das hat über die Saison eigentlich gefehlt bei uns. Die Einstellung hatte nicht ganz gepasst.“

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Steven Reimer

Der aufstiegsinteressierte Gastgeber findet einen vielversprechenden Einstieg in diese Partie. Fünf Zeigerumdrehungen sind von der Uhr, als Steven Reimer in Position gebracht wird. Er setzt zu einem erfolgreichen Dribbling im Duell mit seinem Gegenspieler an, wird nach Meerkötters Beobachtung „klar am Standbein getroffen“, weshalb die Entscheidung vom Referee nur lauten kann: „Ein klarer Elfmeter“, doch die Pfeife ertönt nicht. Vier Minuten folgend bekommen die erfrischend spiel- und offensivstarken Schötmaraner einen Freistoß zugesprochen, den Lennard Ricken gnadenlos aus 35 Metern Torentfernung in den gegnerischen Kasten knallt. Asemissen II-Fänger Marvin Schröder (Bild rechts) sieht in dieser Szene schlecht aus. In der Folgezeit bestimmen die Hausherren die Szenerie, doch mangelt es an der nötigen Aktivität in den direkten Duellen. Mehrfach gelangen sie dennoch in aussichtsreiche Abschlussaktionen, fehlt ihnen jedoch die nötige Zielstrebigkeit. Doch an dieser Stelle muss ebenso die Verteidigungsleistung der Schötmaraner ausdrücklich gelobt werden, die es wahrlich gut machen, clever und voller Hingabe den eigenen Kasten verteidigen.

 

 

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Slapstick-Aktion vor dem Ausgleichstreffer

 

Lennard Ricken

Auch die Lohfeld-Jungs erzeugen echte Torgefahr, vor allem über Tempogegenstöße, als sie per Fernschuss aus 25 Metern durch den Distanz-Schützen Ricken die Torlatte treffen. Dargecit rauft sich die Haare, hat er noch eine weitere Möglichkeit im Hinterkopf: „Eine Chance haben wir nicht gut genug am gegnerischen Strafraum ausgespielt, da hätte das 2:0 fallen können.“ Präziser machen es die Asemisser, die vier Minuten vor dem Pausenpfiff durch Jonas Epp (Bild rechts) auf 1:1 stellen. Ein zweifelsfrei vermeidbares Gegentor für die Schötmaraner, die beim Klärungsversuch den Gegenspieler treffen. Der Ball landet ausgerechnet vor den Füßen von Epp, der mutterseelenallein und mit freiem Sichtfeld leichtes Spiel hat. Aufregend: Der TuSA II-Co-Trainer Denis Heinrichs kassiert vom Schiedsrichter den gelben Karton im ersten Durchgang. Was ist passiert? „Nach einem etwas härteren Einsteigen eines Schötmar-Spielers ruft ein Zuschauer: Das ist gelb. Wieso dafür mein Co-Trainer gelb sieht, verstehe ich nicht“, runzelt Meerkötter die Stirn. Der gelb Verwarnte Lukas Schmidt wird bei den Gästen deshalb vom Spielfeld genommen, weil „der Schiedsrichter es etwas auf ihn abgesehen hat“, meint der Asemisser Chef-Coach im Gespräch mit Lippe-Kick.

 

 

Schötmar II-Verständnis für Schiedsrichter-Fehler

 

Michel Klippenstein

Pünktlich zur zweiten Halbzeit verändern die Asemisser die eigene Taktik hin zu einer 4-1-4-1-Formation. Zugleich wird Kevin Wolf (Bild rechts) mit Spielzeit bedacht. Ersan Dargecit gibt bei Lippe-Kick zu Protokoll: „Die zweite Hälfte waren wir gut motiviert und starteten kompakt.“ Der Aufstiegskandidat erwischt den Traumstart, als nämlich Tobias Kock mit einem weiten Zuspiel Michel Klippenstein in Szene setzt, der auf 2:1 stellt. Florian Meerkötter analysiert diese Szene wie folgt: „Neben Michel stand beim Abspiel noch Kevin Wolf, der leicht im Abseits stand. Ich glaube, dadurch, dass Michel den Ball angenommen hat, war die Situation in Ordnung.“ Verständnis für die strittige Entscheidung vom Spielleiter zeigt Dargecit, der aufklärt: „Zwar stand unsere Abwehr gut auf einer Linie und es wäre Abseits gewesen, aber sowas ist natürlich schwer zu sehen für den Schiedsrichter.“ Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel schlucken die Blau-Weißen durch den einköpfenden Kadir Demir das 2:2 nach einem Eckball. In der Folgezeit drängen die Asemisser vehement auf das Führungstor, während die Hausherren über schnelle Konterattacken ihr Glück versuchen. Bei einem Pfosten-Knaller von Hamza Misir haben sie großes Pech. Der Tabellendritte hat durch den eingewechselten Marcel Spitzer eine exzellente Möglichkeit, die von Gäste-Fänger Furkan Baylan aber herausragend pariert wird. Dafür fällt das fällige 3:2-Führungstor nach 75 Minuten, als Lucas Radeck auf das Gehäuse schießt, Baylan den Abpraller nicht festhält und Jonas Epp den Abstauber macht. Dargecit ärgert sich, dass sich seine Spieler bei der Abwehraktion zu pomadig anstellen, nach eigenem Ballbesitz die brenzlige Situation nicht zeitig genug erkennen und entschärfen.

 

 

Das späte Karten-Festival

 

Lukas Schmidt

In der Folgezeit ereignet sich eine weitere Szene, die auf Unverständnis bei Florian Meerkötter stößt: „Da sich Schötmar II nach dem 2:2 etwas Zeit bei den Abstößen gelassen hat, hat sich Lukas Schmidt auf die Tartanbahn gestellt, um den Ball wieder schnell ins Spiel zu bringen. Nach unserem Treffer geht der Schiedsrichter zu Lukas Schmidt und gibt ihm ohne Vorwarnung oder mit der Bitte, vom Tor wegzugehen, die gelb-rote Karte. Nach meiner Frage, wofür er diese bekommt, zeigt der Schiedsrichter auch mir die gelbe Karte.“

 

 

Unterschiedliche Beurteilung über den späten Handelfmeter

 

Marcel Spitzer

In Summe ist es für Meerkötter eine faire Begegnung, doch die Anzahl an gelben Karten stimmt damit nicht überein. Die Asemisser suchen die Vorentscheidung mit dem 4:2, intensivieren daher den Offensivdruck. In der 80. Minute vermisst Meerkötter den fälligen Elfmeterpfiff, als nämlich Marcel Spitzer im gegnerischen Strafraum „klar umgetreten wird“, wie der Gäste-Coach findet. Und so urteilt er: „Einen viel klareren Elfmeter kann es nicht geben. Aber auch hier zeigt der Schiedsrichter nicht auf den Punkt.“ In der Schlussminute probiert es der TSV Schötmar II noch einmal mit einem weiten Schlag in das letzte Spielfelddrittel.

Kadir Demir

Der Schötmaraner stützt sich nach Beobachtung von Meerkötter beim Gegenspieler auf. „Von dort köpft er leicht an den Arm meines Spielers, der mit dem Rücken zum Ball steht, dies aus circa 20 Zentimetern. Aus meiner Sicht kann man hier entweder Foul des Stürmers pfeifen oder man lässt es weiterlaufen. Ein absichtliches Handspiel war es niemals.“ Der Referee entscheidet jedoch auf Handelfmeter. Diesen verwandelt Kadir Demir nervenstark in der Schlussminute zum 3:3-Endstand. Dass seine Spieler noch spät dafür belohnt werden, dass sie nach dem dritten Gegentor das Risiko deutlich erhöhen, „alles nach vorne geworfen haben“, freut Ersan Dargecit extrem. Im Gegensatz zu seinem Vorredner hat er aber einen „berechtigten Elfmeter nach Handspiel“ wahrgenommen.

 

 

 

Der Elfmeter aus neun Metern

 

Die Handelfmeter-Entscheidung ist auch deshalb umso ärgerlicher, weil „wir vorher zwei klare Elfmeter nicht bekommen“, hätte Florian Meerkötter (Bild links) sich hier ein anderes Strafmaß gewünscht. Ein weiteres Beispiel, warum er innerlich unruhig wird: „Die absolute Krönung ist es aber dann, dass der „Elfmeter“ aus neun Metern ausgeführt wird, weil laut Schiedsrichter der Strafraum etwas kleiner gezogen wurde und man laut Regelwerk dann aus neun Metern schießen muss.“ Achtung, kein Wortwitz von Meerkötter: „Der Elfmeter wird aus neun Metern verwandelt und wir spielen 3:3“, schüttelt der TuS Asemissen II-Chef-Trainer darüber nur verständnislos mit dem Kopf.

 

 

„Für uns wäre mehr drin gewesen.“

 

Ersan Dargecit

Sogar ein dreifacher Punktgewinn ist nach dem Dafürhalten von Ersan Dargecit möglich gewesen, wie er es bei Lippe-Kick auch begründen kann: „Für uns wäre mehr drin gewesen, wenn wir die Konter besser hätten nutzen können, auch machte zweimal das Aluminium einen Strich durch unsere Rechnung.“ Dennoch möchten die Lohfeld-Jungs jetzt nicht bockig sein: „Aber ein Unentschieden gegen einen klaren Aufstiegsfavoriten nehmen wir sehr gerne an.“ Insbesondere zeigt er sich zufrieden, haben seine Aufsteiger doch im Aufeinandertreffen mit einem Aufstiegskandidaten für die A-Klasse einen Bonuszähler im Kampf um den Klassenerhalt eingesammelt. „Ich bin stolz auf die Jungs, die viel gekämpft und wirklich sehr viel Knochenarbeit geleistet haben.“ Die heilsame Wirkung für die nächsten Wochen ist nicht zu unterschätzen: „Das bringt noch einmal einen wichtigen Motivationsschub“, versichert Dargecit.

 

 

Fazit: In einem wirklich verrückten Fußball-Spiel mit kontrovers diskutierten Schiedsrichterentscheidungen gibt es keinen Gewinner. Noch weitere Tore wären definitiv im Bereich des Möglichen gewesen. Reichlich Chancen sind schließlich vorhanden.

 

Tore:
1:0 Lennard Ricken (9. Min.)
1:1 Jonas Epp (41. Min.)
1:2 Michel Klippenstein (46. Min.)
2:2 Kadir Demir (55. Min.)
2:3 Jonas Epp (75. Min.)
3:3 Kadir Demir (per Elfmeter; 90. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
16. April 2023 90' Kreisliga B2 Lemgo 2022/23 23

Spielort

Zentrum Lohfeld
Schötmar, Bad Salzuflen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

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