Schötmar besiegt leidenschaftlichen SV Werl-Aspe II

Spielbericht

(hk). Der TSV Schötmar beschenkt sich zum Osterfest und legt sich drei weitere Zähler ins eigene Körbchen. Im Heimspiel gegen den SV Werl-Aspe II gewinnt der Tabellenführer nach einer engagierten Leistung mit 4:1. Die abstiegsgefährdeten Gäste müssen indes mit so einigen Hypotheken antreten. Nur elf Akteure stehen dem Cheftrainer Stefan Tappe zur Verfügung. Deshalb besitzt der Gast keine einzige Wechseloption. Formuliert liest sich die Marschroute von Routinier und Sprachrohr Marius Grimm extrem bescheiden: „Nur nicht zweistellig“ und: „Gut verkaufen, so lange es geht.“

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Von Henning Klefisch

Talha Özdin

Die Schötmaraner stürmen drauf los, dass es eine echte Freude ist. Mit flüssigen Kombinationen überzeugen die Hausherren und drängen die Asper in die eigene Hälfte. Der couragierte Auftritt wird mit dem Doppelschlag von Talha Özdin (10. Min.) und Olcay Esen (nach überragender Flanke von Mithat Bozkurt (Bild rechts); 12. Min.) belohnt. Allerdings gestatten die Gäste dem Favoriten auch zu viele bespielbare Räumlichkeiten. Grimm kritisiert: „Hier hätten wir noch früher und enger dabei sein müssen.“ Nach einem ähnlichen Muster fällt auch das 3:0, das Esen in der 33. Minute im Anschluss nach einem Eckball erzielt. Grimm stellt kopfschüttelnd fest: „Nach gefühlt zehn Ecken mit dem „gleichen“ Trick hatten wir es anscheinend noch immer nicht richtig verstanden, wie es läuft und mussten auch den Treffer hinnehmen.“ So völlig ohne Eifer sind die Heerser Bruch-Boys allerdings auch nicht unterwegs. Vor allem Luca Danjel Emmerich auf der linken Außenbahn macht mächtig Radau und stellt seine Gegenspieler vor so einige Herausforderungen. Julius Woineck und Julian Hennemeier (Bild links) sind weitere Aktivposten. Leidenschaftlich kämpft der Underdog und zeigt sich zunehmend präsenter in den direkten Zweikämpfen. Woineck schnuppert am Torerfolg, doch sein Knaller landet nur am Querbalken, weshalb es mit einer 3:0-Führung für den TSV Schötmar in die Halbzeitpause geht. TSV Schötmar-Spielertrainer Fatih Ilhan registriert: „Werl-Aspe II hatte einen Lattentreffer, sonst wurde unser Torwart nicht gefordert.“

Schötmar lässt es an Konsequenz vermissen

Sascha Jablonsky

In den zweiten 45 Minuten sieht man den Werl-Aspern den zunehmenden Kräfteverschleiß immer mehr an. Bitter, dass im Laufe vom zweiten Durchgang mit Sascha Jablonsky zudem noch ein weiterer Akteur verletzungsbedingt ausgewechselt werden muss. Deshalb muss der Gast fortan notgedrungen in Unterzahl weiterspielen. Grimm klärt auf: „Die Aufstellung wurde etwas angepasst und dann hieß es „auf die Zähne beißen und weitere 45 Minuten durch- und dagegenhalten“. Die Schötmaraner lassen unablässig einen Angriff nach dem nächsten auf das gegnerische Gehäuse zurollen. Die Gäste sind in der eigenen Verteidigung vielfach beschäftigt, setzen nur einige wenige Akzente im eigenen Offensivspiel. Einer dieser Entlastungsangriffe führt in der 50. Spielminute sogar durch Woineck (Bild rechts) zum 1:3-Anschlusstor. Aus knapp 20 Metern Torentfernung haut er die Kugel in das gegnerische Gehäuse. Die Schötmaraner beißen sich an der gegnerischen Defensive zunehmend die Zähne aus. Wenn sie einmal durchkommen, dann ist es Alexander Peters im Werl-Asper-Gehäuse, der mit grandiosen Paraden Schlimmeres verhindert. Nach 73 Minuten jedoch kann Rückkehrer Volkan Turp einen berechtigten Elfmeter verwandeln. Zuvor ist Tappe im direkten Zweikampf die Nuance zu langsam, trifft den Gegenspieler, jedoch nicht den gewünschten Ball.

SV Werl-Aspe II hält eindrucksvoll zusammen

Fatih Ilhan

„In der zweiten Halbzeit haben wir uns sehr schwergetan“, resümiert Ilhan abschließend. Beachtlich: Fünf Tore erzielte der Sturmtank Olcay Esen in den beiden österlichen Partien gegen Yunus Lemgo und SV Werl-Aspe II (je 4:1). Sein Trainer Fatih Ilhan huldigt dem Goalgetter: „Aktuell hat Oli einen Lauf und trifft schon seit einigen Spielen regelmäßig.“ Mit 22 Toren rangiert er an zweiter Position in der Torschützenliste und wird einzig von Mitspieler Volkan Turp (30) übertroffen. Zudem hat Esen schon zahlreiche Vorlagen geliefert. Seinen treffsicheren Schützling bezeichnet er als einen „Teamplayer mit einer ausgeprägten Siegermentalität“. Er ist nicht zufällig einer der TSV-Spielführer. Mit seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz bringt er den Klassenbesten aus der B2 Lemgo ein gehöriges Stück nach vorne. Ilhan lobt seinen Angreifer: „Zudem ist er ein schlauer Spieler und ein Fuchs.“ Was ihn außerordentlich beeindruckt: „Vor allem in den wichtigen Spielen ist er immer präsent und ein Führungsspieler.“ Wie fallen seine Tore? „Meist sind es herausgespielte Tore, die er erzielt und er ist einer unserer Elfmeterschützen.“ Es lastet viel Verantwortung auf den breiten Schultern von Olcay Esen. Marius Grimm (Bild links) bilanziert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Das Ergebnis von 4:1 geht so in Ordnung. Mit einem anderen Kader, der die gleiche Bereitschaft an den Tag gelegt hätte, wäre vermutlich noch mehr drin gewesen. Aber was wäre, wenn“, möchte er nicht zu sehr in den Konjunktiv abgleiten. „Gratulation und vielen Dank an alle, die bis zur Erschöpfung gekämpft und auf die Zähne gebissen haben. Wir wollen mal hoffen, dass die Schmerzen bis zum nächsten Spiel wieder fort sind und auch der ein oder andere wieder zum Kader dazustoßen kann. Auch ein Dank an dieser Stelle für die Unterstützung von außen“, hat der SV Werl-Aspe einmal mehr bewiesen, dass Zusammenhalt zur Vereins-DNA gehört.

Fazit: Das engagiertere und bessere Team entscheidet diesen Derby-Vergleich für sich. Die Grundlage für diesen Heim-Dreier legt der TSV Schötmar im ersten Spielabschnitt. Berauschend ist es nicht, doch couragiert und spielstark. Die personell arg gerupften Gäste machen es ganz gut. Doch mehr ist nicht möglich.

Tore:
1:0 Talha Özdin (10. Min.)
2:0 Olcay Esen (12. Min.)
3:0 Olcay Esen (33. Min.)
3:1 Julius Woineck (50. Min.)
4:1 Volkan Turp (per Elfmeter; 73. Min.)