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Gefühlt ist mehr möglich

Spielbericht

(hk). Der Bauch, das Herz und der Kopf lassen den Spieler-Trainer Tim Steffen erkennen, dass für seinen VfL Lüerdissen in diesem Match definitiv mehr möglich gewesen ist. Nach 90 ereignisreichen Minuten steht im Gastspiel beim Aufsteiger TSV Schötmar ein 2:2 mit zwei Toren in der Nachspielzeit. Und damit kommt es zu einem Phänomen, was sich in diesen Tagen offensichtlich im bundesweiten Fußball allergrößter Beliebtheit erfreut.

 

Von Henning Klefisch

 

 

Alexander Quast

Den ersten richtigen Aufreger gibt es in der 38. Spielminute, als der Unparteiische Denny Bradl gegen Cenk Eroglu wegen einer Notbremse die glatt rote Karte zückt. TSV-Vereins-Boss Ersan Dargecit findet ehrlicherweise: „Eine unglückliche, aber berechtigte rote Karte.“ Drei Minuten vor dem Kabinengang bringt Alexander Quast die Lüerdisser mit 1:0 in Führung.

Heiner Beckmann

Der auf der Flankenposition durchstartende Heiner Beckmann serviert per Flachpass für Quast, der aus guter Position mühelos das Runde in das Eckige drischt. In dieser Szene nutzen die Lüerdisser das defensive Chaos der Schötmaraner hervorragend aus. Nach Ansicht von Steffen hätte sein Team da bereits deutlicher in Front liegen können. Trotzdem ist es keine gute Leistung von den favorisierten Gästen, denen es vor allem an der passenden Kommunikation untereinander mangelt. „Wir haben uns selbst im Wege gestanden“, meckert Steffen bei Lippe-Kick. Dennoch geht nach seinem Dafürhalten die 1:0-Pausenführung für sein Team definitiv in Ordnung. Dargecit bilanziert zum Kabinengang: „Das Spiel lief ausgeglichen, es ging eigentlich in beide Richtungen im gleichen Tempo. Wir hatten zwei gute Möglichkeiten in der ersten Hälfte, die wir besser verwerten mussten.“

 

Aufregende und torreiche Nachspielzeit

 

Kadir Demir

Für den 1:1-Ausgleichstreffer sorgt nach einer knappen Stunde Spielzeit Fatih Öztürk nach einem wunderschön verwandelten Freistoßtreffer. „Wir waren zu passiv, es passte irgendwie nicht richtig. Deshalb waren wir unzufrieden, jeder mit sich selbst“, ist diese negative Stimmung nicht gerade leistungsförderlich. Ärgerlich für Steffen ist es nämlich, dass sein Team es trotz guter Chancen verpasst, das zweite oder sogar dritte Tor nachzulegen.

Fatih Öztürk

Die Schötmaraner drehen in der ersten Minute der Nachspielzeit diese Begegnung sogar noch, als nach einem seitlichen Freistoß Kadir Demir per Kopfballtor zum 2:1-Vorsprung erfolgreich ist. Die Moral der Lüerdisser ist aber beachtlich, sie werfen alles nach vorne, um den Punktgewinn zu erzwingen. Und so ist es nämlich Christopher Bailis, der in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum späten 2:2-Endstand erfolgreich ist. Nach einem Eckball schafft es der TSV Schötmar nicht, das Spielgerät akkurat zu entschärfen, weshalb dieses erneut in die gefährliche Zone hineingeschlagen wird. Dort lauert der aufmerksame Bailis, versenkt den Ball ohne Gegnerdruck und mit einem freien Sichtfeld aus Nahdistanz. Unmittelbar danach erfolgt der Abpfiff in dieser umkämpften Partie.

 

 

„Gegentor und Ergebnis waren für uns unverdient“

 

Ersan Dargecit

Von der Vorstellung der eigenen Mannschaft zeigt sich Ersan Dargecit absolut beeindruckt, weshalb er gegenüber Lippe-Kick mit Genugtuung feststellt: „Wir haben nach der roten Karte starken Charakter und viel Willenskraft gezeigt. Haben echt hart geackert.“ Was sich für ihn zu einem immensen Störfaktor erwiesen hat: „Das Gegentor in der letzten Sekunde und das Ergebnis waren im Vergleich zu unserem Auftreten sehr bitter und unverdient.“

 

 

„In Summe war das zu wenig für uns“

 

Tim Steffen

„Kein schönes Spiel von uns. Wie der Punkt dann zum Schluss gekommen ist, war er am Ende für uns glücklich, aber in Summe war das zu wenig für und von uns. Das müssen wir uns ankreiden“, bemängelt Tim Steffen scharf bei Lippe-Kick. Was als positiv hervorgehoben werden kann: „Wir fahren immerhin nicht ohne Punkt nach Hause, haben uns wenigstens die Chancen erspielt, auch wenn wir da sicherlich viel zielstrebiger hätten sein müssen.“ In der folgenden kompletten Trainingswoche können die Lüerdisser gezielt an den auftretenden Defiziten arbeiten, um es sodann im Heimspiel gegen den frisch gekürten Meister TuS Ahmsen deutlich besser zu machen.

 

Fazit: Enttäuscht sind beide O-Ton-Geber nach diesem ereignisreichen Match, was spät noch zwei Treffer aus dem Hut zaubert. Beide Mannschaften haben die Siegchance auf dem Fuß, doch müssen sich letztlich mit dieser einfachen Zählereinfuhr begnügen.

 

Tore:
0:1 Alexander Quast (42. Min.)
1:1 Fatih Öztürk (57. Min.)
2:1 Kadir Demir (90. + 1. Min.)
2:2 Christopher Bailis (90. + 6 Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
29. Mai 2023 90' Kreisliga A Lemgo 2022/23 28

Spielort

Zentrum Lohfeld
Schötmar, Bad Salzuflen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TSV Schötmar022Draw
VfL Lüerdissen112Draw

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