TSV Horn landet Befreiungsschlag

Spielbericht

(hk). Die erhoffte Wirkung erzielen die eindringlichen Worte, die Haydar Özdemir unter der Woche an seine Mannschaft gerichtet hat. Vor einer Woche noch unterlag der Türkische SV Horn nach einer bescheidenen Vorstellung mit 2:3 bei der SG Brakelsiek/Wöbbel. Am heutigen Match-Day straffen sich die Egge-Jungs und schicken den RSV Hörste mit einer 6:0-Packung auf die Heimreise. Deshalb fällt diese Aussage auch nicht gänzlich überraschend aus, wenn Özdemir via Lippe-Kick kundtut: „Ich bin heute mit der Mannschaftsleistung zufrieden. Die Partie war während der gesamten 90 Minuten unter unserer Kontrolle.“ Die Gäste leiden kurzfristig unter einem personellen Engpass. So muss doch Chef-Trainer Thorsten Geffers aus Krankheitsgründen auf die Leader Dominik Zlatar, Mesut Demir und Erol Wallies verzichten.

Von Henning Klefisch

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Maximilian Unverricht

Im ersten Spielabschnitt deutet gar nicht einmal so viel auf solch eine klare Kiste hin. Bereits nach vier Zeigerumdrehungen scheitern Maximilian Unverricht und Marc Wiemann (Bild links) per Doppelchance am RSV-Führungstor. Zum Kabinengang geht es mit einem knappen und schmucklosen 1:0 für den Gastgeber. Den einzigen Treffer erzielt Cihat Keles mit einem verwandelten Elfmeter nach 19 Minuten. Geffers urteilt: „Die Führung per Elfmeter für den TSV Horn war meiner Meinung nach nicht regulär.“ Warum nicht? „Benjamin Genz war deutlich eher vorm Gegner am Ball, doch dieser fädelt sich dann selbst von hinten ein und der Schiedsrichter entscheidet auf Strafstoß.“ In dieser Szene hätte er von Referee Roman Klodnyckyi ganz gerne eine andere Entscheidung gesehen.

Hörster mit Abschlusspech

Yannick Schapeler

Die Hausherren besitzen weitere Abschlussaktionen der allerfeinsten Güteklasse. Gleich zweimal knallt die Kugel gegen das Aluminium. Einmal pariert der RSV-Torwart Yannick Schapeler ausgezeichnet. Muhammed Özdemir hat zudem beim Abschluss Pech.

Lumjan Braha

Auch die Hörster verfügen über so einige vielversprechende Abschlussaktionen, doch sind in Torraumnähe einfach nicht konsequent genug. Der agile Unverricht knallt etwa nach 20 Minuten den Ball an den Pfosten. Nach einem Freistoß ist fünf Minuten danach Wiemann gefährlich. In der 42. Minute scheitert Kevin Leps per Freistoß am gegnerischen Fänger Lumjan Braha.

„Haben die starke Form der letzten drei Wochen absolut bestätigt“

Thorsten Geffers

Somit ist es der überragende und reflexstarke TSV-Torwart, der seiner Mannschaft mit gleich mehreren Glanzparaden den gegentorlosen Zustand sichert. „Da freut es mich riesig, dass Lumjan heute zu alter Stärke gefunden hat“, berichtet sein Coach. Wie sein Team in den ersten 45 Minuten auftritt, freut Geffers sehr, konstatiert er doch im Gespräch mit Lippe-Kick: „In der ersten Hälfte haben wir die starke Form der letzten drei Wochen absolut bestätigt und hatten klasse Chancen.“ Geffers zeigt sich durchaus beeindruckt, wie sein Team trotz der personellen Hypotheken und der gegnerischen Qualitäten diese Herausforderung annimmt: „Wir waren also in den ersten 45 Minuten absolut drin im Spiel, hatten einige gute Chancen und das Spiel war absolut ausgeglichen.“

Hörster Leistungsabfall

Kevin Towa Kuat

Entscheidend für den Spielverlauf ist ganz gewiss der Doppelschlag in der Frühphase vom zweiten Durchgang. Kevin Towa Kuate (53. Min.) und erneut Cihat Keles (56. Min.) sorgen mit ihren Toren für die beruhigende 3:0-Führung. „Da war der Zahn gezogen“, beobachtet Haydar Özdemir im Gespräch mit Lippe-Kick. Geffers bezeichnet diese Gegentreffer als „dumm“, dies aus Gäste-Sicht. Schlecht, dass er mit Argusaugen beobachten muss, wie in der folgenden Zeit seine Jung „sich hängen lassen.“

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„Riesenkompliment für diese super Leistung“

Cristian Gabriel Lopez Otalvaro

Cristian Gabriel Lopez Otalvaro (68. Min.), Rafet Özdemir (72. Min.) und Muhammed Özdemir (82. Min.) machen letztlich das halbe Dutzend voll. Neben Braha verdient sich auch Alihan Birinci ein Sonderlob von seinem Trainer. Sämtliche fünf Tore im zweiten Abschnitt bereitet der Edeltechniker vor. „Riesenkompliment für diese super Leistung“, schwärmt Haydar Özdemir gegenüber Lippe-Kick. Dass nach dem 0:3 die nötige Spannung bei den Hörste-Jungs fehlt, ist ein Aspekt, „an dem wir unbedingt dran arbeiten müssen, denn diese Niederlage war heute trotz des klaren Resultats absolut vermeidbar“, so findet es Thorsten Geffers.

Geffers glaubt an baldige Reaktion

Haydar Özdemir

Die Frankfurter Eintracht lässt beste Grüße ausrichten, registriert doch Geffers mit Sorgenfalten auf der Stirn, dass seine Jungs sich „zu oft als launische Diva“ präsentieren. „Nach den letzten guten Spielen und entsprechenden Siegen, war es heute in der zweiten Halbzeit ein herber Rückschlag“, hat sich der Rasensportverein schließlich durch diesen krassen Leistungsabfall mächtig das Torverhältnis versaut. Geffers kündigt motiviert und tatendurstig aber via Lippe-Kick an: „Trotzdem werden wir uns die Woche wieder aufraffen, gut trainieren und am nächsten Sonntag eine entsprechende Reaktion zeigen.“ Dann folgt das nächste Gastspiel – bei der SG Brakelsiek/Wöbbel. Bestens ist die Stimmungslage naturgemäß bei den Hausherren. „Auch in der Höhe gehen wir völlig verdient als Sieger vom Platz“, bilanziert der TSV-Trainer Haydar Özdemir abschließend.

Fazit: Gleich mehrfach hat der RSV Hörste im ersten Durchgang zunächst den Führungs-, dann den Ausgleichstreffer auf dem Schlappen. Nach dem fixen Doppelschlag in der Frühphase der zweiten 45 Minuten schlägt diese Partie fortan eine klare Richtung ein. Der Heimsieg ist letztlich verdient.

Tore:
1:0 Cihat Keles (per Elfmeter; 19. Min.)
2:0 Kevin Towa Kuate (53. Min.)
3:0 Cihat Keles (56. Min.)
4:0 Cristian Gabriel Lopez Otalvaro (68. Min.)
5:0 Rafet Özdemir (72. Min.)
6:0 Muhammed Özdemir (82. Min.)