Sauberer Abschluss für den TSV Horn

Spielbericht

(ms). Für Haydar Özdemir und den TSV Horn gibt es vor Anpfiff der Begegnung nur ein Ziel, heute das letzte Spiel im Jahr 2023 gewinnen, und so weiteren Druck auf die in der Tabelle vorne liegenden Clubs auszuüben. SG Hiddesen-Heidenoldendorf reist aber nicht an, um den TSV gewähren zu lassen, sondern will selbst den Dreier, um seine im letzten Spiel gute Leistung zu bestätigen.

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Von Michael Schaper

Vor Beginn der Partie gibt es bereits den ersten Nackenschlag für die Gäste.

Tolga Pulat

Man reist mit einer absoluten Notbesetzung an, und kann die Bank nicht einmal mit Spielern aus den eigenen Reihen füllen. Von einem gut eingespielten Team kann also eigentlich keine Rede sein. Dieser Umstand bei Hiddesen-Heidenoldendorf, stellt für den TSV Horn aber keinen Grund dar, den Gegner zu unterschätzen, denn die Gäste sind, wenn auch geschwächt, keine einfache Laufkundschaft. Der TSV startet stark. Von Beginn an, ist zu erkennen, welche Marschrichtung Coach Haydar Özdemir ausgegeben hat. Für Hiddesen-Heidenoldendorf bleibt nicht viel Zeit, um in die Partie zu finden. Horn kann das Leder von Spieler zu Spieler schicken, was den Gast immer weiter in Bedrängnis bringt. So auch in der 18. Spielminute, als es dem TSV Horn gelingt, über sein „Ping-Pong-Spiel“, den Ball zu Tolga Pulat zu befördern, der diesen, zur 1:0–Führung im Netz vom Bezirksliga-Absteiger unterbringt.

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Die Gäste erwachen

Ein starker Start der Heimmannschaft, welcher nun auch bei Hiddesen-Heidenoldendorf, wie ein Weckruf wirkt.

Davide Ayena

Jetzt startet der Gast den Turbo, und stellt sich dem TSV, wo es nur geht, in den Weg. Den Hausherren fehlen, aufgrund dichtgemachter Wege, Abnehmer für ihre Bälle und können somit ihr von Beginn an gutes Spiel, indessen nicht mehr nach Belieben aufziehen. Der Matchplan des Gästetrainers Noah Kükenhöner beginnt jetzt zu greifen. Sein Team stellt dem TSV alle Wege zu und so gelingt es, den doch sehr starken Hausherren, nur noch sehr selten, den Ball nach vorne zu bringen. Hiddesen-Heidenoldendorf wird indes immer stärker und stellt sich dem Gegner nicht nur in den Weg, sondern erarbeitet sich auch immer mehr Möglichkeiten.

Justin Gottfried

Justin Gottfried tritt an zum Freistoß, und haut das Leder aus dem Halbfeld heraus hoch auf den Sechzehner. Der Ball wird immer länger und länger, und findet an der Fünf-Meter-Kante Davide Ayena, welcher hochsteigt und in der Luft förmlich zu stehen scheint, um den Ball in der 40. Spielminute, wunderschön per Kopf ins lange Eck, zum verdienten 1:1 –Ausgleich, unterzubringen. Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“. Der gute Freistoß und der geniale Abschluss bilden einfach ein sehr schön anzusehendes Ergebnis. Und es gibt noch weitere Chancen. Die Gäste hätten durchaus noch auf 1:2 erhöhen können, jedoch lässt man die Möglichkeiten liegen und geht mit einem verdienten Unentschieden in die Pause

Feuer frei in Halbzeit zwei

Die Halbzeit beginnt mit viel Kampf auf beiden Seiten. Zwei Teams kämpfen auf Augenhöhe, und es gibt immer wieder schöne Aktionen und Chancen.

Muhammed Özdemir

Es sind leidenschaftlich geführte Zweikämpfe, mit sehr viel Intensität, und man spürt, dass beide den Führungstreffer wollen. Bei so viel Kampf bleibt es nicht aus, dass der Schiedsrichter irgendwann eingreifen muss. Justin Hegerding muss innerhalb von zwölf Minuten gleich mehrfach in die Tasche greifen, und den TSV per gelber Karte in die Schranken weisen. Das hindert Horn aber nicht daran, weiter Druck zu machen und nach vorn zu spielen. Eine hitzige und spannende Begegnung, sehr zum Gefallen der anwesenden Zuschauer.

Cihat Keles

Es kommt zu einer Ecke, die laut Coach Kükenhöner keine ist: „Das war niemals eine Ecke, auf gar keinen Fall“, betont er, wirkt dabei doch recht angesäuert. Sei es drum, die Entscheidung von Schiedsrichter Polat steht. Cihat Keles tritt zum Eckball an und haut den Ball direkt zu Muhammed Özdemir. Der wiederum zieht das Spielgerät mit all seiner Klasse auf, und haut das Leder in der 75. Spielminute an den linken Innenpfosten, sicher zur 2:1–Führung für den TSV Horn, in das Tor der Gäste aus dem Detmolder Westen. Ein schönes Dingen, was dem TSV da gelungen ist. Alles in allem ist es eine mehr als sehenswerte Begegnung, die keinen Wunsch offenlässt. Selbst der Gästetrainer Kükenhöner muss nach dem Treffer neidlos anerkennen: „Das war schon ein schöner Treffer, und war auch unhaltbar“.

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Das letzte Aufbäumen

Christoph Knust

Es bleiben noch 15 Minuten plus Nachspielzeit in dieser Begegnung, und nun kommt Hiddesen-Heidenoldendorf noch einmal in den Durchstarter-Modus. Sie kämpfen und können sich gleich mehrere weitere Chancen zum Ausgleich, durch Christ Mabondo oder auch Christoph Knust, sowie auch Thomas Knöllner und Dorian Fries erarbeiten, welche sie aber nicht über die Linie des gegnerischen Torwarts Lumjan Braha bringen. Schade, da wäre mehr drin gewesen. Hiddesen-Heidenoldendorf bleibt zwar bis zum Ende bissig und kassiert auch noch zwei gelbe Karten, aber Fakt ist, dass die Begegnung mit einem 2:1–Sieg für den TSV Horn endet.

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Haydar Özdemir schließt die Runde positiv ab

Haydar Özdemir

Nach dem Spiel äußert sich der sichtbar zufriedene Coach des TSV Horn. „Über die 90 Minuten betrachtet, waren wir die agilere Mannschaft, die mehr Willen gezeigt hat. Schlussendlich muss man sagen, dass die Mannschaft, die besser gewesen ist, auch als Sieger vom Platz gegangen ist“. Damit deutet er aber keinesfalls an, dass der Gegner etwa offensichtlich unterlegen ist, sondern betont die Härte des Spiels: „Es war ein sehr intensives Spiel, es war auf jeden Fall, sehr lange auf Augenhöhe“. Seine Mannschaft hat diesen Sieg also keinesfalls mal eben eingefahren, sondern nur durch intensiven Kampf und Willen, für sich erobern können. Özdemir bedauert allerdings auch die vergebenen Chancen, worunter auch ein Pfostentreffer zählt und ein vom Schiedsrichter nicht gegebener Elfmeter. Dennoch ist der Coach am Ende zufrieden, denn vor der Partie, wurde er von großen Aufstellungssorgen, aufgrund der vielen Ausfälle geplagt. Trotzdem stand die Marschrichtung für Özdemir fest: „Wir wollten unbedingt unsere gute und starke Spielform fortführen“. Er betont auch: „Wir wollten unbedingt spielen“, was sie auch gemacht haben, und wie. Denn sein schwer geschwächter Kader hat umgesetzt, was der Trainer sich von ihnen erhofft hatte. „Umso schöner ist es dann, dass wir, mit einer überzeugenden Leistung über 90 Minuten, den Gegner gut verteidigt haben, weg von unserem Tor, und dass wir das Spiel unter diesen Umständen trotzdem dominiert haben“.

Trotz Niederlage, die beste Saisonleistung

Noah Kükenhöner

Für den Gästecoach Noah Kükenhöner gibt es trotz der Niederlage aber Grund zum Lächeln: „Wir haben zwar 2:1 gegen den TSV Horn verloren, aber am Ende des Tages war es kämpferisch und läuferisch, unsere beste Saisonleistung, definitiv“. Und genau diese Leistung, macht den Trainer dann trotz der Niederlage, stolz auf seine Mannschaft: „Was die Jungs da hineingehauen haben, da kann man nur seinen Hut vor ziehen“. So ist es, und so hat der Coach auch allen Grund, den Kopf nicht hängenzulassen, sondern aufrecht auf die kommenden Begegnungen zu blicken, indem man erneut angreifen kann, und sicher noch einige Punkte einfahren wird.

Fazit: Eine Begegnung mit richtig Pfeffer, die alles zu bieten hat, was sich Zuschauer, Trainer und Spieler wünschen können. Bis zum Abpfiff ist alles möglich, was die Spannung hochgehalten hat. Für Haydar Özdemir und dem TSV Horn, ist es der krönende Abschluss einer, durch viele Platzsorgen und Spielerausfällen geplagten Hinrunde. Der Plan, dennoch oben dranzubleiben, ist aufgegangen. Für Hiddesen-Heidenoldendorf, ist es trotz der Niederlage, dennoch eine sehr gute Leitung, auf der man aufbauen kann.

Tore:
1:0 Tolga Pulat (18. Minute)
1:1 Davide Ayena (40. Minute)
2:1 Muhammed Özdemir (75. Minute)