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Dörenwald-Haaland erlegt ineffiziente Horner

Spielbericht

(hk). Junge, Junge, der SV Diestelbruch/Mosebeck ist aber mal so richtig gut in Schuss. Der Sportliche Leiter Arne Dreier freut sich über so viel kostenlose Werbung für seinen Namen. Drei Dreier in Serie, wow, denn die Horn-Wochen gleichen einem echten Erfolgsritt. Erst der späte 1:0-Triumph über den TuS Horn-Bad Meinberg, heute der 2:1-Auswärtserfolg beim Türkischen SV Horn. Die Dörenwald-Jungs sind das Team der Stunde. Dreier wirft noch einen anderen Aspekt ins Rennen, kann er sich nicht daran erinnern, wann seine Kunstrasen-Kicker zuletzt auf Naturrasen ein Fußballspiel gewannen. „Es war mal wieder an der Zeit“, freut sich Dreier, dass dieser Fluch besiegt ist. TSV Horn-Coach Thorsten Schmiech fühlt sich derweil im falschen Film, vielleicht erinnert er sich an eine amerikanische Komödie aus dem Jahr 1993, die da lautet: „Und täglich grüßt das Murmeltier.“

 

Von Henning Klefisch

 

 

L. Schlegel

Selbstbewusst treten die klar besseren Hausherren in den ersten 45 Minuten auf, überbieten sich im Vergeben von vielversprechendsten Möglichkeiten. „Da müssen sie definitiv führen“, räumt Dreier ehrlich ein. Für Schmiech wäre sogar eine Führung mit vier Toren Differenz absolut realistisch. Was er von seinem Team sieht, beglückt ihn sehr: „Wir spielen sehr aggressiv und konsequent nach vorne.“ Die Horner-Fans haben gleich mehrfach den Torschrei auf den Lippen, fehlt oft nicht viel zum Torerfolg. Einige Male müssen die kampfstarken Di-Mo-Defensiv-Kräfte sogar auf der Torlinie klären. Leonard Schlegel beweist ebenfalls seine herausragenden Fähigkeiten als Fänger. Mit sensationellen Paraden sorgt er bei den Hausherren für kollektives Haare-Raufen. Zudem sichert er sich den Vielflieger-Rabatt. Ein Elfmeter für seine Farben wäre trotzdem drin gewesen, so Dreiers-Prognose bei Lippe-Kick. So geht es also mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause, was aus Gäste-Sicht ausgesprochen glücklich daherkommt.

 

„Viel Präzision mit notwendiger Konsequenz“

 

C. Wessel

Auch im zweiten Spielabschnitt setzen zunächst die Horner eine erste Duftmarke. Erneut befördern sie das Runde nicht in das Eckige. Diese Verschwendungssucht bestrafen die gewitzten Wangert-Jungs geschickt. Der Torjäger vom Dienst, Christopher Wessel, knallt per Doppelschlag, dass es eine wahre Wonne ist. Erst langt er in der 53. Minute zu, dann sechs Minuten später. Der Dörenwald-Haaland ist einfach eine Tormaschine, die aktuell richtig gut geölt ist. Marco Böger ist der Tor-Butler in Höchstform. Jeweils über die linke Außenbahn werden die Tore nach akkuraten Flanken vorbereitet.
Beim 1:0 muss Wessel nur noch den Kopfnicker machen. Beim zweiten Treffer unterstreicht Böger seine Spielschläue. Er passt die Kugel in den Rückraum, wo Wessel das Spielgerät annimmt und kaltschnäuzig im gegnerischen Gehäuse unterbringt. Wären diese Tore eine Facebook-Seite, dann hätte Schmiech ein „Like“ gesetzt, denn er schwärmt bei Lippe-Kick: „Dann spielen sie zweimal großartig, mit viel Präzision und mit der notwendigen Kaltschnäuzigkeit einen Konter zu Ende und führen 2:0!“ Arne Dreier hat derweil registriert: „In dieser Phase scheint dem TSV Horn ein bisschen die Kraft auszugehen.“ Er vermisst noch etwas mehr Cleverness von seinen Kantonisten, wodurch eine höhere Führung nicht realisiert werden kann. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff wird die Di-Mo-Nachlässigkeit im Torabschluss mit dem Anschlusstor von Cihat Keles bitterböse bestraft. Fortan schnuppern die rot-weißen Adler mehrfach am Ausgleichstor. Es fehlen oft nur wenige Zentimeter zum TSV-Torerfolg.

 

 

„Ich kann meiner Truppe keinen Vorwurf machen“

 

T. Schmiech

Natürlich fühlt sich Thorsten Schmiech an das 1:1 unter der Woche gegen Eichholz/Remmighausen zurückerinnert, in dem seine Mannschaft ähnlich viele Chancen verballert hat. Die Leistung stimmt, möchte er nach dem Ergebnis-Rückschlag seinen Jungs nicht vorwurfsvoll gegenübertreten: „Ich kann meiner zusammengewürfelten Truppe keinen Vorwurf machen, was Einsatz, Wille und Mentalität angeht, aber wer seine Chancen nicht nutzt, darf auch nicht den Anspruch erheben, für drei Punkte infrage zu kommen.“

 

 

„Man muss sich als Team hinterfragen“

Was hat denn nach seinem Dafürhalten den Ausschlag für die Dörenwald-Jungs gegeben? „Diestelbruch/Mosebeck hat sich letztlich durch ihren Kampfeswillen und ihre Effektivität den Dreier auch verdient und hat in einem intensiven, aber immer fairen Spiel dann auch verdient gewonnen.“ Selbst empfiehlt er seinem Team, nicht den Glauben an die eigene Stärke zu verlieren, zugleich konsequenter im Torabschluss zu agieren, damit möglichst rasch wieder die Erfolgsspur betreten werden kann. Schmiech rechnet vor: „Wenn man so wie wir heute 75 Prozent des Spiels beherrscht und der Gegner nur 25 Prozent und am Ende nur ein 1:2 steht, muss man sich als Team hinterfragen und dem Gegner zum Sieg gratulieren!“ Dreier resümiert bei Lippe-Kick: „Ein glücklicher Sieg. Unter dem Strich aber am Ende auch nicht ganz unverdient, weil wir es in der zweiten Halbzeit einfach cleverer machen, die Dinger gut zu Ende spielen.“

 

 

Fazit: TSV Horn macht und tut, investiert unglaublich viel, besitzt eine ganze Litanei an Torchancen, doch der SV Diestelbruch/Mosebeck hat mit Wessel einen coolen Kantonisten, der lehrbuchhaft für die Hausherren agiert.

 

 

Tore:

0:1 Christopher Wessel (53. Min.)
0:2 Christopher Wessel (59. Min.)
1:2 Cihat Keles (75. Min.)

 

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
24. Oktober 2021 90' Kreisliga A Detmold 2021/22 11

Spielort

Eggestadion
Am Eggestadion 6, 32805 Horn-Bad Meinberg, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
Türkischer SV Horn011Loss
SV Diestelbruch-Mosebeck022Win

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