Asemisser zerlegen LHL II gnadenlos

Spielbericht

(hk). Die Schützenfeste vom TuS Asemissen II werden ausgiebig zelebriert. An Ostern purzeln nur so die Gegentore in die fremden Nester. An Ostersamstag legten die Meerkötter-Männer dem TuS Bexterhagen II gleich fünf Eier ins Netz, Ostermontag schluckte die Reserve aus Leese/Hörstmar/Lieme gar elf Gegentore. Mit diesen Torfestivals untermauern die West-Lipper ihre Ansprüche auf die Vizemeisterschaft.

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Von Henning Klefisch

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Kai Bullock

Von Anpfiff an übernehmen die Asemisser das Heft des Handelns, spielen sich immer wieder geschickt über die Außenpositionen frei. Auf den Flanken, so ist es die Erkenntnis von TuS II-Trainer Florian Meerkötter, hat die Spielgemeinschaft nämlich im Hinspiel so manche Schwierigkeiten offenbart. Hilfreich, um die eigene Spielidee durchzusetzen, ist für die Hausherren gewiss der ultimative Traumstart nach fünf Minuten. Kai Bullock, offenbar nicht verwandt oder verschwägert mit Sandra Bullock, zirkelt einen überragenden Freistoß aus dem Halbfeld direkt auf das Haupt von Marcel Spitzer (Bild rechts), der mit Schmackes zur 1:0-Führung einschädelt. Ein Zwilling von diesem Führungstor ist der Ausgleichstreffer, der fünf Minuten später auf deckungsgleiche Art und Weise fällt. Einen ruhenden Ball aus dem Halbfeld köpft Frederik Schöne zum 1:1 ein. Meerkötter beanstandet: „Hier passt unser Stellungsspiel überhaupt nicht, sodass drei Spieler alleine vor unserem Torwart stehen.“ Der verdutzte Walter Lemke fühlt sich von seinen Vorderleuten in dieser Szene mächtig im Stich gelassen.

Asemisser Kombinationskunst

Marcel Jablinski

Die Asemisser Antwort folgt jedoch prompt. Nur 120 Sekunden danach ist Spitzer nach einem Eckball von Marcel Jablinski zur abermaligen Führung erfolgreich. Es soll noch besser kommen für die Blau-Weißen, die in Spielminute 18 das 3:1 bejubeln. Matthias Riediger serviert für Tobias Kock (Bild rechts). Nach 32 Minuten bietet sich für Spitzer die herausragende Möglichkeit, den vierten Treffer nachzulegen. Im Anschluss an einen hervorragenden Spielzug steht er frei vor Gäste-Fänger Nick Pucker. „Er wird anschließend ohne Chance auf den Ball von hinten umgetreten“, ist diese Aktion von Thorben Kocks für Meerkötter nicht nachvollziehbar. Den von Referee Hüseyin Öztürk verhängten Elfmeter verwandelt Marcel Spitzer zielsicher zum 4:1. Der Elfmetersünder „sieht nur gelb“, schüttelt Florian Meerkötter hier nur mit dem Kopf. Weil: „Aus meiner Sicht war das Foul an sich eine klare rote Karte. Unabhängig davon, wo das Foul stattgefunden hat.“ 180 Sekunden folgend erhöht Raffael Giebel zum 5:1-Halbzeitstand für den turmhoch überlegenen TuS Asemissen II.

LHL II in doppelter Unterzahl

Justin Vogt

In der Kabine thematisieren es die Hausherren, ob sie den gezeigten Spielvortrag 45 weitere Minuten so beibehalten wollen. Sie tun es, denn das Schützenfest geht munter weiter. Drei Minuten nach dem Seitenwechsel macht Justin Vogt das halbe Dutzend voll. Er spielt die Kugel zunächst auf Marcel Spitzer, hinterläuft seinen Mitspieler schulbuchmäßig, wird dann von Spitzer in Position gebracht und erzielt per Flachschuss das 6:1. Mit einem Doppelschlag (53., 55. Min.) sorgt Matthias Riediger (Bild rechts) für die 8:1-Führung der Gastgeber. Was ein echter Störfaktor für Florian Meerkötter ist: „In der Folge zeigen einzelne Spieler von Leese/Hörstmar/Lieme II eine überzogene Härte. Sie gehen bewusst auf meine Spieler, ohne den Ball haben zu wollen. In der 61. Minute gibt es die erste rote Karte aufgrund einer Notbremse kurz vor dem Strafraum. Es gab weitere Fouls und Beleidigungen, die so nicht auf den Fußballplatz gehören“, findet er. Kocks muss vorzeitig das Spielfeld verlassen. Der TuS Asemissen II liefert eine sportliche Antwort. Raffael Giebel (66. Min.) und zweimal Tobias Kock (81., 84. Min.) schrauben das Ergebnis auf 11:1 in die Höhe. Die Spielgemeinschaft schwächt sich eine Minute vor dem Schlusspfiff selbst. Meerkötter erklärt: „In der 89. Minute bekommt Leese/Hörstmar/Lieme II die zweite rote Karte. Auch diese rote Karte erhält der Spieler vollkommen zurecht.“ Dominic Breitenkamp kassiert diesen Platzverweis.

„Möchte nicht die ganze Mannschaft über einen Kamm scheren“

Florian Meerkötter

Letztlich bilanziert Meerkötter im Lippe-Kick-Gespräch: „Am Ende gewinnen wir auch in der Höhe vollkommen verdient. Ich sage selten etwas gegen den Gegner und gucke in der Regel eher auf meine eigene Mannschaft und was wir verbessern können.“ An dieser Stelle macht er allerdings eine rühmliche Ausnahme: „Der ein oder andere Spieler sollte sich aber mal hinterfragen, ob er mit seinem Verhalten den eigenen Verein respektvoll vertritt. Und damit möchte ich ausdrücklich nicht die ganze Mannschaft über einen Kamm scheren. Ich kenne viele Spieler persönlich noch als Spieler und Trainer und es waren viele faire Duelle.“ Für ihn überwiegt nach dieser einseitigen Angelegenheit vor allem ein Aspekt: „Ich bin froh, dass wir keine Verletzten haben und wir bereiten uns jetzt auf das Spiel gegen Yunus Lemgo vor.“

Fazit: Eine glasklare Angelegenheit für den TuS Asemissen II, der äußerst zeitnah deutlich macht, dass nur er für den Heimsieg infrage kommt. Die Zweite aus Leese/Hörstmar/Lieme hat zu keiner Phase der Partie den Hauch einer Chance. Selbst die Hoffnung nach dem Ausgleichstor ist verschwindend gering, denn keine 120 Sekunden später liegen die Meerkötter-Männer erneut in Führung.

Tore:
1:0 Marcel Spitzer (5. Min.)
1:1 Frederik Schöne (10. Min.)
2:1 Marcel Spitzer (12. Min.)
3:1 Tobias Kock (18. Min.)
4:1 Marcel Spitzer (per Elfmeter; 33. Min.)
5:1 Raffael Giebel (36. Min.)
6:1 Justin Vogt (48. Min.)
7:1 Matthias Riediger (53. Min.)
8:1 Matthias Riediger (55. Min.)
9:1 Raffael Giebel (66. Min.)
10:1 Tobias Kock (81. Min.)
11:1 Tobias Kock (84. Min.)