Giebel glänzt mit Fünferpack

Spielbericht

(hk). Einen Kantersieg mit drei Ausrufezeichen landet der TuS Asemissen II. Vor heimischer Kulisse lassen die West-Lipper dem TBV Lemgo III überhaupt keine Chance, schicken sie mit einem klaren 6:1 auf die Heimreise. Durchaus bedient nach dieser klaren Abreibung zeigt sich der TBV III-Trainer John Breeden, der im Duktus von einem Buchhalter festhält: „6:1 verloren. Glückwunsch an Asemissen, die insgesamt natürlich verdient gewonnen haben.“

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Von Henning Klefisch

Mit dem Anpfiff von Referee Dirk Vögeli nehmen die Asemisser die Hände an das Lenkrad, so die Beobachtung von Chef-Trainer Florian Meerkötter.

Raffael Giebel

Etwas anders bewertet jedoch Breeden die Anfangsphase: „Wir waren zu Beginn gut im Spiel. Man hatte in der Zeit nicht gemerkt, dass Asemissen II Favorit ist.“ Der schwungvolle Start wird nach sechs Minuten mit dem 1:0 von Raffael Giebel bestätigt. Tobias Kock flankt gefühlvoll und Giebel ist aus der Nahdistanz der erfolgreiche Verwerter. Völlig unverständlich ist für Breeden, dass dieser Treffer anerkannt wird. Schließlich hätte der Unparteiische Dirk Vögeli doch ein Foulspiel an seinem Mitspieler auf Höhe der Mittellinie unbedingt erkennen müssen. „Ein Spieler von Asemissen sagte, spiel den Ball ins Aus, damit unser Spieler behandelt werden konnte“, berichtet der Gäste-Trainer. Um sodann etwas verwundert festzustellen: „Dennoch spielt Asemissen es zu Ende und macht das 1:0.“ Eine Anmerkung von ihm: „Hier hätte ich mir mehr Fairness gewünscht.“

„Lassen kaum etwas zu, kontrollieren das Spiel“

Fünf Zeigerumdrehungen folgend schon erhöht Fynn Redekop auf 2:0, als er aus 18 Metern erfolgreich den Ball ins gegnerische Gehäuse schießt.

Fynn Redekop

Michel Klippenstein spielt hier den finalen Pass. Breeden vermisst in dieser Szene die angemessene Abstimmung zwischen seinem Torwart und Abwehrspieler. „Danach haben wir noch ein paar Chancen, um das Spiel komplett in der Anfangsphase zu entscheiden, aber wir vergeben diese Chancen“, trauert Meerkötter der frühzeitigen Vorentscheidung spürbar etwas hinterher.

Michel Klippenstein

Dieses wäre im Gleichklang mit der nötigen Energieschonung gewesen. Fast ausschließlich zirkuliert das Spielgerät durch die heimischen Reihen, die kombinationsstark sind. Michel Klippenstein hat bei einem Lattenkopfball großes Pech. Nach 30 Minuten werden die Asemisser passiver, die Lemgoer aktiver, was zu Gästechancen führt, die allerdings unvollendet bleiben. „Ansonsten stehen wir aber sehr gut und lassen kaum etwas zu und kontrollieren das Spiel“, betont Meerkötter gegenüber Lippe-Kick. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff serviert Kock erneut per Flanke für seinen Buddy Giebel, der eine vorzügliche Kopfarbeit leistet und zum 3:0-Pausenstand erfolgreich ist. „Das war ein klares Abseits und das muss man abpfeifen“, kritisiert Breeden dies gewohnt ehrlich.

Tümenci mit dem verdienten Ehrentor

Mehr Agilität als in der Schlussviertelstunde vom ersten Abschnitt erhofft sich in den zweiten 45 Minuten Florian Meerkötter von seinem Team.

Kai Bullock

Seine Worte verhallen nicht unerhört, denn vier Minuten nach dem Seitenwechsel baut Giebel den Vorsprung zum 4:0 aus. Sein Weitschuss ist für den TBV III-Torwart Moritz Stenten allerdings nicht unhaltbar. 65 Minuten sind absolviert, als Kai Bullock dieses Mal für den überragenden Raffael Giebel der letzte Passgeber ist. Das halbe Dutzend voll macht sechs Minuten später Raffael Giebel, wer auch sonst, der nach Vorarbeit von Metin Souk trifft.

Metin Souk

Fünf der sechs Asemisser Tore gehen damit auf das Konto des Offensivspielers, der einen unersättlichen Torhunger an diesem Tag demonstriert. Nach 72 Minuten wird die Laune allerdings ein wenig getrübt, als nämlich Cüneyt Tümenci den Ball in den Knick jagt, dabei Asemissen II-Torwart Marvin Schröder überhaupt keine Abwehrchance gestattet. Auf seinem Posten ist er allerdings nur 120 Sekunden später, als er einen starken Schuss mit einer tollen Parade um den Pfosten lenkt. „Nach dieser kurzen Phase der Unachtsamkeit stehen wir wieder stabil“, freut sich Meerkötter darüber, dass dies nur eine flüchtige Schwächeperiode ist.

Problem mit der mangelnden Kaltschnäuzigkeit

Florian Meerkötter

In der Schlussviertelstunde sind die Hausherren wieder in ihrem gewohnten Rhythmus. Beachtliche fünfmal laufen sie mutterseelenallein auf Stenten zu, der stets seinen Kasten sauber halten kann. Zumindest in diesen Szenen. „Das ist auch das Einzige, was ich meinen Jungs vorwerfen kann. In dieser Phase müssen wir eigentlich noch Tore erzielen und nachlegen.“ Dann wäre vielleicht sogar ein zweistelliger Heim-Erfolg keine Illusion gewesen.

„Der Sieg ist völlig in Ordnung“

John Breeden

Wegen des klaren Rückstands müssen die Lemgoer in den zweiten 45 Minuten merklich das Risiko steigern. Deshalb positionieren sie sich „etwas höher, um etwas offensiver zu werden“, verdeutlicht John Breeden. Zugleich treffend analysierend: „Hier hat Asemissen II seine Stärke ausgespielt und durch schnelle Konter die restlichen Tore erzielt.“ Am Ende ist das halbe Dutzend bekanntlich voll. „Unterm Strich ist der Sieg völlig in Ordnung“, resümiert der TBV III-Trainer im Gespräch mit Lippe-Kick. In Summe zeigt sich Florian Meerkötter mit der Leistung seiner Mannschaft „natürlich zufrieden.“ Automatisch wandert jetzt der Blick zum nächsten Heimspiel gegen den SV Wüsten III. Meerkötter kündigt zu den eigenen Ansprüchen an: „Genauso wollen wir auch am kommenden Sonntag das letzte Pflichtspiel gestalten.“

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Fazit: Dieser Sieg entspricht absolut den Tatsachen auf dem Spielfeld. Hätten die Lemgoer früher den ersten Treffer erzielt, wäre die Partie vielleicht anders verlaufen. Doch bekanntlich findet das Leben, ebenfalls der Fußball, nicht im Konjunktiv statt.

Tore:
1:0 Raffael Giebel (6. Min.)
2:0 Fynn Redekop (11. Min.)
3:0 Raffael Giebel (45. Min.)
4:0 Raffael Giebel (49. Min.)
5:0 Raffael Giebel (65. Min.)
6:0 Raffael Giebel (71. Min.)
6:1 Cüneyt Tümenci (72. Min.)