Reds brennen ein Fußball-Feuerwerk ab

Spielbericht

(hk). Den zweiten Dreier im sechsten Saisonspiel feiert der TuS Bexterhagen III mit dem 5:0-Heimerfolg über den TBV Lemgo III. Die Lieferzeit ist angebrochen für den Aufsteiger, denn die Bex-Jungs liefern das ab, was von Chef-Trainer Dragan Sumanovic verlangt wird. Dieser schwärmt via Lippe-Kick: „Alles, was wir über die Wochen trainiert haben, haben meine Jungs heute genauso umgesetzt.“ Die fehlende Kontinuität im Leistungsvermögen prangert derweil TBV Lemgo III-Chef-Trainer John Breeden an, wenn er gegenüber Lippe-Kick feststellt: „Letzte Woche hopp, jetzt Flop.“ Die Enttäuschung ist groß bei ihm: „Das war kein gutes Fußballspiel von uns.“

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Von Henning Klefisch

John Breeden

Taktisch überaus diszipliniert verrichten die Hausherren ihr Tagwerk, laufen die Lemgoer Viererkette über die komplette Spielzeit immer und immer wieder an. Auch deshalb sind es zahlreiche Ballgewinne, die für die Bexterhäger folglich herausspringen. Dabei sind die Lemgoer in der Anfangsviertelstunde noch ziemlich gut drin im Spiel, setzen die Vorgaben vom Matchplan ausgezeichnet um. Plötzlich wird ein imaginärer Stecker gezogen. „Dann haben wir das Spielen komplett eingestellt. Ich habe meine Mannschaft kaum wiedererkannt“, kratzt sich Breeden etwas verdutzt an der Stirn. Um zugleich zu analysieren: „Klar war Bexterhagen durch Spieler der oberen Mannschaften verstärkt, aber kein Gegner, gegen den man verlieren muss, bei allem Respekt.“

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„Das muss man sehen“

Rody Al Aliko

Bei den Gästen gibt es eine große Mängelliste. „Einsatz, Kampf und Leidenschaft waren nicht bei allen vorhanden“, kritisiert er seine Jungs gewohnt ehrlich. Im ersten Spielabschnitt besitzen nämlich die Bexterhäger die Ball- und Gegner-Kontrolle, dominieren die Partie nach Belieben. Vor allem der Spielaufbau der Lemgoer ist hanebüchen, sind es doch unzählige Fehlpässe, die ihr Spiel kennzeichnen. So einige Offerten sprechen sie gegenüber dem Gastgeber aus. Selbst fehlt ihnen bei gleich drei lukrativen Torchancen das nötige Abschlussglück. „Mein Team hat heute den Gegner und den Ball laufen lassen“, schwärmt dagegen Sumanovic im Gespräch mit Lippe-Kick. In den ersten 45 Minuten sind die Hansestädter noch wehrhaft, doch gehen mit einem 0:2-Rückstand nach zwei Toren von Rody Al Aliko (26.; 45. + 1 Min.) in die Kabine. Als „spielentscheidend“ erkennt Breeden diese Szene, die zum 2:0 führt. So sei Al Aliko doch satte „drei Meter im Abseits“ gewesen, weshalb er mutterseelenallein auf den TBV III-Torwart Alexander Ehlebracht (Bild rechts) zulaufen kann, um zu treffen. Breeden findet: „Es ist immer schwer für einen Schiedsrichter, alles zu erkennen, aber das muss man sehen.“

Doppel-Bum-Bum-Becker

Firas Salih Yousif

In der Halbzeitpause gibt Dragan Sumanovic seiner Mannschaft die klare Order mit auf den Weg, „weiter auf das Tempo gehen zu wollen.“ Warum das denn? „Weil ich gemerkt habe, dass wir physisch besser drauf sind als der TBV Lemgo III.“ So soll möglichst schnell das wohl vorentscheidende dritte Tor erzielt werden, prophezeit der Reds-Coach via Lippe-Kick: „Wenn wir das schaffen, dann werden die Köpfe von Lemgo heruntergehen. Und genau das haben meine Jungs super umgesetzt.“

Tobias Becker

Es ist sogar ein zweiter Doppelschlag, dieses Mal ist Tobias Becker in der 67. und 71. Minute erfolgreich, der dafür sorgt, dass die Bexterhäger endgültig die Ausfahrt Richtung Heimsieg nehmen. Die Lemgoer möchten Druck erzeugen, was aber deshalb misslingt, weil dies nicht von der kompletten Mannschaft praktiziert wird. Somit werden interessante Räume im Mittelfeld freigegeben, die von den engagierten Bexterhägern sinnvoll besetzt und bespielt werden. Für den 5:0-Endstand sorgt nach 86 Minuten Firas Salih Yousif.

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„Der TBV Lemgo III ist kein Fallobst“

Dragan Sumanovic

Dragan Sumanovic ist schockverliebt in seine Spieler, als er schwärmt: „Meine Jungs haben heute ihr Meisterstück geliefert und wurden mit den Toren auch belohnt. Auch die Höhe des Sieges geht in Ordnung.“ Er bescheinigt seinem Team, „eine geile Vorstellung“ demonstriert, die Lemgoer „über 70 Minuten beherrscht zu haben.“ Immerhin hat der Aufsteiger diesen Sieg gegen einen letztjährigen Aufstiegs-Kandidaten eingefahren, der zuletzt seine fußballerische Stärke beim 2:0-Sieg über den TuS Leopoldshöhe II eindrucksvoll gezeigt hat. „Chapeau an meine Jungs, der TBV Lemgo III ist kein Fallobst“, hat er mit diesen Aussagen vollkommen recht.

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„Froh, dass ich ein Teil vom Team sein darf“

Dass der Sieg hochverdient ist, wird auch dadurch bewiesen, dass John Breeden Sumanovic dazu gratuliert. Mental sind die Bexterhäger voll auf der Höhe, denn der vorherrschende Abstiegskampf ist nichts für zartbesaitete Seelen. Der Bex III-Trainer betont mit Nachdruck gegenüber Lippe-Kick: „Wenn du so unter Druck stehst, abzuliefern und du als Team lieferst, das heute mit so einer Leichtigkeit tust, unglaublich“, jubelt er, um zugleich etwas sentimental zu werden: „Ich bin froh, dass ich ein Teil vom Team sein darf.“ Die Stimmung bei John Breeden ist eher so suboptimal. „Das ist definitiv ein Rückschritt in der zuletzt positiven Entwicklung. Wir werden weiterarbeiten und uns auf den nächsten Gegner vorbereiten.“ Da John Breeden traditionell ein fairer Verlierer ist, richtet er seinen „Glückwunsch an den TuS Bexterhagen III zum insgesamt verdienten Sieg.“

Fazit: Die Lemgoer bringen ihre PS in diesem Spiel nicht voll auf die Straße. Anders die leidenschaftlich und mannschaftlich geschlossen auftretenden Bexterhäger, die ein gutes Heimspiel bestreiten, die Gäste vor Aufgaben stellen, die diese nicht lösen können. Ergo: Ein hochverdienter Heimsieg für die Hausherren.

Tore:
1:0 Rody Al Aliko (26. Min.)
2:0 Rody Al Aliko (45. + 1 Min.)
3:0 Tobias Becker (67. Min.)
4:0 Tobias Becker (71. Min.)
5:0 Firas Salih Yousif (86. Min.)