Matchwinner Weiser sticht

Spielbericht

(hk). Die Moral ist absolut intakt beim SV Werl-Aspe. Trotz eines zweimaligen Rückstandes, nach einem Doppelschlag von Eric Wöhler, gewinnen die Gäste bei tropischen Wetterverhältnissen und „eher dürftigen Platzverhältnissen“ auf der Rasenfläche vom Alten Postweg mit 3:2. Werl-Aspe-Cheftrainer Marcio Goncalves wischt sich noch die Schweißperlen von der Stirn, um sodann in völliger Erleichterung durchzupusten: „Bexterhagen hat es echt stark gemacht und uns vor einige Herausforderungen gestellt.“ Ähnlich verhält sich die Bewertungssituation beim Bexterhäger Obmann Andre Gronemeier, der von einem Spiel gegen den „erwartet schweren Gegner“ spricht. Dass die Männer vom Heerser Bruch in diesem Jahr Höhenluft schnuppern werden, diese Annahme wird für ihn durch dieses Match nachdrücklich bestätigt.

Von Henning Klefisch

Eric Wöhler

Da die Asper in den vergangenen Wochen bereits zwei aufregende Pokal-Runden in den Knochen hatten, die A-Ligisten aus Sonneborn/Alverdissen (3:1) und Schötmar (3:2) aus dem Wettbewerb beförderten, müssen im Derby einige Kraftreserven angezapft werden. „Daher auch ein Hut ab auf meine Mannschaft. Ich bin stolz auf meine Jungs, wie sie wieder einmal nach einem Rückstand zurückkehren“, berichtet Goncalves bei Lippe-Kick. In der Tat, denn Wöhler bringt die Hausherren nach 25 Minuten mit 1:0 in Führung und sorgt damit für einen echten Hexenkessel, der bis zur Halbzeitpause Bestand hat. Völlig berechtigt, denn die Reds lassen sich vom Publikum pushen, fahren stets und ständig gefährliche Umschaltaktionen. Währenddessen sind in dieser Phase Abschlussaktionen vom SV Werl-Aspe ziemlich rar gesät.

A-Jugend-Power ist dem SV Werl-Aspe behilflich

Alexander Pape

Vier Minuten nach dem Seitenwechsel egalisiert Alexander Pape für den Favoriten, der fortan selbstbewusst agiert, sich auch durch den abermaligen Rückstand nach 59 Minuten durch Wöhler nicht aus dem Konzept bringen lässt. Die Werl-Asper reagieren stark, gleichen in der 71. Spielminute durch Luca Fabio Kopsieker erneut aus. Es soll noch besser kommen für die Schwarz-Weißen. Dem zuvor so überragenden Stuke im Bex-Gehäuse verspringt unglücklich das Spielgerät. Max Marek Weiser ist blitzschnell zur Stelle, schiebt das Spielgerät an Stuke vorbei zum Last-Minute-Siegtor in der 95. Spielminute ein. Goncalves strahlt: „Wieder ein A-Jugendspieler, der entscheidenden Anteil am Sieg hatte.“

„Hätten mit etwas Glück sogar drei Punkte behalten können“

Dass dieser Nackenschlag in der fünften Minute der Nachspielzeit kassiert wird, bezeichnet Gronemeier (Bild rechts) als „übel.“ Schließlich pariert Stuke im Spiel überragend. Und: Die Bexterhäger haben zuvor Pech mit einem Lattenknaller und einer weiteren „hundertprozentigen Chance“ zum dann wohl vorentscheidenden 3:1. Ergo bilanziert der langjährige Kicker: „Es war sehr ausgeglichen, ein Unentschieden wäre leistungsgerecht gewesen.“ Zurückblicken sorgt nur für Nackenstarre. Deshalb gilt: „Wir nehmen das Positive mit, dass wir gegen einen Gegner, der in der Liga stark sein wird, auf Augenhöhe waren und mit etwas Glück sogar drei Punkte hätten behalten können.“ Im kommenden Match wollen die Bexterhäger eben den ersten Saisonsieg nachholen. „Glückwunsch an den SV Werl-Aspe. Wir machen weiter“, bilanziert Andre Gronemeier schlussendlich.

„Stuke hat sauber gehalten“

Florian Stuke

Eben, weil es so ultraspät ist, zudem dieses Tor durch einen Fauxpas zustande kommt, räumt Goncalves ehrlicherweise gegenüber Lippe-Kick ein: „Wir hätten uns nicht über ein Unentschieden beschweren können.“ Wie Florian Stuke im Bexterhäger Kasten gehalten hat, animiert Goncalves zum Staunen: „Stuke hat sauber gehalten, Respekt, wie er manche Freistoßschüsse pariert hat.“ Dass sie gleich zweimal einem Rückstand hinterherlaufen müssen, betrachtet er als verbesserungswürdig, „aber zwei Spiele innerhalb von drei Tagen mit sommerlichen Temperaturen, das ist natürlich auch knüppelhart. Wir freuen uns riesig über die drei Punkte. Das war enorm wichtig für uns.“ Nach dem Einzug in das Pokal-Viertelfinale ist jetzt auch der Liga-Start mit einem hart erkämpften Auswärtssieg bei hoch motivierten Bexterhägern gelungen.

Fazit: Bexterhagen erwischt einen prächtigen Start, geht gleich zweimal in Führung. Durch den Leistungsaufschwung im zweiten Abschnitt ergattert der SV Werl-Aspe allerdings einen absolut verdienten Auswärtssieg, der aufgrund des Zeitpunktes jedoch glücklich ist. Für den neutralen Beobachter ist diese Partie hochinteressant, da Spannung ein wesentlicher Inhaltsstoff in diesem Match ist. Nervenbündel hingegen werden arg gequält.

Tore:
1:0 Eric Wöhler (25. Min.)
1:1 Alexander Pape (49. Min.)
2:1 Eric Wöhler (59. Min.)
2:2 Luca Fabio Kopsieker (71. Min.)
2:3 Max Marek Weiser (90. + 5 Min.)