Reds sichern sich die Klasse, Brake steigt ab

Spielbericht

(hk). Die Bexterhäger haben sich mit einem 3:1-Heimsieg über den TuS Brake den Klassenerhalt gesichert. Die Hansestadt Lemgo trägt somit Trauer, denn neben den Brakern muss auch die SG Hörstmar/Leese, die ihr Spiel gegen den SC Bad Salzuflen mit 2:3 verloren haben, die bittere Abstiegspille schlucken. „Es gab von der ersten Minute an keinen Zweifel, wer das Spiel für sich entscheidet“, meint damit der Bex-Co-Trainer Maximilian Ilgner klar sein Team, was zielstrebig und engagiert auftritt. TuS Brake-Chef-Coach Alexander Kirsch offenbart im Gespräch mit Lippe-Kick: „Aus sportlicher Sicht ist dieser Tag für uns extrem traurig.“ Ehrlich einräumend, fühlt er sich korrigiert: „Ich habe das ganze Jahr gesagt, dass wir die Klasse halten. Jetzt haben wir es nicht geschafft. Am Ende muss man sagen, es war verdient.“ Es ist eine echte Zäsur, denn seit 2008 hat der TuS Brake ununterbrochen im Lemgoer Kreisoberhaus gespielt (siehe: https://www.lippe-kick.de/2023/01/15/bilanz-tus-brake/).

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Von Henning Klefisch

Marc Philipp Hotes

Bereits in der neunten Spielminute schlägt zum ersten Mal der Ball im Gästegehäuse ein. Marc Hotes ist zum 1:0 erfolgreich, verpasst wenige Augenblicke später noch seinen zweiten Treffer in dieser Partie. Die Gäste haben in dieser Phase einzig und allein einen Weitschuss aus 18 Metern-Torentfernung von Fynn-Dario Mannel zu verzeichnen. Deshalb geht es mit der knappsten aller möglichen Pausenführungen in die Kabine. Aus dieser kommen die Bexterhäger absolut wacklig heraus, schwimmen sie zunehmend gewaltig. Deshalb übernehmen jetzt die Walkenfeld-Jungs die Initiative. Als Dominik Niekamp aber vier Minuten nach dem Seitenwechsel auf 2:0 stellt, bringt das eine erhöhte Sicherheit für den TuS Bexterhagen.

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Kirsch-Kopfball wird zu Stukes Beute

Florian Stuke

Ab der 70. Spielminute entwickelt der Gast immerhin eine kurze Drangperiode, erzeugen sie erstmalig in dieser Partie so etwas wie Torgefahr. Wie etwa einen Kopfball von Alexander Kirsch nach 75 Minuten, der von Bex-Fänger Florian Stuke per unfassbarer Reaktion aus dem Winkel gekratzt wird. Wäre in dieser Szene das Anschlusstor gefallen, dann steigt automatisch die Comeback-Möglichkeit, versichert Kirsch glaubhaft im Gespräch mit Lippe-Kick.

Tim Kuhfuss

In die Karten spielt den Reds langfristig auch der Platzverweis für Brake-Kicker Tim Kuhfuss, der nach 79 Minuten die Ampelkarte wegen einem wiederholten Foulspiel kassiert. In Überzahl agieren die Bexterhäger zunächst aber etwas schlampig, sprechen damit ein Einladungsschreiben für den TuS Brake aus, was dieser jedoch die meiste Zeit nicht anzunehmen weiß. Der verbessert auftretende TuS Brake verkürzt in der 87. Minute durch Ferdinand Käthner auf 1:2. Danach drängen die Walkenfeld-Jungs vehement auf den Ausgleichstreffer, entblößen somit die eigene Abwehr. Doch in der vierten Minute der Nachspielzeit sorgt Fabian Butzkies mit seinem Treffer zum 3:1 endgültig für klare Verhältnisse. Kirsch möchte aber festhalten, dass dieses Tor auch aufgrund des Zeitpunktes keineswegs von spielentscheidender Bedeutung gewesen ist.

„Gesehen, wie viel Herzblut in unserer Truppe steckt“

Maximilian Ilgner

„Wir haben die Klasse gehalten. Das freut mich auch für die Mannschaft, weil sie die letzte Zeit viel investiert haben. Da hat man gesehen, wie viel Herzblut in unserer Truppe steckt“, schwingt eine gehörige Portion Stolz in seiner Stimme mit. Zugleich möchte er auch dem TuS Brake und der SG Hörstmar/Leese „viel Erfolg auf dem weiteren Weg wünschen, dass sie schnell wiederkommen.“ Am Spieltag hat er eine Mannschaft aus Brake beobachtet, die „sportlich fair“ gewesen ist. „Ich bin mir sicher, dass diese super Truppe schnell wiederkommen wird.“ Er begründet dies überzeugend: „Wenn die Mannschaft so zusammenbleibt, haben sie gute Jungs da drin. Dann sehe ich keine Zweifel, dass sie nächstes Jahr wieder hochgehen.“

Bitte zukünftig weniger Drama von den Reds

Selbst werden es die Reds so richtig krachen lassen, dürfen sie ein weiteres Jahr in der Lemgoer A-Klasse ausgiebig feiern. Bereits ab der kommenden Woche allerdings intensivieren sie deutlich die Vorbereitungen auf die neue Spielzeit. So wird das Trainerteam um Chef-Coach Jens Reitemeier (Bild rechts) die erforderlichen Lehren aus dieser Saison ziehen müssen, damit sie es in einem Jahr nicht mehr so spannend werden lassen im Kampf um den Klassenverbleib. Auf Dauer wird dadurch nämlich der Alterungsprozess deutlich beschleunigt. Dieser „Bexterhagen-Stil“ soll fortan der Vergangenheit angehören, braucht es diese Dramatik keinesfalls. „Jeder weiß, worauf es im nächsten Jahr ankommt“, versichert Maximilian Ilgner. An dieser Stelle möchte er dem Nachbarverein aus Ahmsen recht herzlich zur Meisterschaft und dem Bezirksliga-Aufstieg gratulieren. „Sie haben es riesig gemacht“, klatscht er innerlich Beifall.

„Nie die richtige Haltung zum Gegner und Platz gefunden“

Alexander Kirsch

Kirsch gibt zu, dass der TuS Bexterhagen an diesem Tag das bessere Team stellt, deshalb völlig berechtigterweise die maximale Ausbeute einsackt. Dem Kontrahenten möchte er zu dieser „sehr beherzten Leistung“ gratulieren. Ebenfalls an den erfolgreichen Aufsteiger SC Extertal richtet er seinen Glückwunsch. Er stellt im Vergleich zu seinem Team fest: „Sie haben all das gut gemacht, was wir haben vermissen lassen.“ Mit zu vielen Vorwürfen möchte er seinem Team aber auch nicht gegenübertreten, haben es seine Brake-Kicker schließlich „nicht geschafft, was wir die letzten Wochen sehr gut gemacht haben.“ Er konkretisiert seine Analyse: „Wir waren von der ersten Sekunde an nicht in den Zweikämpfen, haben nie die richtige Haltung gefunden zu dem Gegner und zum Platz. Wir haben versucht, Dinge spielerisch zu lösen, was schwerlich möglich war, haben leichtfertig die Bälle verloren.“ Dazu gesellt sich auch das defizitäre Abwehrverhalten: „Wir haben keine gute Deckungsarbeit geleistet, zu viele leichte Fouls begangen.“

„Für den Abstieg gibt es viele Gründe“

Er geht durchaus selbstkritisch mit sich selbst ins Gericht: „Wir müssen uns selbst den Schuh anziehen. Vor allem ich als Trainer habe die Mission nicht erfüllt. Für den Abstieg gibt es viele Gründe.“ Der Blick nach vorne klingt vielversprechend, sind doch „Verein und Mannschaft sehr gut aufgestellt.“ So einige spannende Neuzugänge mit absolutem A-Liga-Potenzial wechseln zum A-Liga-Absteiger. „Für unsere Entwicklung ist die B-Liga ein verlorenes Jahr“, ärgert sich Kirsch im Gespräch mit Lippe-Kick. Um abschließend energisch zu kommunizieren: „Ich hoffe, dass wir stärker in die A-Liga zurückkehren, obwohl es schwerfällt, jetzt gleich wieder den Blick nach vorne zu richten. Jetzt können wir es nicht mehr ändern.“

Fazit: Kämpferisch und spielerisch sind die Bexterhäger ihrem Widersacher klar überlegen, weshalb sie trotz leichter Schwächephasen diesen Heimsieg völlig verdientermaßen verbuchen dürfen.

Tore:
1:0 Marc Philipp Hotes (9. Min.)
2:0 Dominik Niekamp (49. Min.)
2:1 Ferdinand Käthner (87. Min.)
3:1 Fabian Butzkies (90. + 4 Min.)