TuS Brake/Bi. — SC Bad Salzuflen

Spielbericht

SCB-Niederlage mit fadem Beigeschmack

(ab). Der SC Bad Salzuflen verliert nicht nur 0:3 beim TuS Brake, sondern durch Sperren und Verletzungen weitere Spieler für die restliche Spielzeit. Es kam viel zusammen für den SCB, der trotz der Niederlage weiterhin 13. ist. Kritisch hinterfragen lassen muss sich allerdings Schiedsrichter Nils Schladitz, der mit einer Reihe Entscheidungen pro Brake für Diskussionen sorgt.

Frank Biermann

Doch auch der SC Bad Salzuflen hat nicht seinen besten Tag erwischt. „Wir haben schwach gespielt“, sagt Frank Biermann nach der Partie. Aber auch der TuS Brake macht lange nicht alles richtig. „Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben Bad Salzuflen immer wieder stark gemacht“, meint TuS-Coach Frank Milse. Die Gastgeber können sich ein leichtes Chancenplus erarbeiten und gehen nach 20 Minuten nicht unverdient in Führung. Allerdings geht dem Treffer eine klare Abseitsposition voraus. Leon Böckstiegel selbst ist nach dem Anspiel so überrascht, dass er gar nicht weiß, was er machen soll. Da auch die SCB-Abwehr komplett abgeschaltet hat, der Pfiff des Unparteiischen aber ausbleibt, macht Böckstiegel das einzig richtige in der Situation und spielt weiter, passt den Ball rüber zu Ivan Allert, der den Ball nur noch ins leere Tor schieben muss. „Das war klares Abseits, er stand allein am 16er“, hadert auch Biermann mit der Entscheidung. „Aber natürlich müssen wir dann auch weiterspielen“, nimmt der Coach seine Mannschaft nicht aus der Kritik heraus.

Kezer verschießt Elfmeter

Kurz darauf kommt es zu einem ersten Aufreger. Nach einem weiten Abschlag von Georgios Athanassiadis spekuliert Jan Ehlert goldrichtig. Timo Sablowski und TuS-Keeper Sebastian Apelt sind sich nicht einig, so dass Ehlert freie Bahn auf das leere Tor hat. Sablowski eilt hinterher und kann Ehlert nur per Foul stoppen. Auch unter Berücksichtigung der neuen Regelauslegung, dass die Doppelbestrafung abgeschafft wurde, wäre rot die einzig richtige Entscheidung gewesen, doch der Unparteiische belässt es bei gelb. „Wenn er da pfeift, dann muss er auch rot zeigen“, meint auch Biermann. Doppelt bitter für den SCB: Den schwach geschossenen Elfmeter von Necati Kezer kann Apelt locker festhalten.

Sablowski erhöht

Nach dem Seitenwechsel bietet sich das gleiche Bild. Der SC Bad Salzuflen ist meist einen Schritt hinten dran, leistet sich zudem viele Abspielfehler. Nach einer Ecke geht man nicht konsequent auf den zweiten Ball, der landet stattdessen bei Timo Sablowski, der den Ball mit der Brust annimmt und aus rund 13 Metern wuchtig ins Netz haut. „Ausgerechnet“ möchte man an dieser Stelle sagen. Auch danach bleibt es turbulent, das Spiel wird ständig unterbrochen von Fouls und Diskussionen. Kurz vor Schluss hat mit Hendrik Hörmann ein weiterer TuS-Spieler Glück, nicht vom Platz zu fliegen. Mit gelb vorbelastet grätscht er im Mittelfeld von schräg hinten ohne Chance auf den Ball seinen Gegenspieler um. Ohne dem Spieler etwas Böses zu wollen, aber auch hier kann man glatt rot zeigen. Der Unparteiische zeigt aber nicht einmal gelbrot, belässt es bei der berühmten letzten Ermahnung. Dem Ganzen die Krone setzt aber der Platzverweis gegen Marcel Funke auf, der den Schiedsrichter lediglich darauf hinweist, weshalb es wegen des Fouls keine weitere Karte gibt. Die Folge: Rot für Funke. Völlig unverständlich auch, dass der Schiedsrichter das Spiel in der Folge erst dann wieder freigeben will, nachdem sich Ordner an beiden Seiten des Spielfelds positioniert haben. Nach einem Konter macht der eingewechselte Roman Pohl noch das 3:0.

Milse: „Platz sechs ist das Ziel“

Für den TuS Brake bedeutet der Sieg die endgültige Gewissheit, auch nächste Saison in der Bezirksliga zu spielen. Coach Frank Milse hat jetzt noch höhere Ziele: „Platz sechs soll es sein. TuRa Löhne hat uns ganz schön geärgert, die würden wir gerne noch überholen.“ Mit der Performance seiner Mannschaft in dieser Saison ist er mehr als zufrieden: „Das ist größtenteils die Kreisliga A-Mannschaft, die auf dem Platz steht. Dass die Jungs das so mit Leben füllen ist großartig. Sicher kommt uns auch der große Platz entgegen, wir haben schon eine Offensive Wucht, auch, wenn die heute nicht ganz so rübergekommen ist.“ Für seinen Freund „Bimmel“ Biermann tut es ihm leid: „Für Bad Salzuflen wird die Luft dünn, auch aus personeller Sicht.“

Fazit: Bei aller Neutralität kann man leider nicht leugnen, dass der Unparteiische recht einseitig gepfiffen hat. Der TuS Brake, auch hier bei aller Sympathie, darf das Spiel eigentlich nicht zu elft beenden. Für den SC Bad Salzuflen ist es ein gebrauchter Nachmittag. Die klare Abseitsposition beim 0:1, der verschossene Elfmeter, die ungerechtfertigte rote Karte gegen Funke. Hinzu kommt, dass auch Kevin Obaro wegen seiner fünften gelben Karte nächste Woche fehlen wird, zudem musste Haris Marhosevic verletzt ausgewechselt werden. Stand Jetzt hat der SC Bad Salzuflen für das kommende Spiel keine elf Spieler beisammen.

Tore:

1:0 Ivan Allert (20. Min.)

2:0 Timo Sablowski (58. Min.)

3:0 Roman Pohl (90. + 3. Min.)