Schützenfest am Kalkofen

Spielbericht

(ms). Zwei Doppeltorschützen und sogar ein Dreifach-Goalgetter, heizen die Fans ein. Eine Partie, mit Auf und Ab, in welcher sich der Sieger erst langsam herauskristallisiert. Dass es bei der Tabellenkonstellation heute ein Spiel auf Augenhöhe geben wird, war ja zu erahnen. Aber dass uns ein solcher Knaller erwartet, ist dann doch eine Überraschung.

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Von Michael Schaper

Platz acht gegen Platz neun, lässt uns schon erahnen, dass da viel Kampf auf uns zukommt. Und so startet die Begegnung auch direkt mit einem Kracher. Tor in der ersten Spielminute.

Adrian Pireva

Adrian Pireva trifft blitzschnell für Lemgo/West II 9er, zum 0:1 – Führungstreffer. Was ein Auftakt. Und was ein Schock für die Gastgeber, die das erst mal wegstecken müssen. Kaum hat jeder seine Position eingenommen, liegt man schon zurück. So ein Treffer wirkt dann oft, wie ein Schlag ins Gesicht, was hoffen lässt, dass Helpup II nun wach geworden ist. Augenscheinlich ja, denn jetzt ist man im Spiel angekommen. Immer mehr Ballbesitz, bringt auch immer mehr Sicherheit, und so dauert es bis zur 24. Spielminute, bis sich die Mannschaft für ihren Einsatz belohnen kann. Nils Döhner gleicht zum 1:1 aus und alles ist wieder pari. In der 33. Spielminute kommt es zum Elfmeter für die Gäste, welcher vom Torschützen, Adrian Pireva, getreten und im Netz der Hausherren zum erneuten Führungstreffer eingetütet wird. 1:2 steht es jetzt und es geht kämpferisch weiter. In der 41. Spielminute dann eine umstrittene Szene, wobei der Schiedsrichter Jakob Sticka erneut auf den Elfmeterpunkt zeigt. Allerdings dieses Mal auf den Punkt der Gäste, welche mit der Entscheidung nicht wirklich einverstanden sind. Philipp in de Stroth (Bild links) tritt an, und verwandelt sicher zum 2:2-Ausgleichstreffer. Eigentlich haben sich einige Köpfe schon auf den Halbzeitpfiff eingestellt, als es dann Pascal Gaus ist, der für die TuS Helpup II 9er noch vor der Pause auf 3:2 erhöhen kann. Das ist für die Westler genauso ein Schock, wie in der ersten Minute der Schock für die Hausherren. Indessen heißt es, in der Pause eine Lösung zu finden und sich neu zu sammeln.

Die Zerlegung

Nils Döhner

Das erwartete Feuer ist eingetroffen, wie es vor der Begegnung erwartet wurde. Ein Kampf um jeden Ball und immer wieder gute Szenen für beide Teams. Ein Spiegelbild zu Halbzeit eins zeichnet sich auch in der zweiten Hälfte von Beginn an ab. Sowohl Helpup II als auch Lemgo/West II, wollen mehr und es geht hin und her. 50 Minuten sind gespielt, als Nils Döhner wieder mit dem Ball auf das Tor zusteuert und den Ball auch erneut in selbigen zum 4:2 – Führungstreffer versenken kann. Geht es schon Richtung Vorentscheidung, oder kann Lemgo sich noch einmal aufrütteln? Die Antwort auf diese Frage folgt in der 63. Minute. Nichts da mit Vorentscheidung. Erneut ist es Adrian Pireva, der, mit seinem dritten Treffer am heutigen Tag, auf 4:3 verkürzen kann. Das lässt die Hoffnung natürlich wieder aufkeimen, weshalb die Hansestädter erneut alles nach vorne werfen.

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Deckel drauf

Es wird ein wenig hektisch, was auch verständlich ist.

Pascal Latussek

Entschieden ist hier noch nichts, denn ein Tor kann schnell fallen, sowohl hüben als auch drüben. Dies haben wir ja heute schon des Öfteren sehen können. Das Blöte-Team hat aber allen Anschein nach kein wirkliches Interesse daran, es weiterhin auf Messerschneide durchstehen zu müssen, weshalb Pascal Latussek sich und seiner Mannschaft mit seinem Treffer in der 70. Minute zum 5:3, einen großen Gefallen tut.

Pascal Gaus

Nun führt man mit zwei Toren und will das Spiel am heutigen Tag nicht mehr aus der Hand geben. Die Räume werden dichtgemacht und dem Gegner nur wenig Raum gestattet. SC Lemgo/West II wirft zwar alles in die Waagschale, schafft es aber nicht mehr, gegen das Bollwerk der Hausherren anzugehen. Im Gegenteil. In der 82. Spielminute ist es erneut der Gastgeber, der Grund zum Jubeln bekommt. Pascal Gaus schiebt den Ball heute zum zweiten Mal über die Torlinie der Gäste und erhöht zum 6:3–Endstand.
Das ist mal eine Begegnung. Zwar liegt man tabellarisch eher im Mittelmaß, der Kampf und das Spiel heute, lassen aber durchaus das obere Drittel der Tabelle vermuten.

Trotz Sieg sieht TuS-Helpup II-Coach Pascal Blöte eine peinliche Darbietung

Marcel Schilbert

„Alles in allem ein verdienter Sieg, aber gleichzeitig eine peinliche Darbietung unsererseits. Unterm Strich zählen die Punkte und wir sehen die Pflichtaufgabe als erfüllt.“
Oha, das klingt nicht nach Lob und Dank für den Sieg. Aber schon vor dem Spiel, ist die Stimmung beim Coach nicht gerade rosig: „Die Vorzeichen standen schlecht. Wir sind ohne nominellen Torwart angereist. Marcel Schilbert war derjenige, der sich freiwillig zur Verfügung stellt und in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Dafür nochmal ein großes Danke“.

Pascal Blöte

Auch hat ihm der Auftritt seiner Mannschaft insgesamt nur bedingt gefallen: „Dass Theorie und Praxis zwei Paar Schuhe sind, habe ich auch heute wieder gesehen. Wir wollten unsere Truppe mit der nötigen Gier und Zweikampfstärke einstellen, und das Spiel von Anfang an in die Hälfte des Gegners verlagern, damit wir hinten nichts anbrennen lassen“. Gerade der zwischenzeitliche, erneute Führungstreffer des Gegners, findet seine deutliche Kritik: „Wir spielten einfach zu larifari“.

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SC Lemgo/West II-Coach Kreilaus ohne Glück

Obwohl seine Mannschaft sich ins Zeug gelegt und auch gut agiert hat, fehlt am Ende dann doch das nötige Glück.

Andre Kreilaus

Zwischenzeitlich hat der Trainer aber auch gute Momente erlebt: „Wir sind gut ins Spiel gekommen und führen auch verdient 2:1“, sagt Kreilaus nach dem Treffer. Auch als die Hausherren das Spiel ergebnistechnisch übernehmen, bleibt er zuversichtlich: „Beim Spielstand von 4:2 für Helpup, kamen wir noch mal ran“, aber leider hat es nicht gereicht. Sein Gesamteindruck zu der Begegnung ist aber eindeutig: „Im Großen und Ganzen haben wir ein gutes Spiel gezeigt, und bis zum Schluss gekämpft. Mit ein bisschen Glück hätten wir noch das ein oder andere Tor machen müssen“.

Fazit: Eine Partie, die zwar vom Ergebnis her sehr deutlich scheint, aber auf dem Platz eher für lange Zeit ein Spiel auf Augenhöhe geboten hat. Klar sind die Gäste enttäuscht, aber mit dieser Leistung, kann man im nächsten Spiel selbstbewusst auf den Gegner zugehen. Helpup II kann eigentlich zufrieden sein, auch wenn es optisch noch einige kleine Schönheitsfehler zu besichtigen gibt.

Tore:
0:1 Adrian Pireva (1. Minute)
1:1 Nils Döhner (24. Minute)
1:2 Adrian Pireva (per Elfmeter; 33. Minute)
2:2 Philipp in de Stroth (41. Minute)
3:2 Pascal Gaus (45. Minute)
4:2 Nils Döhner (50. Minute)
4:3 Adrian Pireva (67. Minute)
5:3 Pascal Latussek (70. Minute)
6:3 Pascal Gaus (82. Minute