Connect with us

Helpuper geben Spiel leichtfertig aus der Hand

Spielbericht

(hk). Trotz einer 2:0-Halbzeitführung und einem dominanten Spiel unterliegt die TuS Helpup dem SV Werl-Aspe II letztlich mit 2:3. Deshalb ist der Ärger beim Helpuper-Coach Frank Willhelm absolut nachvollziehbar: „Ein Spiel, was wir nicht hätten verlieren müssen“, konstatiert er mit betrübter Miene im Gespräch mit Lippe-Kick. Diese These kann er auch veritabel untermauern: „Wir waren 65, 70 Minuten lang die bessere Mannschaft. Da haben wir den Werl-Aspern nicht eine Torchance gestattet.“

 

Ihr seid auf der Suche nach einem neuen Zaun? Als Verein oder als Privatperson? Dann meldet euch gerne hier!

 

 

 

Von Henning Klefisch

 

 

Nachdem das Spiel vom Sonntag noch nicht ganz verdaut ist, müssen die Werl-Asper bereits am Dienstagabend im Nachholspiel auflaufen. Was in den höheren Ligen nicht vorstellbar ist, wird im Amateurfußball klaglos hingenommen. SV Werl-Aspe II-Akteur Marius Grimm macht im Gespräch mit Lippe-Kick deutlich: „Aber das Fass über die Spielansetzungen möchte ich jetzt nicht öffnen. Wir mussten nun in erster Linie unseren Kopf wieder freibekommen und die mehr als unnötige Niederlage vergessen. Der freie Kopf ist nötig, um erfolgreich zu spielen. Mit großem Kader und viel Willen wollten wir Punkte nach Aspe holen“, um eine passende Reaktion auf die ärgerliche 2:3-Auswärtsniederlage in Lockhausen zu zeigen.

 

#FairPlay#PLEASE#NOSCREENSHOTS!! Ihr wollt flexibel und unabhängig alle Berichte auf Lippe-Kick lesen? Auch noch in einigen Jahren? Wann und wie ihr wollt? Eure Partner-Firmen präsentieren? Mit Frei-Abos? Dann sichert euch jetzt das Vereins-Abo! Meldet euch gerne bei info@lippe-kick.de.

 

 

Klare Dominanz trotz Personal-Not

 

Die Personal-Not bei den Hausherren ist riesig, müssen sie doch mit gleich vier angeschlagenen Akteuren in der Startformation agieren. Als Auswechsel-Optionen gibt es weitere lädierte Akteure zu verzeichnen. Das sind die Ergebnisse von gleich sieben harten Begegnungen in gerade einmal drei Wochen. Die Helpuper umschiffen vorbildlich selbst diese Widrigkeiten. „Wir haben im Vergleich zum Sonntag wirklich ein komplett anderes Gesicht gezeigt. Damit bin ich voll und ganz einverstanden“, verdeutlicht Willhelm. Insbesondere in der ersten Spielhälfte dominieren die Turn- und Sportlustigen den Ball und Gegner gleichermaßen, sind auf jeder Position überlegen. Ebenso sind sie im Zweikampfverhalten deutlich tonangebend, performen im Spiel mit dem Ball deutlich ideenreicher.

 

 

 

Starke Hausherren, fahrige Gäste

 

 

Leider merkt und sieht man dem Werl-Asper-Spiel die Verkrampftheit und Nervosität an. Die Hausherren verfügen über einen Ballbesitzanteil von rund 70, 75 Prozent, haben nahezu jeden Zweikampf für sich entscheiden können. Ob im Zentrum oder auf den beiden Außenpositionen. Dazu brillieren die Willhelm-Männer mit dem gewünschten Spielwitz. Bis zur Mittellinie lassen die Gäste die West-Lipper komplett in Ruhe, weshalb diese akribisch und spielstark ihre Angriffszüge erst aufbauen, dann fahren können. Wenn es angebracht ist, beschleunigen die Helpuper das Spiel, befördern die richtigen Zuspiele im passenden Moment in die Tiefe. Hoher Druck vom Gastgeber und mangelnde Zweikampfbereitschaft der Gäste helfen hier ebenfalls nicht sonderlich, um das Werl-Asper-Spiel zu beleben. Die Gäste-Offensive bemüht sich und sucht Mittel und Wege, aber im Rückwärtsgang sieht es meist deutlich schwächer aus. So schwimmt die Werl-Asper-Defensivreihe doch beträchtlich.

 

 

Helpuper Zuspiel wird unterschätzt

 

Der SV Werl-Aspe II zeigt fast ein ähnliches Spiel wie in Lockhausen und das lässt nichts Gutes erwarten. Umso mehr gefrusteter werden sie. Als dann auch noch der Ball in ihrem Tor zappelt, fallen die Köpfe noch mehr. Keine Viertelstunde ist gespielt. Sie verlieren den Ball im Aufbau, Helpup schaltet schnell und bringt einen langen Ball auf rechts. Julius Woineck (Bild rechts) unterschätzt dieses Zuspiel und Helpup kann sich so gut in Position bringen. Zwar kann Woineck die fehlenden Meter wieder wettmachen, doch den Pass ins Zentrum kann er nicht verhindern. Dort steht dann Yorrick Rehm rechts frei und kann den Ball über die Linie bringen.

 

 

 

Das überflüssige Foulspiel vor dem 2:0

 

Lynus Lenz

Der Treffer hat sich angebahnt. Die Völkel-Schützlinge bekommen kaum Stabilität in die Defensive. Aber sie geben nicht auf und suchen Mittel und Wege. Gerade Lynus Cedric Lenz, Julian Hennemeier und Noah Elias Kryeziu reißen Meter, doch der Ball will nicht den Weg über die Torlinie finden. Eine weitere Parallele zu Sonntag ist dann irgendwie auch der Treffer Nummer zwei von Helpup. Orlando Büermann (Bild rechts) verursacht an der Gäste-Grundlinie ein etwas unnötiges Foulspiel. Von der Position hätte der Spieler nicht viel machen können. Nichtsdestotrotz sollte von der Position auch als Freistoß nicht viel passieren. Eigentlich! Aber wie bereits am Sonntag fusselt sich der Ball den Weg durch den 16er und landet fast mit letzter Kraft über die Torlinie. Unfassbar! Wieder ist Rehm der Torschütze, als er das Spielgerät an die Brust bekommt, von wo aus der Ball ins Tor fliegt. Dieses Mal nach 38 Minuten. Erneutes Aufbäumen ist angesagt. Aber bis zur Pause soll nichts passieren.

 

 

Helpuper verpassen vorentscheidendes drittes Tor

 

Noah Elias Kryeziu

In der Pause werden die Köpfe noch einmal freigepustet. Doch fünf Minuten nach dem Seitenwechsel bauen beinahe die Hausherren den Vorsprung weiter aus. Für das dritte Tor fehlt nicht viel, laufen gleich drei Helpuper auf einen gegnerischen Verteidiger zu, doch passen den entscheidenden Moment zu spät. Im Nachhinein wäre eine Körpertäuschung hier angebracht gewesen, um das fast sichere Tor tatsächlich zu realisieren. Wenige Augenblicke später erzeugen die Helpuper eine weitere Überzahlsituation, die schlecht ausgespielt wird.

I. Camara

Ab Mitte der zweiten Spielhälfte erfolgt der kolossale Einbruch bei den Turn- und Sportlustigen, die für ihr großes Investment nunmehr die Zeche zahlen müssen. Zusätzlich werden die Außenverteidiger getauscht, um eine andere Stabilität in die Defensive zu bringen. Das fruchtet auch gleich. Man merkt diese Änderung dem Spiel deutlich an. Die Gäste erhöhen weiter die Schlagzahl. Sturmlauf für Sturmlauf verpuffen. Es fehlt teils nur wenig zum Erfolg. Erst ein Ball von Sören Krack hinter die Abwehr auf Kryeziu bringt den nötigen Impuls zum Anschlusstreffer. Kryeziu fackelt bei diesem Zuspiel nicht lang und bringt den Ball ins Zentrum auf Ibrahim Sory Camara, der diesen dann im Stocher-Style über die Linie befördert. Ein wichtiger Treffer nach etwa 20 Minuten in der zweiten Hälfte.

 

 

Wittmann vergibt die Monstermöglichkeit

 

 

Nihat Durmaz

Aufbauend ist dieser Treffer und die Gäste drängen nun auf den Ausgleich. Sie ackern weiter. Es dauert jedoch weitere gut zehn Minuten, bis sie wieder jubeln können. Eine zu lange Flanke kann Noah Elias Kryeziu glücklich noch von der Grundlinie zurück ins Zentrum bringen. Dort steht Nihat Durmaz goldrichtig, nimmt an und schließt erfolgreich ab. „Wir haben da einige Fehler in Reihe gemacht“, kritisiert Frank Willhelm gewohnt offenherzig. Mit dem Unentschieden geben die Werl-Asper sich jedoch nicht ganz zufrieden. Sie wissen, dass mehr möglich ist und lassen nicht nach. Nach einer Hereingabe klärt ein Helpuper den Ball mit der Hand und der umsichtige Unparteiische Daniel Sick gibt den Strafstoß. Willhelm verrät: „Der Handelfmeter ist unstrittig, den kann oder muss man sogar geben.“ Durmaz schnappt sich den Ball fünf Minuten vor dem regulären Spielende, tritt an und verwandelt sicher zum viel umjubelten Führungstreffer. Die letzten Minuten verlaufen natürlich sehr unruhig. Helpup wirft alles nach vorne, um diese Niederlage abzuwenden. Aber es soll nicht gelingen. Die Männer vom Heerser Bruch haben noch den vierten Treffer auf dem Fuß, aber es hat nicht sollen sein. Der Gastgeber hat in Person von Simon Wittmann (Bild rechts) die exzellente Ausgleichsoption, als er die Kugel vier Meter vor dem gegnerischen Kasten nicht sauber trifft, weshalb sie ins Toraus rollt. „Das kann man ruhig auch als Großchance betiteln“, ärgert sich Willhelm darüber sehr.

 

 

„Ein verdienter Arbeitssieg“

 

Marius Grimm

Marius Grimm bilanziert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Nach einer starken Leistungssteigerung in Hälfte zwei ist dieser Sieg ein verdienter Arbeitssieg und auch eine gute Wiedergutmachung zur Hinspiel-Niederlage. Wir danken Helpup für die faire Partie und freuen uns nun auf unser nächstes Heimspiel gegen Holzhausen/Sylbach. Hier wollen wir die nächsten Punkte einheimsen.“ Am Sonntag ab 13.00 Uhr kann dies versucht werden.

 

 

Helpuper müssen die nötigen Konsequenzen ziehen

 

 

Frank Willhelm

Willhelm bedauert: „Die letzten zwanzig Minuten gingen uns die Körner aus.“ Was er nicht nachvollziehen kann: „Den Satz vom Gegner: Aufgrund der zweiten Halbzeit gehen wir als verdienter Sieger vom Platz, das kann ich so nicht stehen lassen.“ Denn: „Wer 70 Minuten lang keine Chance hat, muss sich hinterher als glücklicher Sieger sehen.“ Was ihn richtig stört: „Es ist schade, dass wir das Spiel nicht über die 90 Minuten gebracht haben, weil wir die Chance zum 3:0 und 4:0 hatten. Bis dahin wäre das Spiel auch komplett gelaufen gewesen, weil der SV Werl-Aspe II nicht den Hauch einer Chance bis dahin hatte.“ Jetzt fordert er von seinen Schützlingen, daraus die nötigen Lehren zu ziehen, um es eben in den folgenden Partien bis zur baldigen Sommerpause, aber auch danach, besser zu machen. „Wenn wir mehr Vertrauen in unser Spiel haben, in der Breite besser werden, hoffe ich, dass wir solche Spiele gewinnen werden“, stirbt die Hoffnung bekanntlich zuletzt. Endlich einmal ist Erholung für die Helpuper angesagt, freuen sie sich doch bereits auf ein spielfreies Wochenende, was jetzt ansteht. „Das haben die Jungs sich auch verdient“, findet Frank Willhelm. Hilfreich wird dies auch sein, um die ganzen Malaisen anständig auszukurieren. Mit der dann wohl wiedererlangten Frische soll das kommende Derby beim aufstiegswilligen TuS Asemissen II dann sogar über die komplette Spielzeit mit der nötigen Intensität bestritten werden.

 

 

Fazit: Bis Mitte der zweiten Halbzeit ist die TuS Helpup die deutlich spielbestimmende Mannschaft, agiert überaus dominant, vergibt aber eine Vielzahl an lukrativen Abschlussaktionen, lässt somit die Werl-Asper noch am Leben. Das wird gnadenlos bestraft, weshalb der Gäste-Erfolg glücklich daherkommt.

 

Tore:
1:0 Yorrick Rehm (14. Min.)
2:0 Yorrick Rehm (38. Min.)
2:1 Ibrahim Sory Camara (69. Min.)
2:2 Nihat Durmaz (78. Min.)
2:3 Nihat Durmaz (85. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
16. Mai 2023 90' Kreisliga B2 Lemgo 2022/23 21

Spielort

Sportplatz Helpup
Am Sportpl. 11, 33813 Oerlinghausen, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Helpup202Loss
SV Werl-Aspe II033Win

More in