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Gegas-Jünger erobern das Wäldchen im Sturm

Spielbericht

(hk). Donnerwetter, der Traumstart des TBV Lemgo III ist perfekt. Ergebnistechnisch verdoppeln die Schützlinge von Spielertrainer Dimitrios Gegas den jüngsten 3:1-Erfolg über den SC St. Pauli sogar noch, triumphieren nach einer vor allem im ersten Durchgang berauschenden Vorstellung mit 6:2 bei der TuS Helpup. Gegas ist hocherfreut über diesen Auftritt seiner Mannschaft und urteilt: „In der Höhe ist der Sieg hochverdient.“ Dies sagt er in dem besten Wissen, dass beide Teams sogar noch weitere Treffer bei diesem Torfestival hätten nachlegen können.

 

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Von Henning Klefisch

 

Dimi Gegas

Obwohl dieser Triumph am Ende extrem deutlich aussieht, betont der Gäste-Coach, dass dieser Sieg „ein hartes Stück Arbeit“ gewesen ist. Was ist denn entscheidend, warum die Jahnplatz-Jungs in dieser Deutlichkeit am Wäldchen reüssieren? „Wir waren top drauf, haben eine super Einstellung an den Tag gelegt, wollten von Anfang an die Zweikämpfe annehmen, diese dominieren, einfach wach sein“, veranschaulicht Gegas, der vor allem auch die Eroberung der zweiten Bälle als ein ganz wichtiges Erfolgsrezept betrachtet. Dieses Thema hat der erfahrene Kicker auf die vereinsinterne To-Do-Liste ganz weit nach oben gesetzt. Seine Jungs erfüllen seine Wünsche und sind extrem aufmerksam, wenn es um die Verteidigung der Abpraller geht. „Es war viel Gutes dabei“, hebt Dimi Gegas insbesondere die ansprechenden Kombinationen hervor, die, wie am Schnürchen gezogen, durch die eigenen Reihen zirkulieren.

 

„Das haben wir uns so auch nicht vorgestellt“

 

Die ersten vier Tore, die für den 4:0-Pausenvorsprung sorgen, fallen allesamt nach fein vorgetragenen Spielzügen. Der dreifach erfolgreiche Alex Bannikow (Bild rechts; 13.; 34.; 40. Min.) und Dimi Gegas (37. Min.) tragen sich in die Torschützenliste ein. Es ist wahrlich herausragend, wie seine Mitspieler den treffsicheren Bannikow immer wieder in Abschlusssituationen bringen. Beim Führungstreffer wird er über die linke Seite mit einem weiten Zuspiel bedient, dribbelt sich gekonnt an seinen Gegenspielern vorbei, ebenfalls links am Helpup-Torwart Felix Paul Gruenert entlang, um dann aus einem spitzen Winkel die Kugel in die gegnerischen Maschen zu jagen. Zwanzig Minuten später folgt sein zweiter Streich. In der Entstehungsgeschichte fällt dieses Tor ähnlich. Jetzt aber knallt er den Ball links unten – in die lange Ecke. Gerade einmal 180 Sekunden folgend tankt sich Lukas Karaoglanoglu hervorragend auf der rechten Seite durch, flankt scharf vorher. Weder Bannikow, noch ein Helpuper Abwehrspieler können klären, weshalb sich Gegas an der Strafraumgrenze die Schusschance bietet. Diese nutzt er gekonnt, überwindet per Flachschuss in die rechte untere Ecke den machtlosen Gruenert im Kasten der Turn- und Sportlustigen. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff sorgt der überragende Bannikow für den 4:0-Pausenvorsprung. „Wir sind zur Halbzeitpause hochzufrieden. Das haben wir uns so auch nicht vorgestellt, dass wir so deutlich in Führung gehen.“

 

Helpuper beweisen tolle Moral

 

So druckvoll wie in den ersten 45 Minuten führen die Hansestädter ihre eindrucksvolle Performance weiter fort. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel erhöht Bannikow auf 5:0. Der Angriffszug wird über die rechte Außenbahn eingeleitet. Der Angreifer bekommt das Spielgerät, schlägt einen Haken, zieht in den gegnerischen Strafraum. Helpup-Fänger Gruenert (Bild links) kommt aus seinem Gehäuse, während Bannikow parallel zur Grundlinie weiterläuft, dann Gruenert umkurvt, das Spielgerät in das verwaiste Tor schiebt. Trotz dieses eklatanten Rückstands beweist der Gastgeber allerdings eine vorbildliche Moral und trifft zweimal. 58 Minuten sind von der Uhr, als Torben Kessemeier (Bild rechts) nach einem Eckball erfolgreich ist. Sechs Minuten danach gelingt Christoph Heidorn das 2:5. „Wir lassen nichts anbrennen, werden nicht nervös, fahren das Tempo wieder hoch“, berichtet Gegas von den Puncher-Qualitäten seiner Jungs. Bereits in der 67. Spielminute machen die Jahnplatz-Jungs das halbe Dutzend voll. Eric Meierjürgen schlägt einen Freistoß aus halbrechter Position in Richtung zweiten Pfosten, auf den Elfmeterpunkt, hinein. Gegas kann relativ ungestört in die lange Ecke köpfen. Gruenert wehrt diesen Versuch ab, doch Karaoglanoglu sprintet die richtigen Meter, spekuliert intuitiv und versenkt aus Nahdistanz zum 6:2-Endstand.

 

„Hatten nicht den nötigen Zugriff“

 

Frank Willhelm

Von einem „gebrauchten Tag“ spricht TuS Helpup-Coach Frank Willhelm. Was sind denn die Fehlerpunkte? „Wir haben die erste Halbzeit nicht ins Spiel gefunden und auch in der Höhe verdient mit 0:4 zurückgelegen. Wir hatten über das ganze Spielfeld nicht den nötigen Zugriff und haben dann auch die wichtigen Zweikämpfe nicht für uns entscheiden können.“ Die Leistungssteigerung seiner Jungs in den zweiten 45 Minuten quittiert er wohlwollend. Vor allem mit der Einstellung kann er sich anfreunden. „Wir haben uns auch genügend Torchancen erarbeitet, um das Ergebnis doch noch etwas positiver gestalten zu können“, doch die Abschlussaktionen werden nicht ausreichend verwertet. Die Personalmisere ist ein zu schweres Pfund, was auf den Schultern lastet, weshalb Willhelm abschließend auch diese Thematik in seine Beurteilung miteinfließen lässt: „Ich denke, bei 15 Absagen hat es jede Mannschaft und jeder Verein schwer, das aufzufangen. Ein Dank geht trotzdem an alle, die uns geholfen haben und vor allem unterstützt haben.“

 

„Waren deutlich präsenter und wacher als der Gegner“

 

Dimi Gegas bilanziert im Lippe-Kick-Gespräch: „Wir waren deutlich präsenter und deutlich wacher als der Gegner über 90 Minuten. Bis auf die Phase, in der wir auch die zwei Gegentore kassieren. Das ärgert mich ein bisschen. Ich möchte meinen Jungs da aber auch keinen Vorwurf machen. Das ist dann einfach so“, lobt er die bemerkenswerte Einstellung von seinem Team. Zugleich zeigt er sich überrascht, dass seine Mannschaft diese ungeheure Dominanz ausstrahlt. „Einen Dreier muss man erstmal in Helpup holen“, klingt Stolz in seiner Stimme mit. Die Aufgaben werden nicht leichter. Beim nächsten Gegner aus Grastrup-Retzen rechnet Gegas „mit einem anderen Level.“

 

Fazit: Ein absolut verdienter Erfolg für den TBV Lemgo III, der frühzeitig die Weichen auf Sieg stellt, vom alles überragenden Alex Bannikow profitiert, eine enorme Offensivwucht entwickelt. Die Helpuper wittern im zweiten Abschnitt Morgenluft, doch das sechste Gegentor sorgt für die endgültige Entscheidung.

 

Tore:
0:1 Alex Bannikow (13. Min.)
0:2 Alex Bannikow (34. Min.)
0:3 Dimi Gegas (37. Min.)
0:4 Alex Bannikow (40. Min.)
0:5 Alex Bannikow (55. Min.)
1:5 Torben Kessemeier (58. Min.)
2:5 Christoph Heidorn (64. Min.)
2:6 Lukas Karaoglanoglu (67. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
21. August 2022 90' Kreisliga B2 Lemgo 2022/23 2

Spielort

Sportplatz Helpup
Am Sportpl. 11, 33813 Oerlinghausen, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Helpup022Loss
TBV Lemgo III426Win

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