Dreierpacker Brinkmann schießt den TuS ins Aufstiegsrennen

Spielbericht

(hk). Zuweilen ist es doch ganz vorteilhaft, einen ehemaligen Bundesliga-Star in seinen Reihen zu haben. Gleich dreimal schlägt nämlich Daniel Brinkmann zu, schießt somit sämtliche Treffer für sein Team beim 3:0-Heimsieg über den SuS Pivitsheide. TuS-Trainer Toni Tiburzy schnalzt mit der Zunge, huldigt dem Man oft the Match: „Eine Brinkmann-Show mit allen Facetten.“

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Von Henning Klefisch

Daniel Brinkmann

Die Schläfrigkeit der Pivitker hat Spielführer Niklas Schnitger bereits beim Warmmachen gespürt. Er vermisst die erforderliche Spannung, die vor einem Kreisliga-A-Spiel erforderlich ist. Die Power-Napping-Phase der Schützlinge von Chef-Trainer Christoph Zimmermann hält auch im Spiel weiter an. Der Tabellendritte übernimmt von Anfang an die Spielkontrolle, drückt den Pivitkern sein Spiel auf. 24 Minuten sind von der Uhr, als Brinkmann für den früh dominierenden TuS Horn-Bad Meinberg auf 1:0 stellt.

Niklas Schnittger

Zunächst bereiten die Kurstädter diesen Treffer per durchdachtem Spielzug schön vor. In dieser Szene bittet Brinkmann seine Gegenspieler zum Tanz, lässt gleich mehrere von ihnen wie Slalomstangen stehen, um letztlich entspannt, gefühlvoll, aber auch platziert die Kugel im Eck zu versenken. Schnitger schimpft: „Das darf so überhaupt nicht passieren. Gerade in so einer Situation, in der wir uns gerade befinden, ist solch ein Zweikampfverhalten unter aller Kanone.“

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„Mit ein bisschen Glück, mit einem 1:1 in die Halbzeitpause“

Björn Soemers

Die Gäste bessern sich, haben etwa durch Bjöern Soemers eine vielversprechende Abschlussaktion, als dieser alleine auf das gegnerische Gehäuse zuläuft, doch Jean-Marc Krumme (Bild rechts) im TuS-Tor nicht bezwingen. Oder nach einem 20-Meter-Freistoß, der von Krumme überragend vereitelt wird. Doch die Hausherren agieren auch in dieser Phase bis zum Halbzeitpfiff deutlich torgefährlicher, ohne sich allerdings Hochkaräter herauszuspielen. „Mit ein bisschen Glück können wir mit einem 1:1 in die Halbzeitpause gehen“, findet Schnitger. Weil jedoch ein Schuss so unglücklich abgefälscht wird, dass er dem im Strafraum positionierten Daniel Brinkmann direkt auf den Schlappen fällt, führt der Favorit zum Kabinengang mit 2:0. Tiburzy hat zu beanstanden: „Bis zur Pause hätten wir schon noch ein, zwei Tore nachlegen können.“

Tiburzy staunt über Brinkmanns „Weltklasse-Tor“

Toni Tiburzy

In der Pausenansprache findet Zimmermann eindringliche Worte für seine Jungs, die es in den zweiten 45 Minuten deutlich besser machen möchten. Schnitger ist davon überzeugt: „Wir wussten, wenn wir endlich das abrufen, was wir können, dass da mindestens noch ein Punkt drin gewesen wäre.“ Folglich intensivieren sie rapide ihr Zweikampfverhalten, doch der Genickbruch ist sieben Minuten nach dem Seitenwechsel das 0:3, das abermals der überragende Brinkmann erzielt. Per Volleyschuss knallt der Ausnahmefußballer nach einer abgewehrten Hereingabe das Spielgerät kompromisslos aus 20 Metern in die rechte untere Torecke. Tiburzy staunt nicht schlecht, bezeichnet diesen Treffer als „Weltklasse.“

Aufregende Szenen in der Schlussphase

Marco Bovino

Weil die Wechseloptionen der Hausherren eher rar gesät sind, schalten sie eben einige Gänge herunter. Schonung der körperlichen Ressourcen ist hier das Stichwort. In der Folgezeit sind die SuS-Schützlinge besser drin in der Partie, haben interessante Abschlussaktionen, wissen auch zunehmend spielerisch zu überzeugen. Wenn sich eine Möglichkeit bietet, verspringt das Spielgerät auf dem Horner Hartplatz äußerst unglücklich. Oder aber es fehlt das Durchsetzungsvermögen, um mit dem Ball entschlossen das gegnerische Gehäuse anzugreifen. „Nichts mehr, was mich beunruhigt hat“, wirkt Toni Tiburzy entspannter als ein taiwanesischer Teebauer. Allerdings hätten die Horner ohne Gewissensbisse das Ergebnis noch weiter ausbauen können. Es hätte alles perfekt sein können, doch in der Schlussphase bilden sich so einige Sorgenfalten auf der Tiburzy-Stirn. Was ist passiert? Nach einem Flankenball wird Marco Bovino am Kopf getroffen, muss liegen bleiben. Was für den TuS-Trainer nicht nachvollziehbar ist: „Der Schiedsrichter reagiert jedoch nicht und sieht es auch beim Stand von 3:0 nicht ein, den Ball ins Aus zu spielen. Erst 15 Sekunden später pfeift der Schiedsrichter. Und einen Zweikampf von Daniel Brinkmann bewertet der Schiedsrichter als grobes Foulspiel, obwohl er in eine andere Richtung zeigt.“ Kopfschüttelnd bewertet es Toni Tiburzy: „Mit der gleichen Aktion bekommt sogar ein Spieler noch die fünfte gelbe Karte. Also leider hat er in einer Situation auf drei Ebenen schlichtweg versagt.“ Was stattdessen nach Ansicht vom Gastgeber-Trainer die richtige Wahl gewesen wäre: „Er muss vorher unseren Spieler schützen und dann passieren diese Situationen. Selbst ein Spieler von SuS sagt, dass es keine rote Karte war, aber er hat vielleicht eine Quote.“

„Ein Riesen-Kompliment an alle“

Schnitger findet: „Dieses Ergebnis ist ärgerlich, weil wir eigentlich genau wussten, worauf wir uns einstellen mussten, gerade über die Zweikampfstärke zu kommen. Dass wir das nicht von Anfang an gemacht haben, ist ärgerlich, hat uns auch den einen oder anderen Punkt gekostet.“ Toni Tiburzy ist ein pflichtbewusster Zeitgenosse. Einer, der es auch liebend gerne sieht, wenn seine Spieler ihre Hausaufgaben erledigen, möglicherweise auch kurz- oder mittelfristig eine Klasse aufsteigen. Er schaut nicht in den Rückspiegel, davon bekommt er eine Nackenstarre, vielmehr durch die Frontscheibe. Dort erkennt er ohne Schüchternheit, dass ein Aufstiegs-Dreikampf auf den stolzen TuS Horn-Bad Meinberg warten könnte. Stolz ist auch das richtige Wort, wenn es für ihn darum geht, den Auftritt seiner Spieler zu beschreiben: „Ein Riesen-Kompliment an alle, weil von allen das Nötige auf diesem Platz gezeigt wurde. Wir haben dem Gegner zu keiner Minute nur den Hauch einer Chance gelassen und gehen als verdienter Sieger vom Platz.“

Fazit: Daniel Brinkmann ist der überragende Akteur auf dem Spielfeld. Wie beim Puppenspieler laufen bei ihm sämtliche Fäden zusammen. Der erneute Dreier des TuS Horn-Bad Meinberg ist hochverdient.

Tore:
1:0 Daniel Brinkmann (24. Min.)
2:0 Daniel Brinkmann (42. Min.)
3:0 Daniel Brinkmann (52. Min.)