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TuS Horn-Bad Meinberg — SV Diestelbruch-Mosebeck

Spielbericht

Di-Mo und die Dreier-Sehnsucht

 

(hk). Richard Soethe ist ein Trainer, der nicht nachtragend ist. Er hat viele Schlachten auf dem Platz ausgefochten, sodass er weiß: Fußball ist ein Tagesgeschäft. Reaktionen nach Minusleistungen zu zeigen, das ist ganz nach seinem Geschmack. Wer den ehrgeizigen Coach kennt, weiß, dass ihm das frische 0:8-Debakel in Lügde so richtig gewurmt hat. Sein Team ist schließlich in all ihre Einzelteile filetiert worden. Heute gibt es im Derby gegen den SV Diestelbruch/Mosebeck einen 2:1-Sieg, der die Laune hebt. Anders ist die Stimmungslage beim Verlierer, der immer noch auf den ersten Sieg im neuen Fußballjahr wartet.

Von Henning Klefisch

 

Dass Soethes Team, auch unter der Personalhypothek, im Konzert mit den Großen wie Schlangen und Lügde, nur eine harmlose Triangel spielt, ist ihm bewusst gewesen. Für den Fußball-Lehrer ist vielmehr entscheidend, dass seine Spieler die nötigen Konsequenzen gezogen haben: „Die Mannschaft hat aus den letzten zwei Spielen gelernt und mehr kämpferisches Potential ans Tageslicht gebracht.“ Zunächst haben die Kurstädter mehr Aktionen im Spiel, ohne aber das so wichtige 1:0 zu erzielen. Maurice Grüttner vergibt sogar einen Strafstoß, als Abdelhahim Saqsaq unsanft von den Beinen geholt wird. In der Folgezeit wird Di-Mo besser, entwickelt speziell über Standardsituationen Torgefahr, die aber nicht zwingend genug sind. All dies führt dazu, dass es torlos in die Kabine geht. Diestelbruch/Mosebeck-Chefcoach Sascha Weber ärgert sich: „Erst nach einer halben Stunde haben wir stattgefunden.“

 

Di-Mo verpasst den Rückenwind

C. Laue

Aus der Halbzeit kommt der SV Di-Mo jedoch besser heraus, nutzt seinen Foulelfmeter durch den Schützen vom Dienst, Christian Laue, eiskalt. „Hier waren wir nicht ganz im Bilde“, moniert Richard Soethe gegenüber Lippe-Kick. Weber kann nicht begreifen, dass seine Mannschaft nicht mehr Stärke aus der 1:0-Führung zieht. Stattdessen fallen zwei Gegentore, in dessen Vorlauf er „zwei haarsträubende Fehler“ von seinen Schützlingen beobachtet. Das 0:1 ist offenbar der nötige Wachmacher, investieren die Gastgeber fortan mehr, gleichen durch Gökhan Cabuk per Abstauber (nach ansehnlicher Vorarbeit von Chris Capelle) in der 55. Minute aus. „Danach war das Spiel ausgeglichen aber in vielen Phasen auch zerfahren“, berichtet Soethe. Nach 71 Minuten sieht er, wie sein Wirbelwind Capelle nach einer schnellen Umschaltaktion im direkten Aufeinandertreffen gegen den SV Di-Mo-Fänger Sebastian Sundermann die Oberhand behält, den Ball in die lange Ecke schiebt.

 

Gästen fehlt die zündende Idee

C. Capelle

„Danach wurde das Spiel hektischer und zerfahrener, da Diestelbruch/Mosebeck alles versuchte, auszugleichen, aber nie die richtig gute Idee hatte“, schildert Richard Soethe. In Betrachtung der gesamten Partie fällt dieser Erfolg für ihn „etwas glücklich“ aus, ist er sich aber auch im Klaren: „Aber darüber spricht morgen keiner mehr und wenn wir auf die Tabelle schauen, sieht man, wie wichtig die drei Punkte für uns sind“, ist das Abstiegsgespenst vorläufig vertrieben. Mit einem Erfolg gegen den SuS Lage am Dienstag könnte daraus wohl eine endgültige Verbannung werden. Nicht erstrebenswert für Weber, dass sein Team kein spielerisches Konzept erkennen lässt, vielmehr ohne Struktur anrennt. Weiterhin bleibt die Problematik der fehlenden Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss, hat Sascha Weber doch beobachtet: „Es sprangen auch noch gute Möglichkeiten für uns heraus, aber im Moment machen wir auch diese nicht rein. Ein Unentschieden wäre sicherlich mehr als möglich gewesen.“ Es läuft auch im vierten Ligaspiel in 2019 noch längst nicht alles nach Wunsch. Vieles bleibt Stückwert bei den Dörenwald-Jungs, weshalb Weber sich ausmalt: „Wir müssen uns gewaltig strecken, um wieder in die Spur zu finden.“

 

Fazit: Krise ist ein großes Wort. Trotzdem scheint der SV Diestelbruch/Mosebeck in einer solchen zu stecken, wenn nicht in einer Form-, dann aber zumindest in einer Ergebniskrise. Überraschend: Herclik und Trainersohn Joel Weber haben entgegen aller Ankündigungen doch mitgespielt. Auch in diesem Lokalduell wäre mehr möglich gewesen, doch es fehlen die Automatismen im eigenen Spiel.

 

Tore:

0:1 Christian Laue (per Elfmeter; 49. Min.)
1:1 Gökhan Cabuk (55. Min.)
2:1 Chris Capelle (71. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
7. April 2019 90' Kreisliga A Detmold 2018/19 24

Spielort

Waldstadion Bad-Meinberg
Am Waldstadion 10, 32805 Horn-Bad Meinberg, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Horn-Bad Meinberg022Win
SV Diestelbruch-Mosebeck011Loss

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