Haferbach-Jungs drehen Partie nach 0:2-Rückstand

Spielbericht

(hk). Was der Fußball doch für unglaubliche Geschichten schreibt. Da führt der Blomberger SV nach einem Doppelschlag Mitte der ersten Halbzeit mit 2:0, um dann beim klassentieferen TuS Kachtenhausen noch drei Gegentore zu kassieren, dadurch den Knock-Out im Kreis-Pokal bereits im Achtelfinale zu erleben.

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Von Henning Klefisch

Silas Götz

Eine runde halbe Stunde verläuft alles äußerst ansprechend aus Sicht des Bezirksligisten. BSV-Chef-Coach Sebastian Magers schwärmt von einem „sehr schönen Fußball“, einer „hohen Passsicherheit.“ Ebenfalls das Kombinationsspiel erfreut das Urgestein der Nelkenstädter ausgesprochen. „Alles sehr ansehnlich.“ Dieser famose Auftakt wird mit dem Doppelschlag belohnt, sind es Silas Götz (25. Min.) und Daniel Esko (Bild links; 26. Min.), die innerhalb von gerade einmal sechzig Sekunden zweimal zuschlagen. Mit Wohlwollen stellt Magers im Gespräch mit Lippe-Kick fest: „Alles ist auf unserer Seite.“ Als problematisch erweist sich die Tatsache, dass die Blomberger eine ungesunde Verschwendungssucht mit den erspielten Abschlussaktionen an den Tag legen. TuS Kachtenhausen-Obmann Andree Köhler urteilt via Lippe-Kick: „In der ersten Halbzeit haben wir kein gutes Spiel gezeigt.“ Wo ist das Problem? „Wir waren zu hektisch, wollten zu viel.“ Deshalb kommt es auch zur 0:2-Hypothek. Magers mosert: „Wir hatten das Spiel komplett im Griff und bekommen dann das Gegentor zum 2:1“, was Jan Filbert fünf Minuten vor dem Seitenwechsel nach einem Freistoß markiert.

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Traum-Schlenzer sorgen für die Wende

Gabriel Greb

In der Folgezeit wird bei den Blombergern vollkommen der berühmte Stecker gezogen. Was Magers besonders stört: „Viel wichtiger ist jedoch zu sagen, dass wir uns nicht mehr an die Spielidee gehalten haben.“ So moniert er im Konkreten, dass seine Jungs „zu kompliziert“ spielen, eine „zu laufintensive“ Spielweise an den Tag legen. Allerdings macht es der A-Liga-Aufsteiger vorbildlich, sie pressen früh und planvoll, drehen nach weiteren Toren von Gabriel Greb (80. Min.) und Sören Rottschäfer (86. Min.) die Begegnung zu ihren Gunsten.

Sören Rottschäfer

Greb ist nach einem Abpraller aus etwa 18 Metern Distanz erfolgreich, indem er den Ball herausragend im Torwinkel platziert. „Dieser Treffer hat Kräfte freigesetzt und wir wollten unbedingt den dritten Treffer“, beobachtet Köhler. Dieser fällt gerade einmal sechs Zeigerumdrehungen folgend, als nämlich Rottschäfer von der Außenecke am gegnerischen Strafraum ebenso herausragend schlenzt. Die Kugel schlägt unerreichbar für den BSV-Fänger Christopher Reuter im langen Eck ein. Köhler sieht seine Mannschaft in den zweiten 45 Minuten „dann viel besser drin.“ Was ihn extrem freut: „Wir haben guten Fußball gespielt und uns Chancen erarbeitet.“ Anders performen da schon die favorisierten Gäste: „Blomberg hat nur noch mit langen Bällen gespielt, die wir gut verteidigt haben.“

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Magers zeigt sich als ein fairer Verlierer

Andree Köhler

Kurz und knapp bilanziert Andree Köhler nach diesem aufregenden Spiel: „Ich denke, am Ende gewinnen wir auch dank zweier Traumtore verdient und ziehen so in die nächste Runde ein.“ In einer anderen Emotions-Skala ist unterdessen der Gäste-Coach unterwegs.

Sebastian Magers

Sebastian Magers präsentiert sich als ein fairer Verlierer: „Glückwunsch nach Kachtenhausen.“ Mit der aktuellen sportlichen Entwicklung zeigt er sich nicht einverstanden. In der Liga kassierten sie zuletzt zwei Niederlagen in Serie. Zunächst ein 3:5 beim SV Eintracht Jerxen-Orbke, dann ein 0:1 gegen den TuS Bad Driburg. Magers beobachtet: „Es ist im Moment der Wurm drin. Ich kann meinem Team nicht mal einen großen Vorwurf machen.“ Denn die Einstellung passt: „Wir hauen uns rein. Aber dann verlieren wir den Faden irgendwann.“ Das bestrafen an diesem Dienstag-Abend die Haferbach-Jungs konsequent und eiskalt.

Fazit: Was für eine tolle Aufholjagd des TuS Kachtenhausen. Während die Elf von Chef-Trainer Alexander Rau immer stärker wird, bauen die Blomberger kontinuierlich ab, weshalb dieser Pokal-Sieg völlig in Ordnung geht.

Tore:
0:1 Silas Götz (25. Min.)
0:2 Daniel Esko (26. Min.)
1:2 Jan Filbert (40. Min.)
2:2 Gabriel Greb (80. Min.)
3:2 Sören Rottschäfer (86. Min.)