Aufsteiger vom Haferbach überrascht weiterhin

Spielbericht

(hk). Dieser Aufsteiger sorgt auch weiterhin für echte Farbtupfer. Jetzt werden schon ambitionierte Traditionsvereine, wie ihn nun einmal der TuS Horn-Bad Meinberg verkörpert, bezwungen. In diesem Fall schlägt der TuS Kachtenhausen die Horner vor heimischer Kulisse mit 3:2. Mit beachtlichen 13 Zählern aus sieben Partien belegt das Team von Chef-Trainer Alexander Rau jetzt den starken fünften Tabellenplatz in Detmolds höchster Kreisklasse.

Von Henning Klefisch

Kamal Awsse

Nach einer guten Viertelstunde Spielzeit bringt die Tormaschine himself, Kamal Awsse, den Liga-Neuling mit 1:0 in Führung. TuS HBM-Trainer Toni Tiburzy ärgert sich an dieser Stelle über „Fehler im Aufbauspiel.“ Dann macht es Awsse aber auch ziemlich gut, als er mit Vehemenz und Technik den Ball am gegnerischen Torwart Jean-Marc Krumme vorbei ins Tor jagt. Acht Minuten danach baut Jason Tissen den Vorsprung weiter aus, indem er Profiteur von einem gegnerischen Lapsus beim Spielaufbau ist.

Jason Tissen

Tiburzy beschreibt anschaulich das Anschlusstor: „Anschließend verteidigen wir etwas mutiger und kommen nach einem gegnerischen Freistoß an deren 16er schnell zum Ballgewinn, der durch Stein zum Abschluss genutzt wird.“ Nur 180 Sekunden nach dem 0:2 zappelt also der Ball zum Anschlusstreffer im Kachtenhausen-Kasten. Voller Anerkennung für die eigene Leistung stellt TuS Kachtenhausen-Obmann Andree Köhler gegenüber Lippe-Kick fest: „Gerade in der ersten Halbzeit machen wir ein gutes Spiel. Spielen uns Chancen heraus und können deutlich höher führen.“ Um es sodann vorwegzunehmen: „Warum wir in der zweiten Halbzeit dann es nicht weiterspielen und unseren Spielfluss verlieren, ist ein kleines Rätsel für uns selbst.“

Zahlreiche Chancen, wenige Tore

Benjamin Penner

Die Horner spielen fortan nämlich munter auf, sind gut drin, torhungrig und engagiert. Trotzdem müssen sie zunächst einen Nackenschlag hinnehmen. Gerade einmal fünf Zeigerumdrehungen nach dem Wiederanpfiff entscheiden die Hausherren einen 50/50-Zweikampf für sich. Benjamin Penner ist nach dem Konter zum 3:1 der Nutznießer.

Toni Tiburzy

Tiburzy schildert via Lippe-Kick die Szenerie: „Wir verlieren den Zweikampf und bekommen nicht den Freistoß zugesprochen und der Schiedsrichter hält das Spiel nicht an, obwohl unser Spieler auf dem Boden liegt.“ Der Charakter vom TuS Horn-Bad Meinberg ist vorbildlich, denn eine Angriffswelle nach der anderen rollt auf das gegnerische Gehäuse zu. Dieser Eifer wird zehn Minuten vor dem Ende mit dem 2:3 vom Spieler-Trainer höchstpersönlich belohnt. In der restlichen Zeit erspielen sich die Gäste noch bis zu drei Hochkaräter, die allerdings allesamt versanden. „Gleichermaßen hat Kachtenhausen aber auch einiges im Konterspiel liegen gelassen und hätte sich über ein 3:3 am Ende nicht beschweren können“, findet Tiburzy.

„Wir nehmen das Positive und die drei Punkte mit“

Andree Köhler

Andree Köhler bilanziert abschließend in der Kommunikation mit Lippe-Kick: „Aufgrund der ersten Halbzeit geht dieser Sieg dann auch soweit in Ordnung, wobei wir uns dann auch nicht beschweren dürfen, wenn der TuS Horn-Bad Meinberg zum Ausgleich kommt.“ Es ist aber à la bonne heure, was diese Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf geleistet hat. Jetzt werden auch etablierte und ambitionierte A-Ligisten bezwungen. In einer guten Stimmungslage befindet sich der TuSK-Obmann, wenn er gegenüber Lippe-Kick feststellt: „Am Ende nehmen wir das Positive und die drei Punkte mit, die uns als Aufsteiger gegen eine gestandene A-Liga-Mannschaft sicher guttun und die uns der eine oder andere sicher nicht zugetraut hätte.“ An dieser Stelle dürfen sich die sogenannten Experten durchaus auch einmal angesprochen fühlen. Einige hatten offensichtlich ein gefährliches Halbwissen. Die Gäste müssen mit einigen Knüppeln zwischen den Beinen spielen, fallen mit Hendrik Laabs und Daniel Brinkmann doch kurzfristig zwei absolute Führungsspieler aus. Deshalb muss Tiburzy unfreiwillig die Rotationsmaschine anwerfen. Er hat das volle Bewusstsein: „Mit einer etwas besseren Spielanlage wäre heute auch mehr drin gewesen.“

Fazit: Einen verdienten Sieger gibt es in diesem Aufeinandertreffen. Der TuS Kachtenhausen hätte ganz bestimmt noch das eine oder andere Gegentor kassieren können, doch letztlich geht dieser Sieg für den Liga-Neuling durchaus so in Ordnung. Die Moral vom Tiburzy-Team ist aber einwandfrei.

Tore:
1:0 Kamal Awsse (16. Min.)
2:0 Jason Tissen (24. Min.)
2:1 Jan Luis Stein (27. Min.)
3:1 Benjamin Penner (50. Min.)
3:2 Toni Tiburzy (81. Min.)