Platzverweis trübt TSG-Siegesfreude

Spielbericht

(hk). Die erste Jäger-Position verteidigt die TSG Holzhausen/Sylbach mit einem Auswärtssieg in Greste. Dort macht der TuS Leopoldshöhe II am Samstag als Heimmannschaft Station, weil der eigene Rasenplatz bei den widrigen Platzverhältnissen nicht bespielbar ist. Dabei trifft der Favorit auf einen äußerst hartnäckigen Rivalen, der ihn vor so einige knifflige Herausforderungen stellt. Folglich bezeichnet Leo II-Sprachrohr Max Meckelmann diese Niederlage auch als „ein wenig schade, weil die Jungs stark gespielt haben.“

Ihr wollt ein tolles Einkaufserlebnis? Dann ab zum:

Von Henning Klefisch

Rolf Hermann

Hilfreich für das Durchsetzen vom eigenen Spiel ist gewiss die frühe Führung nach einer knappen Viertelstunde Spielzeit. Einen TSG-Eckball klären die Leopoldshöher nur unzureichend. Spielertrainer Rolf Hermann bestraft diese fehlende Entschlossenheit mit dem 1:0-Führungstreffer. Für Meckelmann ist dies ein „unglücklicher“ Gegentreffer. In der Folgezeit spielen die Hausherren famos auf, doch sind in den gefährlichen Zonen nicht zielstrebig genug. Davon lassen sich die Löwen nicht entmutigen, schöpfen vor allem nach dem Platzverweis gegen Manuel Ptoszek nach 74 Minuten neuen Lebensmut.

Manuel Ptoszek

Diese Hinausstellung sorgt für reichlich Unverständnis beim Gäste-Coach: „Rot ist meiner Ansicht nach die falsche Schiedsrichterwahrnehmung. Das war das erste Foul von meinem Spieler. Gelb kann man geben, rot ist total überzogen.“ Um dann sogar noch einen seriösen Zeugen anzuführen: „Das wurde selbst vom Gegenspieler gesagt, worauf sich der Schiedsrichter nicht einließ.“

„Rote Karte kann man geben, muss man nicht“

Dass sich die Gemüter nach dieser Entscheidung erhitzen, ist für den Referee Benjamin Löding verständlich. „Regeltechnisch kann man die rote Karte geben, muss man aber nicht. Der Spieler teilte mir nach dem Spiel mit, dass er vorher weggerutscht sei und deshalb seinem Gegenspieler von hinten und ohne Chance auf den Ball in die Beine fliegt. Wenn dem wirklich so war, okay. Mein Problem ist, dass ich das „Wegrutschen“ vorher nicht wahrnehme (da ich dem Ball gefolgt war), aber seinen Kontakt aus 15 Metern Distanz voll wahrnehme – sowohl optisch als auch akustisch. Unter diesem Eindruck, war es dann ein Foul, was für mich in der Situation deutlich über allen anderen Vergehen im Spiel anzusiedeln war und wofür man Rot geben kann.“ Die Wirkung durch diesen Platzverweis möchte er nicht in Abrede stellen. „Es wurde vorher etwas unruhiger, weil es circa zehn Minuten vorher eine Situation mit zwei Spielern unterschiedlicher Gewichtsklasse an der Außenlinie gab, wo der deutlich leichtere Spieler nach einem Rempler in die Bande fliegt.“ Löding zückt in dieser Szene den gelben Karton. Als dann Ptoszek vom Platz gestellt wird, „kehrte trotz des knappen Spielstands Ruhe ein“, so veranschaulicht er es bei Lippe-Kick.

Leo-Defizite im letzten Drittel

In Unterzahl markiert Markus Humann (Bild rechts) sieben Minuten vor dem Ende den 2:0-Endstand mit einem blitzsauberen Konter nach einem geschickten Ballgewinn. Hermann ärgert sich: „Wir haben unsere Möglichkeiten auf das 2:0 verpasst. Dadurch war es bis zuletzt spannend“, bis eben das zweite Tor gefallen ist. Die Leopoldshöher haben nicht mehr genügend Energiereserven, die sie anzapfen können, um ein Comeback in diesem Spiel zu feiern. Meckelmann analysiert die eigenen Defizite: „Das Problem dieser Saison, das Spiel im letzten Drittel, setzte sich weiter fort, wobei ich auch die Holzhausener-Defensive loben möchte, die für uns nur schwer zu knacken war.“ Auf dieser Leistung können die Hausherren jedoch aufbauen, sind sie lange Zeit ein ebenbürtiger Gegner, sogar spielerisch. „Das Ganze macht Hoffnung für die nächsten Wochen“, so Meckelmann. Imaginär die Schweißperlen von der Stirn wischt sich noch Rolf Hermann, durchpustend: „Das war für uns ein schweres Spiel.“ Dem Kontrahenten attestiert er, „es über weite Strecken sehr gut gemacht“ zu haben. Ein echter Segen für Holzhausen/Sylbach, dass die Leos im Torabschluss so harmlos sind.

Fazit: Ein mühseliger Auswärtssieg für den Favoriten, der mit einem frühen und einem späten Tor die Weichen auf Sieg stellt. Wäre Leopoldshöhe II nur etwas gieriger und zwingender in Torraumnähe gewesen, dann wäre ein Favoriten-Sturz weiß Gott keine Utopie.

Tore:
0:1 Rolf Hermann (14. Min.)
0:2 Markus Humann (83. Min.)