Hungrige Löwen besiegen das nächste Bex-Team

Spielbericht

(hk). Derby-Sieger, hey, hey. Der TuS Leopoldshöhe II verbucht den nächsten Sieg im Nachbarschafts-Duell. Eine Woche nach dem 3:2-Auswärts-Erfolg beim TuS Bexterhagen II, hat auch die Drittvertretung der Reds das Nachsehen, verliert bei den Leos ebenfalls mit 2:3. Etwas konsterniert wirkt aus diesem Grund auch der TuS Bexterhagen III-Chef-Trainer Dragan Sumanovic, der im Lippe-Kick-Gespräch ehrlich einräumt: „Nach einer unruhigen Nacht sitzt die Enttäuschung von gestern immer noch tief.“

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Von Henning Klefisch

Julian Diekmann

Ein erstes Lächeln huscht bereits vor dem Anpfiff über das Gesicht von Leo II-Chef-Trainer Kubilay Ayar. Mit dem Abwehr-Stabilisator Julian Diekmann kehrt etwas überraschend ein wichtiger Mann in die Startformation zurück. Das gibt dem gesamten Team einen richtigen Auftrieb. Vor dem Anpfiff steht Ayar vor der Wahl: Er muss sich zwischen etablierten Akteuren entscheiden, die nicht gut oder gar nicht trainiert haben und jungen Wilden, die in den Übungseinheiten besser gewesen sind. Zusammen mit der Mannschaft haben sie sich für die Trainingsleistungen entschieden. Das gewählte Risiko ist nicht zu verachten. Die juvenilen Akteure haben sie auf den unterschiedlichen, vor allem ungewohnten Positionen ausprobiert.

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„Da war viel mehr drin!“

Rokan Salih Yousif Yousif

Im ersten Durchgang entwickelt sich eine Partie, die viele Sehnsüchte unerfüllt lässt. Chancen sind eher rar gesät. Tonangebend sind aber die Gäste. Folglich muss ein Eckball dafür herhalten, dass nach 39 Minuten der erste Treffer fällt. Nachdem die Kugel zunächst abgewehrt wird, schlagen die Gäste sie erneut auf den zweiten Pfosten, wo Rokan Salih Yousif Yousif lauert, für die 1:0-Führung sorgt, die bis zum Kabinengang Bestand hat. Allerdings hätten die Bexterhäger nach einigen vielversprechenden Spielzügen durch das Mittelfeld den Vorsprung komfortabler gestalten können. Sumanovic trauert den verpassten Möglichkeiten hinterher: „Wir haben dreimal ein Überzahlspiel, spielen das ganz, ganz schlecht runter. Da“, wachsen die Sorgenfalten auf seiner Stirn, „war viel mehr drin!“, versieht er diese Aussage mit gleich mehreren Ausrufezeichen.

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„Dann waren wir faktisch klinisch tot“

Dennis Barnitzki

Um frischen Wind zu erzeugen, nehmen die Hausherren zur zweiten Halbzeit gleich drei Auswechslungen vor. Insbesondere im Mittelfeld kommen jetzt die erfahrenen Akteure zum Tragen. Dieser neue Schwung entfacht Druck und so fällt bereits sieben Minuten nach dem Seitenwechsel durch Emre Ayar der 1:1-Ausgleichstreffer. Nach einem Eckball auf Jan Plöger verlängert dieser den Ball auf Ayar, der mit einem schulbuchmäßigen Kopfball in die entgegengesetzte Richtung von Bex III-Fänger Dennis Barnitzki diesem überhaupt keine Abwehrchance gestattet.

Emre Ayar

„Danach spielt nur noch der TuS Leopoldshöhe II auf ein Tor“, berichtet Kubilay „Kubi“ Ayar via Lippe-Kick. Konsequenterweise dreht Plöger in der 58. Minute die Partie mit seinem Tor zum 2:1. Sumanovic versteht derweil die Fußballwelt nicht mehr, berichtet ungläubig: „Die ersten 20 Minuten von der zweiten Halbzeit waren wir ganz von der Rolle.“ Was stört ihn denn so massiv? „Wir hatten praktisch kein Mittelfeld, Leo II hat eine Angriffswelle nach der anderen gestartet, wir haben kaum Zweikämpfe gewonnen.“ Dies gepaart mit den individuellen Aussetzern im eigenen Strafraum verwandeln eine 1:0-Führung im Sauseschritt in einen 1:2-Rückstand. Die Diagnose von Doktor Sumanovic ist eindeutig: „Dann waren wir faktisch klinisch tot.“

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„Wir wollen heute nur die drei Punkte“

Luis Butigan

Urplötzlich feiern die Reds ihre Wiederauferstehung. Sie zeigen nämlich eine tolle Moral, gleichen nach einem gelungenen Konter in der 72. Minute durch Rody Al Aliko aus. Mit einem unfassbaren Steckpass bringt Luis Butigan in dieser Szene Al Aliko in Position, der den Leo II-Torwart Louis Behn sogar tunnelt. „Dann waren wir der wackelnde Boxer“, verrät Kubilay Ayar im Gespräch mit Lippe-Kick. Er betreibt aktives Coaching, animiert seine Jungs dazu, weiterhin angriffslustig zu sein. „Wir sind die Löwen, spielen zu Hause. Egal, was ist: Wir wollen heute nur die drei Punkte“, peitscht der Trainer seine Schützlinge weiter nach vorne.

Ayar stellt die Mannschaft in den Mittelpunkt

Jan Plöger

Auch in der Crunch-Time spielen die Leopoldshöher entschlossen und couragiert nach vorne, investieren eine Menge. Sie belohnen sich nach 86 Spielminuten mit dem zweiten Treffer von Plöger. Nach einem Eckball und einem schlechten Bexterhäger Abwehrverhalten beweist der Sturm-Tank Kopfarbeit, nickt zum 3:2-Siegtor ein. Somit mutiert der ewige Plöger zum Derby-Matchwinner, somit zum lokalen Helden. „Er macht wieder den Unterschied“, schwärmt Kubilay Ayar im Gespräch mit Lippe-Kick. Neben seinem Doppelpack bereitet er doch auch das 1:1 mustergültig vor. Der Löwen-Dompteur möchte hier jedoch die komplette Mannschaft loben. „Alle haben super gekämpft, alles gegeben. Auch die Torbeteiligten können ohne die Mannschaft nichts machen“, stellt er dies völlig korrekterweise fest.

Bex III-Jungs müssen Lehrgeld blechen

Die Leistung im zweiten Durchgang ist ohne Zweifel als „ganz stark“ zu bezeichnen. Auf diese beiden 3:2-Siege über die Bexterhäger-Reserveteams darf der Aufsteiger jetzt aufbauen. Ayar präsentiert sich überglücklich und wahrlich euphorisiert: „Wir sind richtig stolz auf die Jungs, die in zwei Wochen zwei Derbys nacheinander gewonnen haben.“ Ab jetzt gilt es, sich angemessen zu fokussieren, fleißig im Training zu sein. Ebenfalls im Gastspiel beim TuS RW Grastrup-Retzen streben die nimmersatten blauweißen Löwen den dreifachen Punktgewinn an. Der Ärger beim TuS Bexterhagen III-Chef-Trainer Dragan Sumanovic ist immens, wenn er zur Generalkritik ansetzt: „Wie wir die zweite Halbzeit uns präsentiert haben, enttäuscht mich sehr. Aber meine Truppe ist jung und muss da noch Erfahrungen sammeln, Lehrgeld bezahlen.“ Sei es drum, für ihn ist diese Niederlage „trotzdem sehr enttäuschend.“

Fazit: Mehr Cleverness beweist der TuS Leopoldshöhe II an diesem Tag. Allerdings hätten die Bexterhäger im ersten Abschnitt für klare Verhältnisse sorgen können. Diese Nachlässigkeit fällt ihnen letztlich auf die eigenen Füße.

Tore:
0:1 Rokan Salih Yousif Yousif (39. Min.)
1:1 Emre Ayar (52. Min.)
2:1 Jan Plöger (58. Min.)
2:2 Rody Al Aliko (72. Min.)
3:2 Jan Plöger (86. Min.)