Rogalski bestraft fehlerhafte Helpuper

Spielbericht

(hk). Das West-Lipper-Derby findet einen späten, zudem etwas glücklichen Gewinner. Dank eines Tores von Ben Julius Rogalski in der vierten Minute der Nachspielzeit triumphiert der TuS Leopoldshöhe II vor heimischer Kulisse mit 2:1. Nach diesem hart erkämpften Heim-Dreier haben sich die Leos somit etwas weiter von den Abstiegsrängen entfernt. Auch die Premiere auf dem Kunstrasenplatz hat funktioniert, wie auch Leo II-Sprachrohr Max Meckelmann bei Lippe-Kick betont: „Gleichzeitig konnten wir das erste Spiel auf unserem neuen Platz gewinnen.“ Gäste-Coach Frank Willhelm gibt sich überzeugt: „Ich denke, eine Punkteteilung wäre gerecht gewesen.“

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Von Henning Klefisch

Frank Wilhelm

Den Helpupern fehlt in dieser Partie der richtige Rhythmus, mangelt es demnach nach vier Partien ohne eine Pleite an den gewissen Automatismen. Zudem haben sich als nachteilig für die Turn- und Sportlustigen „ein paar fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen“ erwiesen. Allerdings ist sich Willhelm im Klaren, dass in der zweittiefsten Liga man auch mit Kompromissen leben muss. Primär müssen sich die Helpuper nämlich an die eigene Nase packen, dass sie nicht clever genug sind, zumindest einen Zähler mitzunehmen.

Traumangriff führt zum Schubert-Tor

Marc Schubert

Der Start in diese Partie verläuft sehr schleppend aus Gästesicht. Ärgerlich für Frank Willhelm: „Wir haben einen Elfer gepfiffen bekommen, da lächelt man drüber“, ist diese Möglichkeit aus elf Metern allerdings zunächst die einzige Leo II-Chance gewesen. Weil der Fußballgott wohl ein gerechtes Wesen ist, wird dieser Elfmeter auch vergeben. Den Helpupern fehlt die Ruhe, die Abgeklärtheit im eigenen Spielvortrag, ebenfalls die Schärfe im Zuspielsektor. In der 25. Spielminute allerdings fahren sie einen schwungvollen Angriffszug. Lukas Wöstenfeld (Bild links) ist auf der linken Außenbahn extrem agil unterwegs, passt direkt auf Yorrick Rehm und Torben Kessemeier, die sich bis zur Grundlinie durchkombinieren. Per Flachpass wird der einlaufende Marc Schubert am kurzen Pfosten gefunden. Der Goalgetter vollendet gekonnt. Ein Angriffszug, wie auf dem Reißbrett entworfen. Zu diesem Zeitpunkt fällt die Gästeführung in die Kategorie „glücklich.“ Meckelmann moniert, dass seine Jungs es dem Kontrahenten hier zu einfach machen. Denn: Dieses Tor hätte besser verteidigt werden können. Dieses 1:0 sorgt allerdings für die nötige Stabilisierung, weshalb sich TuS Helpup die Führung im Nachhinein verdient.

„Beim Schiedsrichter fehlt das Fingerspitzengefühl“

Im Laufe vom zweiten Abschnitt sind die Leos deutlich lebhafter, ohne allerdings eine ständige Torgefahr auszustrahlen. Nicht nachvollziehbar für Willhelm: „Dann fehlt mir persönlich beim Schiedsrichter etwas das Fingerspitzengefühl und er schickt meinen Spieler wegen Beleidigung runter.“ Zur ganzen Geschichte gehört auch, dass der Sanktionierte zuvor gleich „zwei-, dreimal hart attackiert wird.“ Mit einem Mann weniger ist es in diesem Derby nicht leicht. Dennoch werden den Leopoldshöhern nicht allzu viele Möglichkeiten gewährt. Eugen Serjoschkin (Bild rechts) läuft aus einer für Willhelm „klaren Abseitsposition“ auf das Helpuper-Gehäuse zu, wird zu Fall gebracht. Den korrekten Elfmeter verwandelt der Gefoulte sicher. Als die Helpuper nach einem Einwurf sehr luftig und unkonzentriert verteidigen, fällt das zweite entscheidende Gegentor durch Rogalski (Bild links). Bereits am Mittwochabend gibt es allerdings die Möglichkeit, „es wieder zu besser zu machen.“ So die Hoffnung von Frank Willhelm nach einem „eher glücklichen Sieg für die Gastgeber.“

„Der Chancentod war unser ständiger Begleiter“

Es wären noch weitere Tore möglich gewesen, zeigt sich Meckelmann hier absolut überzeugt. Ärgerlich für ihn: „Leider war auch dieses Mal der Chancentod unser ständiger Begleiter.“ Die Entwicklung hin zu mehr Kaltschnäuzigkeit im zweiten Abschnitt freut ihn sehr: „Dass wir dann einen zweiten Elfmeter bekommen und diesen verwandeln, passte ebenso gut zur zweiten Hälfte, wie der vergebene zur ersten“, bezieht er sich hier auf den 1:1-Ausgleichstreffer. Der späte und knappe Sieg geht nach seiner Einschätzung definitiv in Ordnung. Er bezeichnet diesen als „verdient, wir hätten uns wegen unserer Chancenverarbeitung aber auch nicht über ein Unentschieden beschweren dürfen“, gibt er sich hier diplomatisch. Zugleich hat er auch versöhnliche Worte für die anderen Protagonisten übrig: „Ein großes Kompliment zudem an Helpup, die klasse gespielt haben und den Schiedsrichter, der eine klasse Partie gepfiffen hat.“

Fazit: Eine Punkteteilung wäre wohl das leistungsgerechte Ergebnis gewesen. So aber sind die zuvor so wenig zupackenden Leos am Ende richtig unersättlich im Umgang mit den eigenen Torchancen. Helpup hätte mehr verdient, stellt sich bei den Gegentoren aber auch recht schusselig an.

Tore:
0:1 Marc Schubert (25. Min.)
1:1 Eugen Serjoschkin (per Elfmeter; 75. Min.)
2:1 Ben Julius Rogalski (90. + 4 Min.)